Aber die Überschrift ist nicht desto trotz passend ...
Ich denke, dass dies ein langer Beitrag werden wird, da ich doch sehr gerne viele meiner Eindrücke und Begegnungen mitteilen möchte. Weswegen ich für jene, die nicht so viel lesen möchte zu Anfang ein paar Fakten mitteilen möchte.
Die meisten Fotos wurden am 14.02.2013 aufgenommen. Sie entstanden zwischen 13:30 und 17:50 Uhr. Insgesamt lief ich eine Strecke zwischen 6 und 8 Kilometer. Sechs Kilometer konnte ich anhand von Google Maps und Wanderkarte sicher nachverfolgen...
Für eine größere Ansicht bitte auf die Fotos klicken.
Nach dem ich am Vortag mit den "Limas" am "Weißen Stein" in Mengeringhausen war und einen Fuchs bei der Futtersuche sichten konnte, hatte ich mir zur Aufgabe gesetzt, diese Hütte zu finden.
Ich war vorher noch nie in diesem Waldbereich gewesen und stellte es mir auch spannend vor bei schönem Sonnenschein durch den Wald zu laufen. Zu Hause hatte ich kurz auf Google Maps geschaut und grob meine Wanderroute sehen können. Da es ein kleines Stückchen zu laufen war, wollte ich mich an einem Parkplatz absetzen lassen ...
Auf dem Weg zum Parkplatz bekamen wir wieder den Mäusebussard zu sehen. Wie gehofft war er wieder auf der gleichen Wiese zu sehen. Anders als zu Fuß konnten wir dieses mal auch etwas näher an ihn herankommen.
Nach einer weile fühlte sich der Mäusebussard dann doch zu sehr gestört und flog wieder hinter einem Gebüsch wo ich ihn nicht mehr sehen und fotografieren konnte. Das fand ich aber nicht so schlimm, da ich ja noch einiges vor hatte.
Am letzten Parkplatz stieg ich aus dem warmen Auto aus und startete mit meiner Mission das Beobachtungshäuschen zu finden.
Ich kam an einigen Teichanlagen vorbei, die alle zugefroren waren. In einigen Teichen befanden sich kleine Häuschen, vermutlich für Enten. Hier und da waren auch einige Spuren zu entdecken. Ich persönlich konnte aber keinerlei Tiere entdecken, auch keine Vögel.
Eigentlich hatte ich auch ein paar Fotos davon gemacht, aber die Fotos habe ich gelöscht, weil ich nicht vor hatte darüber zu schreiben, aber nun kommt es doch anders :-)
Ich war nicht lange unterwegs und begann mich schon zu ärgern. Wieso hatte ich nicht meine Wanderkarte mitgenommen? Ich hatte zwar für den "Notfall" mein Smartphone dabei, aber schon sehr früh begannen sich die Wege zu gabeln und ich wusste nicht so recht wo lang ich gehen sollte.
Sicherlich hätte ich einfach nur "da hoch" gehen müssen, aber der Weg war sehr steil und durch den Schnee wollte ich diesen Weg nicht gehen. Zudem wäre ich wahrscheinlich ruck-zuck an meinem Ziel angelangt und sooo einfach wollte ich es mir auch nicht machen. Also begann ich von jeder Wegmarkierung ein Foto zu machen um mich im Zweifelsfall daran orientieren zu können oder mich ggf. gar abholen zu lassen. Bei meiner "guten" Orientierung keine schlechte Idee.
Es war wirklich sehr spannend gewesen immer Tiefer in den Wald zu gehen und so für mich ein komplett unbekannten Bereich kennenzulernen. Es war auch sehr schön durch die Bäume das Sonnenlicht zu sehen ...
Nachdem ich lange Zeit einen Weg gegangen war kehrte ich wieder zur vorherigen Gabelung zurück, da ich auf Waldarbeiter stieß und mir klar war, dass ich dort entlang mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keine Wildtiere zu sehen bekommen würde.
Der Weg, der auch der kürzere Weg sein musste erwies sich aber auch als ein sehr spannender Weg. Über all konnte ich im Schnee Spuren entdecken! Kreuz und quer liefen hier Fuchs und Reh entlang. Dem entsprechend viele Hochsitze waren auch zu sehen. In einem Abstand von ca. 20 Meter waren vier Hochsitze in einer Linie aufgebaut, zwischen Nadel- und Laubwald.
