Montag, 25. Februar 2013

Wildtierpark Edersee Teil III

Die Luchse (Lynx) sind eine Gattung in der Familie der Katzen.
Das in ihnen sehr viel einer "Schmusekatze" steckt, sieht man bei diesen Luchsen meiner Meinung ganz deutlich. Ihre Körperhaltung kennt man von den eigenen Schmusetigern viel zu gut.
 
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Aufmerksam und neugierig beobachten sie alles was passierte. Immer wieder schielten sie zu dem Nachbargehe der Wölfe. Immer zu fokussierten sie in der Ferne.
 
 
Man musste sich beeilen, wenn man die Luchse so fotografieren wollte, dass sie quasi in die Kamera schauten. Die Tiere sind die Menschen so sehr gewohnt, dass sie diese so uninteressant finden, dass es sehr schwer ist ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen.
 
Hmmmm wobei das wahrscheinlich auch ganz typisch für eine Katze ist ...

 
 

 
^ Die Aufmerksamkeit dieser großen Miezekatze konnte ich jedenfalls doch genau auf die gleiche Art und Weise erhaschen wie bei meinen eignen kleinen Raubkatzen ;-) Sie schaute nicht an mir vorbei sondern schaute mich ganz genau an. Endlich! Leider sieht man den Zaun hier wieder einmal im Form eines leichten grünlichen Schleier. Ich vergesse auch öfters mal, dass die Ohren dieser Katze noch ein wenig länger sind, als die von meinen Katzen ...
 
 

^ Das Foto ist natürlich nichts besonders. Es soll nur einen kleinen Einblick hinter den Kulissen zeigen ;-) Da ich das Telezoom Objektiv drauf hatte - und nicht wechseln wollte - ist der Bildschnitt nicht so optimal. Ich hätte viel weiter vom Gehege gehen müssen um die Luchse schöner zu fotografieren, aber das wollte ich ebenfalls zu diesem Zeitpunkt nicht machen :-D
 
 
 
 
 
 
 
 
 
^ Diese kleine Schmusekatze ist ein Wildkatze.
 
 
 
Die Wildkatze (Felis silvestris) ist eine Art innerhalb der Familie der Katzen, die in verschiedenen Unterarten in Europa, Afrika, Westasien, Zentralasien bis nach Indien heimisch ist.
 
Lange Zeit wurden die Wildkatzenbestände vor allem durch die Jagd dezimiert. Jäger verwechselten sie mit verwilderten Hauskatzen und schossen sie ab. Aber auch Schlagfallen und freilaufende Jagdhunde bei der Nachsuche setzten ihnen zu. Heute sind die Verluste durch die Jagd vergleichsweise gering, außerdem steht die Wildkatze inzwischen unter ganzjähriger Schonzeit.
 
Das größte Problem für die Wildkatze ist heute die immer intensivere Nutzung der Landschaft durch Verkehr, Siedlungsgebiete und Landwirtschaft. Dadurch wurden die Tiere auf wenige Restlebensräume zurückgedrängt. Diese letzten Rückzugsgebiete liegen voneinander isoliert. Die dort lebenden, vereinzelten Wildkatzenpopulationen sind sehr klein und entsprechend anfällig gegen Inzucht und Krankheiten. Aus diesem Grund gibt es vom BUND die Bestrebung, isolierte Siedlungsgebiete mittels etwa 20 Meter breiter Korridore, welche mit Bäumen und Hecken bepflanzt werden, zu verbinden und zusätzliche Lebensräume zu erschließen. Eine weitere Gefahr für die Wildkatze geht von verwilderten Hauskatzen aus, da es zur Hybridisierung und Übertragung von Haustierkrankheiten kommen kann.
 
Quelle und weitere Informationen: Wikipedia
 

 

 
Für mich persönlich sieht sie nicht viel anders aus als eine "normale" Katze. Sie ist größer als meine eigenen Katzen. Aber nicht viel größer als andere Freigänger-Katzen. Sie schaut einen "grimmig", hoch konzentriert an, so als würde sie definitiv nach dir Krallen, wenn du ihr zu nahe kommst. Aber ich denke, man könnte auch mit ihr auch schmusen. Im Vergleich zum Luchs ist das doch wirklich eine kleine Schmuse Miezekatze, nicht? :-D
 
 
 
Jaaaa gut, im Vergleich zum Luchs - jedenfalls an diesem Tag - ist sie mehr ein Raubtier, als eine Schmusekatze. Die Luchse waren ruhig und nicht mit fressen beschäftigt.
Bei den Wildkatzen kamen wir gerade zur Fütterungszeit an.
 
