In meinem heutigen Blog-Eintrag möchte ich euch die Fotos zeigen, die ich während meiner Wanderung am Freitag den 16.05.2014 aufgenommen habe. Ich bin über meine Ausbeute und Erlebnissen sehr glücklich, da ich mich spontan entschieden hatte am Nachmittag doch raus in die Felder und Wälder zu gehen! Eigentlich hatte ich an diesem Tag andere Pläne, aber dem schönen Wetter konnte ich nicht widerstehen! Alles andere musste warten und verschoben werden!
Ich war noch gar nicht so lange unterwegs und schon schien es sich für mich gelohnt zu haben. Auf einer Bank wo ich saß um mich umzuschauen und dumm rum zu knipsen entdecke ich endlich direkt auf "12 Uhr" einen Fuchs auf eines der gemähten Felder!
Hoch erfreut darüber wechselte ich schnell von meinem 300er mm Brennweite Objektiv auf das 500er um den Fuchs etwas näher ran zu holen. Beim Wechsel achtete ich darauf ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Denn auch wenn man ihn hier auf dem Foto deutlich erkennen kann, ist es beim Blick mit dem Sucher trotz des Telezooms nicht so einfach. Die Fellfarbe sieht aus der Ferne nun mal so "erdig" aus und hebt sich auf solchen Feldern dann nicht mehr so stark ab und ist er erst einmal auf der Wiese mit dem höheren Gras kann man es fast schon vergessen ... Ich hatte Glück, denn ich konnte schnell die Linse wechseln und dieses eine Foto machen!
Und dann passierte es ... am unteren Bildrand sah ich einen Mann mit seinem Hund (nicht an einer Leine) näher kommen, das zog natürlich meinen Blick auf sich und ich schaute dort hin, als ich dann zum Fuchs wechselte, den ich ja vor einer Sekunde noch beobachtet hatte fand ich ihn nicht mehr. Ich habe das ganze Feld, die umliegenden Wiesen, alles abgesucht ... keine Spur und keine Bewegung mehr wahrnehmen können.
Natürlich hatte ich mich darüber geärgert! Darüber, dass ich mich ablenken ließ, aber am meisten ärgerte ich mich über den Hundebesitzer. Einige meiner Blog-Leser wissen ja bereits über meine "schönen" Erlebnisse mit Hundebesitzern ... so habe ich im Gedanken vor mich hin geflucht, mich aufgeregt und mich wieder daran erinnert, warum ich eigentlich vor dem Sonnenaufgang raus gehen wollte und sollte ... Zum allen Überfluss lief der Besitzer nun mit seinem Hund den oberen Weg über das Feld. Sollte also der Fuchs "nach oben" geflüchtet sein, wird er sich nun weiter weg von diesen Feldern bewegen ... "unten" konnte er nicht sein, den Bereich hatte ich ja abgesucht ... Ich fluchte noch mehr. Nicht desto trotz entschied ich mich genau den gleichen Weg auch abzulaufen, da ich die Hoffnung hatte, wenigstens einen Bau zu sehen oder den "Gammel"-Geruch irgendwo wahr zu nehmen ... Ich vermutete, dass aufgrund der Tageszeit es sich bei dem Fuchs um eine "Fähe" handeln musste ... die Chancen standen also gut.
Bevor ich euch aber weiter berichte wie die Wanderung verlief möchte ich nur kurz erwähnen, dass ich nichts gegen Hunde oder deren Besitzer habe. Ich möchte nicht Verallgemeinern und sie nicht alle in einem Topf verwerfen. Nicht desto trotz habe ich (leider) schon negative Erfahrungen gesammelt wodurch sich auch logischerweise kleine Vorurteile gebildet haben, insbesondere über die Besitzer die >dort< laufen ;-) Mich stört es nicht, dass sie dort laufen, sondern dass sie auf den ungeteerten Wegen ihre Hunde frei laufen lassen, also die Wege die, die Landwirte frei machen und mähen um ihre Felder besser bewirtschaften zu können. Die Wege, die so nah an den Feldern sind wo sich Feldhasen, Rehe und Füchse verziehen um sich auszuruhen. Oder das sie quer über die Felder gehen ... Und bisher habe ich >dort< nun mal niemanden gesehen, der sich auf diesen Wegen anders verhalten hat oder allgemein ein anderes Verhalten gezeigt hat. Ja auch ich laufe diese Wege ab, der unterschied liegt aber darin, dass ich kein Hund bin und den Tieren nicht hinterher hetze, in ihren Bauten meine Nase stecke und anfange zu buddeln ;-) Natürlich braucht ein Hund Auslauf, soll toben und eben buddeln ... aber doch bitte nicht mitten in der "Pampa", dort wo die Wildtiere ihren Lebensraum haben ... der Mensch hat den Tieren schon so viel Lebensraum genommen irgendwann reicht's. Es gibt auch bei uns genug andere Plätze wo man mit seinem Hund Gassi gehen kann, nur weil man auf den Feldern die Hundescheiße nicht aufheben "muss" oder es nicht macht, weil es ja dort keiner sieht oder niemanden stört ... Sorry, nein dafür habe ich keinerlei Verständnis!