Etwas später kam ich wieder an einer Weggabelung vorbei die mich irgendwie magisch anzog.
Der Weg führte mich in eine Sackgasse. Eine Sackgasse, die ich lieber nicht gefunden hätte.
Zwischen zwei Hochsitzen war dieses ^ sowohl die Fuchsfalle/Waschbärenfallen (?) zu finden.
Seitdem der Schnee hier lag wurde dieser Platz auch aufgesucht. Autospuren sowohl Schuhabdrücke waren zu sehen. Hier und da aber auch viele andere Spuren.
Zu den Hochsitzen folgten keine Fußspuren auch schien hier keine Fütterung statt gefunden zu haben.
Nicht weit von den Fallen waren auch wieder Reh- und Fuchsspuren zu sehen.
Mir war es an dieser Stelle zu ungemütlich und viel zu ruhig, weswegen ich auch wieder meinen eigentlich Weg suchte und mich wieder in Bewegung setzte.
Das war auch ganz gut.
Ich weiß nicht was es war und auch nicht aus welcher Richtung es kam, aber das Geräusch was ich hörte klang nicht einladend. Es war ein so eine Art "brummen". Ein einziger Ton.
Puuuh was hatte ich mich erschreckt!
Natürlich hatte ich versucht durch die Bäume zu sehen, aber ich sah nichts. Nur gleichaussehende Bäume und Schnee.
Schnell hatte ich das vergessen und ging den nächsten Weg entlang.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich geärgert hatte, dass ich mich für den Weg, der nach unten führte entschied und nicht den Weg wählte, der nach oben führte.
(Welche Farbversion gefällt euch besser)
Je weiter ich lief um so bewusster wurde es mir, dass ich "hier" definitiv kein Wildtier zu sehen bekommen würde. So viel Glück könnte ich doch nicht haben! Das müsste ein extremer Zufall sein, dass mir hier irgend ein Tier über den Weg laufen würde. Und in der Ferne, irgendwo zwischen den Bäumen erkennt man nichts. Das war schon eine frustrierende Feststellung, aber es war einfach schön.
Zu meiner linken Seite sah ich den "mystischen" Nadelwald und zu meiner rechten Seite den Laubwald. Ich fand es auch sehr spannend den Markierungen an den Bäumen zu folgen.
Sie führten mich immer weiter in den Wald, weit von meiner Hütte entfernt, aber sicher auf dem Weg.
An einer Stelle blieb ich ganz lange stehen weil ich aus dem dunklen Nadelwald Laute vernahm die ich nicht zuordnen konnte. Ich hätte nur ein Stückchen vom Weg abkommen müssen und auch "nur" bis zu der Stelle laufen müssen wo wieder die Nadelbäume anfingen, aber es war so dunkel "da hinten". Nein, so neugierig war ich echt nicht!
Unsere Wälder sind nicht so groß wie in anderen Ländern, und in unserem Bundesland wurden auch noch keine Wölfe, Luchse oder Bären gesichtet - aber der dunkle Nadelwald ... nein, den sollte man nicht unterschätzen! Man kann sich wahrscheinlich nur in unseren Wäldern verlaufen, wenn man sich ziemlich blöd anstellt und man kommt früher oder später wieder aus dem Wald raus ... aber genau deswegen ... "Früher" oder "später" ... bevor es dunkel werden sollte wollte ich wieder zu Hause sein!
Rotkäppchen hatte ich schon mal gespielt, Hänsel und Gretel wollte ich nicht nachspielen ;-)
(Handyaufnahme aus dem Jahr 2008)
Viel schöner waren die Tannen/Fichten (kenne mich mit Bäumen nicht so aus) von oben zu sehen.
Wenn ich das Objektiv gewechselt hätte, hätte ich es vielleicht geschafft, die Bäume komplett auf einem Foto drauf zu kriegen, aber mit dem 70-300er Objektiv war es nicht möglich.
Ich hatte lange überlegt mein Telezoom Objektiv einzupacken und ein anderes Objektiv drauf zu schrauben, aber so hätte ich wenn es in der Ferne etwas zu sehen gab nichts erkennen können ...
Und ich zog es vor lieber weiter sehen zu können!
Auch wenn ich letztendlich doch nichts sah, außer Bäume!
Überall nur Bäume ...
Gut wenn man vom Weg abkommt, dann sieht man irgendwann nur Bäume...