 
Spätestens hier erkannte man den Unterschied einer reinen Hauskatze und Wildkatze ;-)

 
 

 
 Weitere Fotos folgen.
 

Wildtierpark Edersee Teil II

Die Reihenfolge der Fotos, die ich dieses Mal zeige stimmt nicht mit dem Aufnahmezeitraum überein. So sieht man bei einigen Fotos einen leichten Schneefall und auf anderen allerdings nicht. Ich habe sie zusammen ausgewählt, weil sie alle samt nicht zwangsweise zu meinen Favoriten zählen. Das eine oder andere Foto gefällt mir zwar ganz gut, aber im Vergleich zu noch unveröffentlichten Fotos sind sie nicht so toll geworden.
 
 
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^ Ein "Vetter" von mir ;-) - Der Steinbock :-)
 

 
 

 
^ Dieser Uhu war ohne Kamera und Telezoom Objektiv schwer zu sehen. Man musste schon sehr genau hinschauen um ihn sowohl seine Artgenossen überhaupt wahrzunehmen. Im hinteren Bereich des Geheges war es verhältnismäßig dunkel, weswegen ich die ISO auf 2000 gestellt hatte. Mein Stativ hatte ich dabei, aber das wollte ich dann doch irgendwie nicht auspacken. Neben der "Dunkelheit" erschwerten die Zäune das Fotografieren ungemein. Deswegen sieht man auch auf diesem Foto ein leichten Grauschleier. Dieser Grauschleier ist der Zaun. Zudem musste ich das Foto aufhellen, dabei bemerkte ich erst, dass er ein Küken im Schnabel hielt. 
 
 

 
^ Die Wisente machten es einen auch nicht einfach.
Sie standen hauptsächlich am Zaun, weiter weg, so dass man sie nicht so schön frei stehend fotografieren konnte. Im Laufe der Zeit gingen sie auch wieder in den warmen halboffenen Stall.
 

^ Hier war das Fotografieren ebenfalls sehr schwer gewesen. Auch wenn es auf dem Foto nicht mehr so zu sehen ist, war es hier sehr dunkel so dass man Tiere teilweise nur erahnen konnte.
Das hier ein junger Wisent lag konnte ich auch erst am PC feststellen. Ich wusste zwar, dass dort ein Wisent lag, aber ich konnte nicht sehen, dass er noch so jung und klein war.

 
 

 

Zum Ausgang gehend gibt es ein paar Gehege, die man begehen kann, sofern einem die Gerüche nicht stören. Viele, viele kleine Ziegen laufen hier rum. Dieses Mal war der Geruch für mich doch so penetrant, dass ich es vorzog von außen die kleinen umher springende Ziegen zu fotografieren.

 
 
Weitere Fotos folgen noch.
 

Samstag, 23. Februar 2013

Wildtierpark Edersee Teil I

Ist das Fotografieren von Tieren in einem Wildtierpark noch "Wildtier Fotografie"? Eine Frage die man sich durchaus stellen kann. Eine Frage wofür es sicherlich keine einstimmige Antwort gibt, da es, wie so oft, eine Frage des eigenen Empfindens ist.
 
 
Das Fotografieren von wilden Tieren in freier Natur setzt ohne Zweifel eine große Portion Glück voraus. Glück, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Es gibt keine Garantie, dass man dort irgendwelche Tiere zu sehen bekommt, wo man sich gerade befindet. Wobei man definitiv mehr Glück hat, wenn man immer wieder ein tierreiches Gebiet aufsucht, sich über die Tiere und ihre Lebensweise informiert und auch ggf. Bauten oder Ruhplätze von den Tieren in Erfahrung bringen kann. Man muss sich in Geduld üben und ruhig verhalten, da die Tiere in der Natur i.d.R. sehr scheu sind. Manchmal muss man andere Wege finden sein Glück zu steigern um ein gutes Foto machen zu können. Sei es Tarnkleidung, Hochsitze verwenden oder, wie es eher für Jäger typischer ist, Lockmittel (Pfeifen oder Futter) verwenden. Wobei hier die Meinungen unter "Wildtierfotografen" auch stark auseinander gehen. Hinzu kommen noch die natürlichen Gegebenheiten. Der Wind der den Tieren verrät das man gerade vor Ort ist oder andere Tiere, wie Krähen, die einen verraten.
 
 
 
 
Wie sieht es in einem Wildtierpark aus?
Vorweg, man kann kein Wildtierpark aus einem europäischen Land mit den Wildtierparks aus Nordamerika oder Afrika vergleichen. Da muss man einfach auf einer Landkarte schauen und sich die Größe der Länder noch mal vor Augen halten! Dem entsprechend sind die Tierparks auch deutlich größer als die meisten Tierparks in Europa.
 