"Muffig" lief ich weiter ... und dachte darüber nach ob das überhaupt Sinn macht, dass ich "da hoch" laufe ... ob es überhaupt Sinn macht jetzt noch weiter zu laufen... ich würde ja eh wieder keine weiteren Wildtiere mehr sehen ... Ich ließ meine Gedanken zu den Naturschutzbereichen von denen ich gehört habe schweifen und träumte davon ebenfalls irgendwann mal dort zu sein ... Irgendwo in der Natur, wo ich Füchse, Rehe und Co. ungestört beobachten kann und weit und breit kein einziger Mensch zu sehen ist!
Meine Gedanken wurden ab und an von den Vögel, die ich sah, unterbrochen ... Diese fotografierte ich auch. Vorsichtshalber ... ich wollte nicht weiter laufen ohne auch solche Motive "mitzunehmen" am Ende wären das die "besten" Fotos die ich bei dieser Wanderung gemacht hätte ...
So hielt ich auch das beackerte Feld fotografisch fest, da es perfekt zu meinem Fotoprojekt "Minimalistisch" passt :-)
Ich war inzwischen schon den oberen Weg gelaufen aber natürlich hatte ich nichts mehr zu sehen bekommen. Und gerochen hatte ich bei dem Wind leider auch nichts. Zum ersten mal lief ich die Strecke so ab. Es war nun nicht der Rückweg sondern der Hinweg. Ungewohnt aber doch sehr schön... da ich nirgendswo irgendjemanden sah - vor allem keine Hundebesitzer ... aber "hier oben" sah ich auch keine Wildtiere ... ich trottete vor mich hin und gab die Hoffnung nicht auf wenigsten "unten" im kleinen Tal ein paar Rehe zu sehen ...
Bei jedem weiteren Auto das im schnellen Tempo den Feldweg fuhr machte ich mir immer weniger Hoffnungen. Wenn die Autofahrer dort nicht so "geistesgestört" entlang fahren würden, wäre ich gerne permanent mittig des Feldweges gelaufen um sie so zum langsam fahren zu "zwingen" aber das wäre wirklich keine gute Idee gewesen ...
Ja an diesem Tag war ich alles andere als positiv auf meine Mitmenschen gestimmt ... Weswegen ich dann nach mehreren Standortwechseln, ich lange Zeit irgendwo mitten zwischen den Feldern blieb und nicht weiter lief. Ich hatte eine schöne Löwenzahnwiese gefunden von der ich einen guten Blick auf andere Felder hatte und sogar auf den Nachbarort ... Ich habe keine Ahnung wie lange ich dort auf der Wiese saß und einfach die Umgebung beobachtet hatte und mich daran versuchte ein "Herz" in die Pusteblume zu zupfen ... Nach drei versuchen habe ich es übrigens aufgegeben ...
Ich wollte schon wieder aufbrechen als ich dann ein Auto entdeckte. Ein ganz normales Auto, kein Jeep, oder irgendwas das auf Förster/Landwirt usw. deutete. Es stand unterhalb des Feldes direkt auf meiner Höhe ... Deswegen sah ich durch die Kamera machte und machte ein Foto. Beim Betrachten des Fotos in der Kamera und Hereinzoomen sah ich, dass der Mann im Auto mit einem Fernglas mich begaffte! Tz! So nicht dachte ich mir und wechselte zum 500er Objektiv und machte es ihm gleich. Nach nur wenigen Minuten war ich aber so genervt davon und fühlte mich wirklich so beobachtet (ich wollte ja auch noch nicht weg), dass ich mir den Spaß erlaubte den Herren durch den Sucherschauend zuzuwinken ;-)))
Und mein Plan ging auf ... er fuhr weiter! Endlich! Er blieb lange Zeit mehrmals stehen und schaute sich mit dem Fernglas um ... nachdem er in einen anderen Feldweg einbog, das definitiv ein "normaler" Mensch nicht mit so einem Auto hätte fahren wollen, gehe ich stark davon aus, dass dieser Herr auf bequeme Art wohl das gleiche Ziel hatte. Wildtiere finden, wobei ich ihm böswillige Absichten unterstellen würde...