Für diese Aufnahmen bin ich bewusst etwas in den Wald rein. Es schien mir etwas überschaubarer zu sein. Zwischen diesen Bäumen habe ich mich auch irgendwie wohler gefühlt. Sie wuchsen zwar sehr dicht beisammen, aber hier konnte ich sehr weit in den Wald schauen ;-)
Lange Zeit lief ich meinen Weg lang und immer mal wieder hörte ich Geräusche, die ich nicht zuordnen konnte. Laute Geräusche! Keine Geräusche von einem Menschen oder einem Tier. Waren es die Waldarbeiter? Konnte das sein? Bin ich im Kreis gelaufen? Ich lief diesen Weg sehr lange, bis ich die Geräusche lauter zu hören bekam.
Ich sah einen kleinen Bauwagen mit einem kleinen Ofen, sah zwei Hochsitze, an dem die gleichen Markierungen wie an den Bäumen angebracht waren und ich sah die Farbe auf dem Schnee ...
Sofort schossen mir alle möglichen Bilder durch den Kopf. Sollten das "da hinten" doch keine Waldarbeiter sein? Konnte das sein? Ich wusste es nicht und wollte es irgendwie in Erfahrungen bringen!
Ich musste nicht mehr weit laufen um es heraus zu kriegen. Ein "frischer" Weg (kein Schnee auf dem Weg) sowohl ein lauter wums klärte alle meine Fragen ... und ich dachte mir nur noch "Baum fääääääääällt!".
Diesen Weg weiter zu laufen machte somit für mich auch keinen Sinn mehr. So entschloss ich mich diesen langen, langen, langen Weg wieder zurück zu laufen. Um dann den Weg zu wählen der nach oben führte ... Der Weg zog sich wahnsinnig lange und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich schon so weit gelaufen war. Ich begann auf dem Rückweg so langsam meine Füße zu spüren und überlegte auf halber Strecke ob ich wirklich den Weg oben herum gehen sollte oder doch komplett zurück... In Gedanken versunken wäre ich beinahe wieder zu dieser "Sackkasse" gelaufen ... Beinahe hätte ich die Abzweigung verpasst! Verflixt, da sah aber auch alles gleich aus! Und diese Stelle hatte ich auch irgendwie anders in Erinnerung!
Ich hatte es zum Glück selbst bemerkt, aber ich war auch froh, dass ich von den Wegmarkierungen Fotos gemacht hatte ...
Der Weg "oben" herum lief sich doch angenehmer, als gedacht. Nach wie vor hatte zu meiner linken Seite den "dunklen" Wald und zu meiner rechten Seite den Laubwald, aber es ging abwärts ...
Und ich realisierte langsam, dass ich so oder so bei den anderem Weg komplett falsch lag! Er hätte mich keinesfalls zu meinem gewünschten Ziel gebracht. Niemals!
Aber wo war ich nun? War ich dieses Mal richtig?
Ich traf wieder auf eine Weggabelung. Nicht weit davon entfernt traf ich auf ein Steinhäuschen.
Fragt mich nicht was es für ein Häuschen war. Man hätte quasi aufs Dach gehen können, weil es sehr nah an einem Hügel gebaut war. Ich sah auch spuren die dahin gingen, Fußspuren.
Der Weg der weiter führte schien mir nicht betreten worden zu sein, weswegen ich mich entschied den anderen Weg zu gehen.
In diese Richtung gingen auch die Stromleitungen. Ich musste also nun richtig sein.
Inzwischen wollte ich auch nicht mehr die Hütte finden, sondern einfach aus dem Wald wieder rauskommen. Ich war lange gelaufen mir wurde langsam kalt und ich hatte es den Wald satt.
Gespannt lief ich diesen Weg lang und sah wieder den gleichen Hochsitz wie schon zu vor. War es wirklich der gleiche Hochsitz? Sehen die Dinger nicht alle gleich aus? Und was hat es mit diesem Zaun auf sich? Die Lichtung, die ich glaubte zu sehen stellte sich leider auch nicht als Lichtung heraus ... Ich lief "runter" und was ich als Lichtung wahrnahm war einfach nur Schnee.
Der Weg schien nicht zu enden und ich war echt schon frustriert ...
Nie! Nie! Niiiiiie wieder dachte ich mir als zu.
Und dann ...