 
Die Tiere in einem Wildtierpark sind definitiv "wild". Wild in so fern, dass man nicht mit jedem Tier kuscheln kann und das Tier nicht zwangsweise auf Kommando das macht, was man will, wie bei einem Hund. Nichts desto trotz sind es bedingt domestizierte Tiere. Sie sind Menschen und vor allem Menschenmassen gewohnt. Die Futtersuche und Jagd hingegen sind sie nicht mehr gewohnt. Sie haben feste Futterzeiten, sind immer zu an einer Stelle zu finden und können nicht wirklich von den Menschen davon laufen. Natürlich versuchen sich die Tiere auch zu verstecken, sie gehen oftmals in die hinterste Ecke ihres kleinen Reiches. Und natürlich rennen sie auch mal vor einem davon ... das ist ihr Urinstinkt. Aber trocken betrachtet sind Tiere in eingezäunten Tierparks und Zoos lebende Exponate.
 
 
 
Ich persönlich finde es enorm wichtig, dass man sich die grundsätzlichen Unterschiede vor Augen hält. Weswegen ich persönlich es sehr schade finde, das manche "Wildtierfotografen" ihre Fotos, die in "kleinen" Tierparks entstanden, als "Wildtierfotos" deklarieren.
 
 
 
Ich möchte das Fotografieren in einem Wildtierpark nicht schlecht machen. Es ist nur anders als unter echten, natürlichen Bedingungen. Der Wildtierfotograf, der hauptsächlich im Freien fotografiert bekommt hier die Chance zu üben. Wo setzt man den Fokuspunkt bei den Tieren, welcher Laufschritt sieht am schönsten aus, aber auch das Anschleichen kann man in einigen Gehegen üben.
 
 
 
 
 
 
Jeder Tierpark oder Wildtierpark hat seine Vor- und Nachteile, alle gemeinsam haben sie aber Zäune. Zäune die den Menschen vor dem Tieren schützen sollen oder vielmehr das Tier vor dem Menschen geschützt werden muss. Manche Parks haben Elektrozäune, manche verwenden zwei Zäune.
Einen Zaun damit die Menschen nicht so nah an die Zäune gehen und einen Zaun, damit die Tiere nicht abhauen können.
 
 
Man steht also vor der Herausforderung durch den Zaun die Tiere zu fotografieren.
Gut, das ist nicht so schwer, wie es im ersten Moment vielleicht klingen mag. Das gelingt manchmal sehr gut, manchmal ist es aber unmöglich den Zaun "verschwinden" zu lassen. Leichte graue oder grünliche Spuren (je nachdem wie der Zaun aussah) sind manchmal auf den Fotos zu sehen.
 
Schafft man es durch den Zaun zu fotografieren hat man sehr oft das Problem, dass man im Hintergrund wieder den Zaun sieht.
 
 
Und genau hier kommt der Anspruch der Tierfotografie in einem Park für mich. Die Fotos so aussehen zu lassen, als seien sie in der freien Natur aufgenommen. Zäune sollten bestmöglich nicht mehr zu sehen sein. Und die Tiere sollten so gut es geht "natürlich" rüber kommen.
So das man sich als Laie oder "Profi" durchaus mal fragen kann, ist das Foto "echt" - also in freier Wildbahn entstanden - oder nicht?
 
 
Zugegeben, das ein oder andere Foto verrät natürlich schon, dass es nicht unter normalen natürlichen Bedingungen entstanden ist. Aber das muss ja nicht immer sein. Die "wilden" Tiere fotografiert man doch i.d.R. aus Liebe zu den Tieren.
 
Man ist von der Schönheit und der Anmut, die die Tiere ausstrahlen, begeistert. Man ist fasziniert von ihrer Lebensart, die der Mensch schon lange abgelegt hat - "frei". Frei, wo das eigene Überleben das Einzige ist was zählt. Der harte Kampf in der Natur, wo nur der stärkere überlebt. Dessen "Reich" wahnsinnig groß ist und überall zu Hause ist oder sein kann. Und wenn man dann ein solches Tier, zu sehen bekommt und fotografieren kann, gibt es was besseres? Also im Bereich der Fotografie?
 
 
 
Und so kommt man gar nicht darum herum in Tierparks auch mal Fotos von den Tieren aus nächster Nähe zu machen. Es ist nunmal der Wunsch, dieses Tier auch mal im freien so nah zu sehen. Und manchmal auch ein Versuch, das festzuhalten, was das Tier ausstrahlt.
 
Manche Tiere strahlen eine enorme Traurigkeit aus manche aber auch ihre Anmut.
Aber strahlen sie das wirklich aus? Oder kommt es doch nur von einem selbst, wie man das Foto aufnimmt, zurecht schneidet oder bearbeitet?
 