Meine Laune sollte echt nicht besser mehr werden ... ich erinnerte mich an viele meine bisherigen Erlebnissen mit den Wildtieren, erinnerte mich an die unschönen Dinge ich die gesehen hatte ... bestimmte Kommentare von Jäger kreisten durch meinen Kopf ... und ich erinnerte mich an das eine Haus ... das Haus an dem etliche Geweihe aufhängt sind, dessen Garagen-Inhalt ich niemals sehen sollte und will ... das Haus von dem man theoretisch die Rehe immer sehen könnte ... Und mir wurde wieder bewusst, dass die persönlichen Umstände im letzten Jahr nicht die einzigen Gründe waren, warum ich nicht mehr meine Routen abgelaufen war ... Es ist einfach alles zusammen ...
die Hundebesitzer, der ständige Wettbewerb vor ihnen irgendwo zu sein ... die Fallen ... die Jäger ... der Typ der meine Wildtierkamera gefunden hatte ... die letzten beiden Wanderungen in diesem Bereich waren was die Reh-Anzahl anging unerfreulich ... Füchse hatte ich nur in anderen Bereichen gesichtet ... alles war nicht mehr erfreulich und schön.
Naja, immerhin flogen ein paar Vögel und diesen Piepmatz schien ich vorher noch nicht gesehen haben! Ich glaube, es ist eine "Feldlerche"
(Aluda arvensis), 100% sicher bin ich mir aber nicht, muss ich dann wahrscheinlich wieder bestimmen lassen. Falls ihr die Bestimmung bestätigen könnt seit so lieb und hinterlasst mir ein Kommentar ;-)
Ich war mittlerweile schon viel und weit gelaufen und wollte mich eigentlich schon auf dem Rückweg machen, da sah ich dann diesen Schmetterling! Bei meinen vorherigen Wanderungen war er mir bereits schon mehrmals aufgefallen, aber ich konnte kein schönes Foto von ihm machen, also versuchte ich nun wieder mein Glück.
Der Wind war sehr ungünstig für uns beide. Er fand nur schwer Halt auf den Blüten und ich konnte ihn dadurch nur schwer "scharf" stellen.
Aber irgendwann war dann doch für einen kurzen Moment Windstille. Es ist übrigens ein Aurorafalter (
Anthocharis cardamines). Wenn ihr mich fragt ein schöner Falter mit einer sehr interessanten Tarnung bei zugeklappten Flügeln ;-)
Nach langem hin und her entschied ich mich dann doch noch einen weiteren Weg abzulaufen, der sonst immer auf meiner Tour stand. Hier hatte ich die meisten Beobachtungen erlebt ... Morgens die Füchse gesichtet, die kleinen Welpen gesehen, den "Kleinen" gefunden ... und meine Wildtierkamera war hier mal versteckt ... doch jetzt schien alles ruhig zu sein. Kaum eine Spur war frisch ...
Auf halben Weg sah ich dann aber doch zwei frische Bauten! Ich musste sie natürlich vorsichtig unter die Lupe nehmen ... sowas mache ich immer mit meiner Kamera um selbst nicht so viele Spuren zu hinterlassen, weswegen ich nicht weiß ob am Eingang irgendwas lag ... kann also nicht sagen ob es ein Fuchsbau war oder ein Waschbär oder gar ein Dachs hier haust ...
Tja, wenn ich geduldiger wäre, könnte ich mich hier hinsetzen und einfach warten, dachte ich mir ...
Aber diese Methode liegt mir nicht ... viel zu schnell lasse ich mich bei sowas ablenken, so wie von diesem Buchfink ...
Ach und siehe da ... da hinten kommt auch schon der nächste Besitzer mit seinem Hund ...
Da die beiden so oder so an mir vorbei mussten, und ich ja auch Hunde mag, ließ ich es mir nicht nehmen den freundlich gestimmten Golden Retriever zu fotografieren. Der Besitzer schaute auch so als würde es ihm nicht stören, dass ich seinen Hund fotografiere ...
Die beiden liefen an mir vorbei und ich wollte auch schon fast wieder umdrehen, da sprach mich der Herr an: "Hier vorne im Feld sitzt ein Hase, das wäre bestimmt auch ein schönes Fotomotiv!"
Huch! Ich ließ mir die Stelle zeigen und bedankte mich mit einem breiten Lächeln :-)
Ich war nicht nur erstaunt darüber, dass ich nun endlich etwas positives mit den Hundebesitzern die hier laufen in Verbindung bringen konnte, nein, ich war überglücklich endlich wieder einen Feldhasen zu sehen!