Was war das dahinten? Ich folgte mit den Augen als den Zaun und dann entdeckte ich mitten im Wald irgendwas "großes" was sich bewegte. Was war das?! Ich machte schnell ein paar Fotos, total verwackelt aber gut genug um zu erkennen was es war. Ein Mensch! Ein Mensch! Es war ein Mensch ... Und dann war er weg ... und plötzlich sah ich einen weißen Transporter!
Der selbe Transporter und selbe Fahrer wie ich ganz zu Anfang bevor ich in den Wald ging gesehen hatte! Haaaaach was war ich erleichtert.
Er fuhr den Weg runter ... So wusste ich, dass ich definitiv so wieder nach Hause kommen würde.
Mir doch egal wo sich die Hütte befindet!
Und dann war sie da!
Juuuuhuuuuu! Ich hatte die Hütte gefunden!
Endlich!
Weit und breit konnte ich aber kein Fuchs sehen. Ich habe die ganze Zeit keine Waldbewohner gesehen. Nur zwei Krähen am Himmel, als ich irgendwo im nirgendwo war.
Aber ich hatte hier einen super tollen Ausblick auf Mengeringhausen!
Von hier aus konnte ich trotz leichten Nebel sehr weit schauen.
Ich sah den schiefen Kirchturm, links daneben die Grundschule, das Viadukt worüber die Züge langfahren und ein Stückchen weiter konnte ich sogar die Panzerstraße sehen!
Und zu der anderen Seite?
Bad Arolsen.
Eine gefühlte halbe Stunde blieb ich auf der Bank bei der Hütte und schaute mich um.
Da ich so hoch saß konnte ich weit in das Tal schauen, auf die beiden Felder links und recht neben mir. Es war ideal. Aber es war nichts zu sehen. Hier und da ein Jogger, ein Hundebesitzer der "gassi" ging ...
Zeit also nach Hause zu gehen. Langsam aber zielsicher ging ich wieder zum Dorf.
Ich lief wieder zu der Stelle, wo ich den Mäusebussard fotografiert hatte.
Er saß wieder auf einem Pfosten. Dieses Mal hatte ich aber keine Lust mehr ihn zu fotografieren.
Ich ließ mich an dieser Stelle abholen denn ich wollte einfach nur noch nach Hause ins warme und etwas essen ...
Mein lieber "Abhol-Fahrer" war allerdings anderer Meinung.
Nachdem ich ihm kurz von meinen Erlebnissen erzählte, fuhren wir wieder zu dem Parkplatz wo ich ausstieg. Wir fuhren, aus welchen Gründen auch immer, ein wenig durch den Wald ... es war nichts gesperrt, keine Schilder nichts ... und dieser Herr konnte es einfach nicht sein lassen....
Ich hatte mich bemüht gehabt endlich wieder aus dem Wald zu kommen und nun waren wir wieder im Wald drin. Zwar war es im Auto schön warm, aber wir beide hatten kurzzeitig keine Ahnung wo wir waren.
"Wenn wir hier runter fahren müssten wir bei Massenhausen oder Vasbeck rauskommen" - hieß es. Ich war nicht sehr optimistisch. Erst recht nicht als ich den Berg den wir runter fuhren sah...
Ich sah uns schon vom Waldweg abkommen und im Graben stecken ... Ich mein, das war kein Jeep, kein Geländewagen ... nur ein kleines Auto für die Stadt. Und noch dazu die blinkende Tankwarnanzeige ... Herrje ...
Aber wir kamen aus dem Wald raus.
Was war das herrlich zu sehen. Eine normale Straße. Und da hinten der Sonnenuntergang.
Und der Ausblick ... man konnte wahnsinnig weit schauen.
Unter anderen Umständen hätte ich noch mehr Fotos gemacht, aber ich wollte nun wirklich endlich nach Hause ...
Meinen Lesern aus der Region kann ich es nur empfehlen hier mal hin zu fahren. Die Aussicht ist wirklich sehr schön. Zu einem anderen Zeitpunkt werde ich hier auch noch mal hingehen/hinfahren.
Ich bin noch sehr unschlüssig darüber ob sich meine Wanderung letztendlich gelohnt hatte oder nicht.
Mein Ziel - die Hütte zu finden hatte ich erreicht. Ich hätte sie deutlich einfacher erreichen können, das auf alle Fälle, das weiß ich inzwischen auch! Aber ich kann es nicht leugnen, dass es auch ein wenig Spaß gemacht hatte ...
wat een verhaal en wat een wandeling dat is toch genieten.
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