 
 
 

 

 

 

Und das ist der Punkt wo sich beide Formen der Tierfotografie gar nicht mehr unterscheiden. Mit dem Finger am Auslöser gehört man zu denen die es in der Hand haben, wie der Betrachter das Foto empfinden wird.
 
"Liebe" kleine Fleischfresser die man beim Gähnen oder Fressen fotografiert, können auf einmal wie richtige Raubtiere rüber kommen. Echte Raubtiere können wiederum als Schmusetiere oder zahme Tiere empfunden werden, wenn man sie in den richtigen Momenten fotografiert.
Zu dem Thema werdet ihr aber noch entsprechende Fotos zu sehen bekommen :-)
 
Lasst diese Fotos erst mal auf euch wirken, ich hoffe, sie gefallen euch. Und nicht vergessen, die Tiere kommen größtenteils tatsächlich auch in unseren Wäldern vor ...
 
 
 

Freitag, 22. Februar 2013

Photowalk zum Edersee

Heute ging es zusammen mit Heinfried - einem Lichtmaler-Mitglied - unter anderem zur Edersee Staumauer. Ein Teil seiner Fotos vom Photowalk könnt ihr übrigens >hier< finden.

Für mich persönlich, war es das erste Mal, dass ich an der Staumauer aus fotografischen Gründen war. Allgemein war ich aber wahrscheinlich nur ein Mal als Kind hier gewesen, jedenfalls behaupten dies gewisse Menschen ;-)

Die Lichtverhältnisse waren, wie wahrscheinlich im ganzen Landkreis, eher so lala. Bewölkt, grau in grau, kaum ein Wölkchen zu sehen und vor allem kalt! Thermometer sagte -2°C aber wie sie es heute ständig im Radio hieß ... "gefühlte -10°C"

Woher kommt also der blaue Himmel und die Wolken?
Das "Auge" der Kamera sieht einfach mehr als wir! Bin ich aber auch ganz froh darüber :-)


 
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^ Foto für mein Projekt "Unterwegs mit der K5
 

 
 
Aus irgendeinem Grund hatte ich es mir in den Kopf gesetzt an dieser Stelle erneut meine ND-Filter auszuprobieren. Hier war zwar kein fließendes Wasser zu sehen, aber der Wind wehte ganz schön über die Wasseroberfläche des Sees. Konnte also nicht schaden, es wenigstens mal zu versuchen ...
 
Dies erwies sich, wie schon vermutet, als etwas schwierig. Der Himmel ... immer zu macht mir der Himmel ein Strich durch die Rechnung. Wählte ich die Belichtung so, dass ich das Wasser "weich" hatte konnte man im Hintergrund die Bäume gar nicht mehr erkennen. Ich probierte viel rum, unter andere probierte ich auch den ND-Verlaufsfilter von Heinfried aus. So wirklich zufrieden war ich aber mit den Fotos dennoch nicht.
 
Am PC konnte ich zum Glück aus der RAW Datei noch so viel herausholen, dass man die Bäume zu sehen bekam. Aber es war noch immer total überbelichtet! Die Idee mehrere Fotos zusammenzufügen kam mir erst zu Hause, weswegen ich keine Möglichkeit hatte ein HDR daraus zu erstellen. Ich wollte auch nicht extra einen Himmel aus einem anderem Foto rein setzten.
Mit dem Ergebnis bin ich aber auch schon zufrieden.


 
 
Mit den ND-Filtern war ich lange Zeit beschäftigt, weswegen ich mich erst sehr "spät" nach anderen Motiven umschaute. So sah ich dann im Hintergrund beim Bootsverleih eine Nilgans, leider war sie sehr weit weg.

 

 
 
Erst zu Hause am PC sah ich, dass neben der Nilgans auch noch einige Kormorane anwesend waren.
 

 
Heute bemerkte ich, dass ich mein Auge für Motive noch enorm trainieren muss. Während Heinfried schon kurz nach unserer Ankunft die Eiszapften entdeckte sah ich sie erst, als er diese aus nächster Nähe fotografieren ging.


 
Nach einiger Zeit ging es weiter zu unserem nächsten Ausflugsziel.
 

 
Wir waren etwas früh vor Ort weswegen wir noch "kurz" zum Baumkronenweg gingen.

 
Natürlich hatten diese ebenfalls noch geschlossen, aber so bekam ich den "berühmten" Baumkronenweg auch mal zu sehen. Und auf dem Hin- sowohl Rückweg bekamen wir weitere interessante Motive vor die Linse.