^ Handyaufnahme
Ich hätte ihn tatsächlich nie gesehen!
Da saß der "Kleine" ... da die Feldhasen meiner Erfahrung sehr schnell flüchten machte ich auch ganz schnell ein paar Fotos. Nach den ersten gefühlten 10 Fotos realisierte ich, dass er nicht wegrannte ... es schien so, als würde er nicht wissen, dass ich >hier< hockte.
So machte ich auch mit meinem Handy ein Foto und konnte in aller Ruhe auf das 500er wechseln.
Auch wenn er so nah war wollte ihn noch näher auf das Foto bannen :-) Nach weiteren gefühlten 20 Fotos traute ich mich auch zu bewegen um einen besseren Blick auf den Feldhasen zu bekommen ... Und er blieb! Nachdem ich sicher stellen konnte, dass ich ihn mit dem 500er gut und scharfgestellt fotografiert hatte entschloss ich mich dann doch wenigsten den Weg bis zum Ende zu laufen ... der Hase gab mir keine weitere Pose und verscheuchen wollte ich ihn nicht ...
Nachdem ich wieder zurück lief und an der gleichen Stelle wieder ankam fand ich den Feldhasen nicht mehr. Vielleicht war er noch da, vielleicht war er auch schon weiter gezogen ...
Noch immer erfreut über die Sichtung wollte ich nun wirklich nach Hause und "knippste" auf dem Rückweg nur so vor mich hin ...
Bei den Pferden musste ich natürlich auch wieder Halt machen. Auch wenn es für mich persönlich immer schwierig ist ein Pferd hinter einem Zaun zu fotografieren, weil immer wieder irgendwas störendes im Sichtfeld ist, gehe ich gerne zu ihnen ...
Nicht nur um sie fotografieren, sondern sie auch mit Gras zu füttern ...
Es ist ja nicht so, dass die Pferde auf ihrer Weide selbst Gras haben - Ne, ne :-) Aber ich pflücke ihnen gerne auch etwas und halte es ihnen hin ... danach habe ich das Gefühl, dass sie nicht mehr so "grimmig" und "skeptisch" schauen :-) Ich weiß, albern ...
Albern ist auch sicherlich das Gefühl zu haben, dass Pferde meist so "traurig" schauen ...
Ich habe mal eine einer Dokumentation gehört, dass Menschen dazu tendieren die eigenen Emotionen auf das Tier zu projizieren. Zwar ist es möglich auch Emotionen bei Tieren zu erahnen, vor allem wenn man sie kennt und das Verhalten schon öfters beobachten konnte ... aber das ich diesen Blick als "traurig" ansah wahrscheinlich doch nur mein eigenes Empfinden...
Die beiden folgten mir ein Stücken ... Sie auf der klein abgesteckten Weide (soll ja "gemäht" werden) und ich lief am Weg entlang...
Am äußerten Rand des abgesteckten Bereiches blieb das Pferd (dessen Auge ich fotografiert hatte und gefüttert hatte) stehen und schaute mir hinterher ... Aaaawww :-) Für einen kurzen Moment wollte ich schon wieder zurück laufen, aber es fing dann mit den anderen beiden Pferden an zu toben ...
Ich machte noch ein weiteres Foto für mein Projekt ... Und hatte es auch nicht mehr weit ...
Der Wunsch endlich mal einen Star zu sehen ließ mich anfangs glauben, dass diese Amsel ein Star ist :-) Nachdem die Amsel wegflog versuchte ich mich an die Schwalben die in einem unglaublichen Tempo um mich herum ihre Kreise zogen und knapp über die Felder streiften ... die waren natürlich zu schnell ... Und irgendwann waren sie auch nicht mehr im Sichtbereich.
Auch wenn ich die Kamera noch um hatte so war ich nicht mehr darauf aus irgendetwas zu fotografieren. Die letzte Bank bevor ich die "Zivilisation" erreichte war auch schon so gut wie in Sichtweite ... Doch was war das auf der Weide unter den Apfelbäumen???
Ein Pony, ein Hund? Hääää?
Ein kurzer Blick durch die Kamera und ich konnte es erkennen!
Ein Reh!
^ Das war die erste Aufnahme gewesen, gleich nachdem ich das Reh gesichtet hatte ...
Reflexartig hockte ich mich hin und fotografierte permanent mit dem Finger am Auslöser ... ich hatte das 300er Objektiv an der Kamera, die Entfernung war schon gut, aber ich wollte es näher haben ...
"Ohje" dachte ich, als ich sie ihren Kopf hob ... ich sah es schon davon rennen ... Aber nein, es fraß weiter. So hatte ich doch Zeit die Linse zu wechseln ...