 
Auf dem Pfad zum "Baumkronenweg" bekam man einige Klettergerüste für Kinder sowohl Informationstafel zu sehen. Unter anderem konnte man so einiges über Bäume, Insekten, Pilze und Tiere erfahren. So war das folgende Foto ein Bestandteil einer kleinen Informationstafel ...
 
 

 
Natürlich schwebte das "Fenster" nicht einfach so in der Luft, sondern war mit anderen Gegenständen an einer Leine befestigt.
 
 
Weitere Fotos aus dem Wildtierpark Edersee folgen natürlich noch.
Hier nur ein kleiner Vorgeschmack ;-)
 
 
 
 

Montag, 18. Februar 2013

Im Wald hört dich keiner schreien

"Im Wald hört dich keiner schreien" eine Überschrift, die wahrscheinlich irgendwas spannendes vermuten lässt, aber ich muss euch enttäuschen, mir fiel einfach nichts anderes ein!
Aber die Überschrift ist nicht desto trotz passend ...

Ich denke, dass dies ein langer Beitrag werden wird, da ich doch sehr gerne viele meiner Eindrücke und Begegnungen mitteilen möchte. Weswegen ich für jene, die nicht so viel lesen möchte zu Anfang ein paar Fakten mitteilen möchte.

Die meisten Fotos wurden am 14.02.2013 aufgenommen. Sie entstanden zwischen 13:30 und 17:50 Uhr. Insgesamt lief ich eine Strecke zwischen 6 und 8 Kilometer. Sechs Kilometer konnte ich anhand von Google Maps und Wanderkarte sicher nachverfolgen...
 
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Nach dem ich am Vortag mit den "Limas" am "Weißen Stein" in Mengeringhausen war und einen Fuchs bei der Futtersuche sichten konnte, hatte ich mir zur Aufgabe gesetzt, diese Hütte zu finden.
Ich war vorher noch nie in diesem Waldbereich gewesen und stellte es mir auch spannend vor bei schönem Sonnenschein durch den Wald zu laufen. Zu Hause hatte ich kurz auf Google Maps geschaut und grob meine Wanderroute sehen können. Da es ein kleines Stückchen zu laufen war, wollte ich mich an einem Parkplatz absetzen lassen ...

Auf dem Weg zum Parkplatz bekamen wir wieder den Mäusebussard zu sehen. Wie gehofft war er wieder auf der gleichen Wiese zu sehen. Anders als zu Fuß konnten wir dieses mal auch etwas näher an ihn herankommen.






 
Nach einer weile fühlte sich der Mäusebussard dann doch zu sehr gestört und flog wieder hinter einem Gebüsch wo ich ihn nicht mehr sehen und fotografieren konnte. Das fand ich aber nicht so schlimm, da ich ja noch einiges vor hatte.
 
Am letzten Parkplatz stieg ich aus dem warmen Auto aus und startete mit meiner Mission das Beobachtungshäuschen zu finden.
 
Ich kam an einigen Teichanlagen vorbei, die alle zugefroren waren. In einigen Teichen befanden sich kleine Häuschen, vermutlich für Enten. Hier und da waren auch einige Spuren zu entdecken. Ich persönlich konnte aber keinerlei Tiere entdecken, auch keine Vögel.
 
Eigentlich hatte ich auch ein paar Fotos davon gemacht, aber die Fotos habe ich gelöscht, weil ich nicht vor hatte darüber zu schreiben, aber nun kommt es doch anders :-)
 
 
Ich war nicht lange unterwegs und begann mich schon zu ärgern. Wieso hatte ich nicht meine Wanderkarte mitgenommen? Ich hatte zwar für den "Notfall" mein Smartphone dabei, aber schon sehr früh begannen sich die Wege zu gabeln und ich wusste nicht so recht wo lang ich gehen sollte.
Sicherlich hätte ich einfach nur "da hoch" gehen müssen, aber der Weg war sehr steil und durch den Schnee wollte ich diesen Weg nicht gehen. Zudem wäre ich wahrscheinlich ruck-zuck an meinem Ziel angelangt und sooo einfach wollte ich es mir auch nicht machen. Also begann ich von jeder Wegmarkierung ein Foto zu machen um mich im Zweifelsfall daran orientieren zu können oder mich ggf. gar abholen zu lassen. Bei meiner "guten" Orientierung keine schlechte Idee.
 
Es war wirklich sehr spannend gewesen immer Tiefer in den Wald zu gehen und so für mich ein komplett unbekannten Bereich kennenzulernen. Es war auch sehr schön durch die Bäume das Sonnenlicht zu sehen ...
 
 


Nachdem ich lange Zeit einen Weg gegangen war kehrte ich wieder zur vorherigen Gabelung zurück, da ich auf Waldarbeiter stieß und mir klar war, dass ich dort entlang mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keine Wildtiere zu sehen bekommen würde.

Der Weg, der auch der kürzere Weg sein musste erwies sich aber auch als ein sehr spannender Weg. Über all konnte ich im Schnee Spuren entdecken! Kreuz und quer liefen hier Fuchs und Reh entlang. Dem entsprechend viele Hochsitze waren auch zu sehen. In einem Abstand von ca. 20 Meter waren vier Hochsitze in einer Linie aufgebaut, zwischen Nadel- und Laubwald.

Etwas später kam ich wieder an einer Weggabelung vorbei die mich irgendwie magisch anzog.
Der Weg führte mich in eine Sackgasse. Eine Sackgasse, die ich lieber nicht gefunden hätte.


 
Zwischen zwei Hochsitzen war dieses ^ sowohl die Fuchsfalle/Waschbärenfallen (?) zu finden.
Seitdem der Schnee hier lag wurde dieser Platz auch aufgesucht. Autospuren sowohl Schuhabdrücke waren zu sehen. Hier und da aber auch viele andere Spuren.
 
 
Zu den Hochsitzen folgten keine Fußspuren auch schien hier keine Fütterung statt gefunden zu haben.
 
Nicht weit von den Fallen waren auch wieder Reh- und Fuchsspuren zu sehen.
Mir war es an dieser Stelle zu ungemütlich und viel zu ruhig, weswegen ich auch wieder meinen eigentlich Weg suchte und mich wieder in Bewegung setzte.
 
Das war auch ganz gut.
Ich weiß nicht was es war und auch nicht aus welcher Richtung es kam, aber das Geräusch was ich hörte klang nicht einladend. Es war ein so eine Art "brummen". Ein einziger Ton.
Puuuh was hatte ich mich erschreckt!
Natürlich hatte ich versucht durch die Bäume zu sehen, aber ich sah nichts. Nur gleichaussehende Bäume und Schnee.
 
Schnell hatte ich das vergessen und ging den nächsten Weg entlang.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich geärgert hatte, dass ich mich für den Weg, der nach unten führte entschied und nicht den Weg wählte, der nach oben führte.
 
 
(Welche Farbversion gefällt euch besser)
 
Je weiter ich lief um so bewusster wurde es mir, dass ich "hier" definitiv kein Wildtier zu sehen bekommen würde. So viel Glück könnte ich doch nicht haben! Das müsste ein extremer Zufall sein, dass mir hier irgend ein Tier über den Weg laufen würde. Und in der Ferne, irgendwo zwischen den Bäumen erkennt man nichts. Das war schon eine frustrierende Feststellung, aber es war einfach schön.
 
Zu meiner linken Seite sah ich den "mystischen" Nadelwald und zu meiner rechten Seite den Laubwald. Ich fand es auch sehr spannend den Markierungen an den Bäumen zu folgen.
Sie führten mich immer weiter in den Wald, weit von meiner Hütte entfernt, aber sicher auf dem Weg.
 
 
 An einer Stelle blieb ich ganz lange stehen weil ich aus dem dunklen Nadelwald Laute vernahm die ich nicht zuordnen konnte. Ich hätte nur ein Stückchen vom Weg abkommen müssen und auch "nur" bis zu der Stelle laufen müssen wo wieder die Nadelbäume anfingen, aber es war so dunkel "da hinten". Nein, so neugierig war ich echt nicht!
 
Unsere Wälder sind nicht so groß wie in anderen Ländern, und in unserem Bundesland wurden auch noch keine Wölfe, Luchse oder Bären gesichtet - aber der dunkle Nadelwald ... nein, den sollte man nicht unterschätzen! Man kann sich wahrscheinlich nur in unseren Wäldern verlaufen, wenn man sich ziemlich blöd anstellt und man kommt früher oder später wieder aus dem Wald raus ... aber genau deswegen ... "Früher" oder "später" ... bevor es dunkel werden sollte wollte ich wieder zu Hause sein!
Rotkäppchen hatte ich schon mal gespielt, Hänsel und Gretel wollte ich nicht nachspielen ;-)
 
 
 
(Handyaufnahme aus dem Jahr 2008)
 
 
 
Viel schöner waren die Tannen/Fichten (kenne mich mit Bäumen nicht so aus) von oben zu sehen.
Wenn ich das Objektiv gewechselt hätte, hätte ich es vielleicht geschafft, die Bäume komplett auf einem Foto drauf zu kriegen, aber mit dem 70-300er Objektiv war es nicht möglich.
Ich hatte lange überlegt mein Telezoom Objektiv einzupacken und ein anderes Objektiv drauf zu schrauben, aber so hätte ich wenn es in der Ferne etwas zu sehen gab nichts erkennen können ...
 