Ich wechselte die Linse und machte schon ein paar Aufnahmen und dann sah sie mich an ...
Eine gefühlte Ewigkeit schaute sie so zu mir ... Wir beide dachten uns wohl: "Wenn ich mich nicht bewege, sieht sie mich nicht!" Wir musterten uns ... versuchten keine Bewegung zu machen ... und den Blick nicht auszuweichen ... Ja, gut sie sah nicht meinen Blick ... also nahm ich für einen kurzen Moment die Kamera runter und zeigte ihr was hinter diesem schwarzen komisch Ding ist ... und ich winkte ihr zu :-)
Ich habe in der Vergangenheit den Rehen schon öfters zugewunken, einfach so weil sie mich so lange anschauten und um für mich sicher zu stellen, dass sie mich sahen ... Eigentlich will man das vermeiden, aber ich nicht :-)
Sie hatte mich gesehen! Sie konnte mich nun wirklich nicht übersehen haben ... so blind kann sie nicht sein ... ich dachte, dass sie nun weglaufen würde, aber nein ... sie fraß weiter ...
Und ich machte es mir bequem ... ich lief vielleicht ein oder zwei Meter weiter und suchte mir stellte am Rand aus um mich hinzusetzen ...
Ab und an schaute sie zu mir hoch ... und ich fotografierte sie permanent ... Ich machte so viele Fotos um sicherzustellen, dass ich auch "scharfe" Aufnahmen dabei hatte. Da ich manuell fokussieren musste (bei dem 500er normal) und meine Augen nun schon sehr beansprucht waren ist das einfach eine Vorsichtsmaßnahme die ich dabei treffe ...
Zwischen den dutzenden Fotos die ich in der Zeit von ihr gemacht hatte, machte ich auch einen kleinen Film mit meiner Kamera ... Aber ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie verwackelt es geworden ist ;-) Vielleicht lade ich es zu einem späteren Zeitpunkt mal hoch ...
Die Reh-Dame schien die Ruhe selbst zu sein. Ich hockte vor ihr im Sichtbereich ...
Ruhig und gelassen ging sie nach eigener Zeit aber wieder in ihr Versteck ... unter dem kleinen Zaun über den kleinen Hang, schwuppst war sie verschwunden und kaum sichtbar ...
Sie lief ca. 5-6 Bahnen in das Feld rein, hopste ein mal umher ... lief nach rechts ... nach links ... bückte sich und schaute immer wieder zu mir ... Aufmerksam, aber ruhig ... ich nahm zwischen den Aufnahmen immer wieder die Kamera runter, damit sie mich sehen konnte ...
Eine Zeitlang hatte ich auch nicht die Kamera vor mir, sondern schaute ihr so zu ... ich versuchte zu deuten was sie vor hatte ... und dann "pfiebte" sie mich an.
Sie schaute direkt zu mir und "pfiebte" ganz leise.
Sie lief aber noch immer nicht weg ... sie schaute sich auch nicht großartig um ...
Ich konnte ihr Verhalten nicht deuten ... Rief sie nach ihr Junges? Warnte sie andere vor? Wollte sie, dass ich weiter gehe und die Aufmerksamkeit der Menschen, die in der Nähe waren und sie nicht sahen, nicht auf sie zog? Oder sagte sie gar >Hallo<?
Ich habe keine Ahnung, woher auch :-)
Aber dieser "Pfieb"-Laut und dieser Blick von ihr haben mein Herz berührt ... so leise wie der Ton war, so eindringlich war er!
Zwar pochte mein Herz schon vorher vor Freude und Aufregung, aber nun hatte ich das Gefühl, dass es platzen würde .. unbeschreiblich ... ich konnte diesen Moment nicht mehr aushalten ... es waren einfach zu viele Emotionen die bei mir ausgelöst wurde, so dass ich mich entschied zu gehen.
Sie hatte mir bereits so schöne Fotos geschenkt, und wer weiß, vielleicht sagte sie ja, dass es nun reicht! Die Sonne war schon am untergehen und sie wollte sicherlich zu den anderen ... dort wo sie sich immer treffen ...
Und ich musste mein Erlebnis verarbeiten ... Ich ging und drehte mich nicht um ...
Keine 50 Meter weiter und ich war an meiner Bank angekommen ... ich blieb dort eine weile sitzen, schaute mir die Fotos an, hörte den Vögel zu und war einfach nur überglücklich ...
Und ich hoffe, dass ich meine Freunde auch euch etwas näher bringen konnte :-)
Wünsche euch noch eine schöne Woche, bis bald :-)