 
 
Und ich zog es vor lieber weiter sehen zu können!
Auch wenn ich letztendlich doch nichts sah, außer Bäume!
 
 
Überall nur Bäume ...
Gut wenn man vom Weg abkommt, dann sieht man irgendwann nur Bäume...
Für diese Aufnahmen bin ich bewusst etwas in den Wald rein. Es schien mir etwas überschaubarer zu sein. Zwischen diesen Bäumen habe ich mich auch irgendwie wohler gefühlt. Sie wuchsen zwar sehr dicht beisammen, aber hier konnte ich sehr weit in den Wald schauen ;-)

 
Lange Zeit lief ich meinen Weg lang und immer mal wieder hörte ich Geräusche, die ich nicht zuordnen konnte. Laute Geräusche! Keine Geräusche von einem Menschen oder einem Tier. Waren es die Waldarbeiter? Konnte das sein? Bin ich im Kreis gelaufen? Ich lief diesen Weg sehr lange, bis ich die Geräusche lauter zu hören bekam.
Ich sah einen kleinen Bauwagen mit einem kleinen Ofen, sah zwei Hochsitze, an dem die gleichen Markierungen wie an den Bäumen angebracht waren und ich sah die Farbe auf dem Schnee ...
Sofort schossen mir alle möglichen Bilder durch den Kopf. Sollten das "da hinten" doch keine Waldarbeiter sein? Konnte das sein? Ich wusste es nicht und wollte es irgendwie in Erfahrungen bringen!
 
 


Ich musste nicht mehr weit laufen um es heraus zu kriegen. Ein "frischer" Weg (kein Schnee auf dem Weg) sowohl ein lauter wums klärte alle meine Fragen ... und ich dachte mir nur noch "Baum fääääääääällt!".

Diesen Weg weiter zu laufen machte somit für mich auch keinen Sinn mehr. So entschloss ich mich diesen langen, langen, langen Weg wieder zurück zu laufen. Um dann den Weg zu wählen der nach oben führte ... Der Weg zog sich wahnsinnig lange und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich schon so weit gelaufen war. Ich begann auf dem Rückweg so langsam meine Füße zu spüren und überlegte auf halber Strecke ob ich wirklich den Weg oben herum gehen sollte oder doch komplett zurück... In Gedanken versunken wäre ich beinahe wieder zu dieser "Sackkasse" gelaufen ... Beinahe hätte ich die Abzweigung verpasst! Verflixt, da sah aber auch alles gleich aus! Und diese Stelle hatte ich auch irgendwie anders in Erinnerung!

Ich hatte es zum Glück selbst bemerkt, aber ich war auch froh, dass ich von den Wegmarkierungen Fotos gemacht hatte ...

Der Weg "oben" herum lief sich doch angenehmer, als gedacht. Nach wie vor hatte zu meiner linken Seite den "dunklen" Wald und zu meiner rechten Seite den Laubwald, aber es ging abwärts ...
Und ich realisierte langsam, dass ich so oder so bei den anderem Weg komplett falsch lag! Er hätte mich keinesfalls zu meinem gewünschten Ziel gebracht. Niemals!


 
 

Aber wo war ich nun? War ich dieses Mal richtig?
Ich traf wieder auf eine Weggabelung. Nicht weit davon entfernt traf ich auf ein Steinhäuschen.
Fragt mich nicht was es für ein Häuschen war. Man hätte quasi aufs Dach gehen können, weil es sehr nah an einem Hügel gebaut war. Ich sah auch spuren die dahin gingen, Fußspuren.
Der Weg der weiter führte schien mir nicht betreten worden zu sein, weswegen ich mich entschied den anderen Weg zu gehen.
 
In diese Richtung gingen auch die Stromleitungen. Ich musste also nun richtig sein.
Inzwischen wollte ich auch nicht mehr die Hütte finden, sondern einfach aus dem Wald wieder rauskommen. Ich war lange gelaufen mir wurde langsam kalt und ich hatte es den Wald satt.
 
 
 
 
Gespannt lief ich diesen Weg lang und sah wieder den gleichen Hochsitz wie schon zu vor. War es wirklich der gleiche Hochsitz? Sehen die Dinger nicht alle gleich aus? Und was hat es mit diesem Zaun auf sich? Die Lichtung, die ich glaubte zu sehen stellte sich leider auch nicht als Lichtung heraus ... Ich lief "runter" und was ich als Lichtung wahrnahm war einfach nur Schnee.
Der Weg schien nicht zu enden und ich war echt schon frustriert ...
 
Nie! Nie! Niiiiiie wieder dachte ich mir als zu.
 
Und dann ...
Was war das dahinten? Ich folgte mit den Augen als den Zaun und dann entdeckte ich mitten im Wald irgendwas "großes" was sich bewegte. Was war das?! Ich machte schnell ein paar Fotos, total verwackelt aber gut genug um zu erkennen was es war. Ein Mensch! Ein Mensch! Es war ein Mensch ... Und dann war er weg ... und plötzlich sah ich einen weißen Transporter!
Der selbe Transporter und selbe Fahrer wie ich ganz zu Anfang bevor ich in den Wald ging gesehen hatte! Haaaaach was war ich erleichtert.
Er fuhr den Weg runter ... So wusste ich, dass ich definitiv so wieder nach Hause kommen würde.
Mir doch egal wo sich die Hütte befindet!
 
 
 
Und dann war sie da!
Juuuuhuuuuu! Ich hatte die Hütte gefunden!
Endlich!
Weit und breit konnte ich aber kein Fuchs sehen. Ich habe die ganze Zeit keine Waldbewohner gesehen. Nur zwei Krähen am Himmel, als ich irgendwo im nirgendwo war.
 
Aber ich hatte hier einen super tollen Ausblick auf Mengeringhausen!
 
 
 
Von hier aus konnte ich trotz leichten Nebel sehr weit schauen.
Ich sah den schiefen Kirchturm, links daneben die Grundschule, das Viadukt worüber die Züge langfahren und ein Stückchen weiter konnte ich sogar die Panzerstraße sehen!
 
Und zu der anderen Seite?
 
 
Bad Arolsen.
 
Eine gefühlte halbe Stunde blieb ich auf der Bank bei der Hütte und schaute mich um.
Da ich so hoch saß konnte ich weit in das Tal schauen, auf die beiden Felder links und recht neben mir. Es war ideal. Aber es war nichts zu sehen. Hier und da ein Jogger, ein Hundebesitzer der "gassi" ging ...
 
 
Zeit also nach Hause zu gehen. Langsam aber zielsicher ging ich wieder zum Dorf.
 
 
 
Ich lief wieder zu der Stelle, wo ich den Mäusebussard fotografiert hatte.
Er saß wieder auf einem Pfosten. Dieses Mal hatte ich aber keine Lust mehr ihn zu fotografieren.
Ich ließ mich an dieser Stelle abholen denn ich wollte einfach nur noch nach Hause ins warme und etwas essen ...
 
Mein lieber "Abhol-Fahrer" war allerdings anderer Meinung.
Nachdem ich ihm kurz von meinen Erlebnissen erzählte, fuhren wir wieder zu dem Parkplatz wo ich ausstieg. Wir fuhren, aus welchen Gründen auch immer, ein wenig durch den Wald ... es war nichts gesperrt, keine Schilder nichts ... und dieser Herr konnte es einfach nicht sein lassen....
 
Ich hatte mich bemüht gehabt endlich wieder aus dem Wald zu kommen und nun waren wir wieder im Wald drin. Zwar war es im Auto schön warm, aber wir beide hatten kurzzeitig keine Ahnung wo wir waren.
 
"Wenn wir hier runter fahren müssten wir bei Massenhausen oder Vasbeck rauskommen" - hieß es. Ich war nicht sehr optimistisch. Erst recht nicht als ich den Berg den wir runter fuhren sah...
Ich sah uns schon vom Waldweg abkommen und im Graben stecken ... Ich mein, das war kein Jeep, kein Geländewagen ... nur ein kleines Auto für die Stadt. Und noch dazu die blinkende Tankwarnanzeige ... Herrje ...
 
 
 
Aber wir kamen aus dem Wald raus.
Was war das herrlich zu sehen. Eine normale Straße. Und da hinten der Sonnenuntergang.
Und der Ausblick ... man konnte wahnsinnig weit schauen.
Unter anderen Umständen hätte ich noch mehr Fotos gemacht, aber ich wollte nun wirklich endlich nach Hause ...
 
 
Meinen Lesern aus der Region kann ich es nur empfehlen hier mal hin zu fahren. Die Aussicht ist wirklich sehr schön. Zu einem anderen Zeitpunkt werde ich hier auch noch mal hingehen/hinfahren.
 
 
 
Ich bin noch sehr unschlüssig darüber ob sich meine Wanderung letztendlich gelohnt hatte oder nicht.
Mein Ziel - die Hütte zu finden hatte ich erreicht. Ich hätte sie deutlich einfacher erreichen können, das auf alle Fälle, das weiß ich inzwischen auch! Aber ich kann es nicht leugnen, dass es auch ein wenig Spaß gemacht hatte ...