Dienstag, 4. November 2014

Erlebnis Zoo Hannover - Teil XXI

 
Auf die Elefanten habe ich mich bei unserem Zoo Besuch in Hannover am meisten gefreut, da ich Elefanten allgemein sehr mag. Als wir dann endlich bei ihnen angelangt waren, war ich allerdings dann doch nicht mehr so begeistert. Mir fiel das Gehege für die Anzahl der Elefanten negativ auf und allgemein fand ich es irgendwie sehr komisch. Auch die Elefanten wirkten irgendwie merkwürdig auf mich, was vielleicht daran lag, dass einige Elefanten gerötete Augen hatten und ich nicht so recht weiß, wie sowas zu deuten ist. Auch wenn die Anzahl der Elefanten mit der Größe der Gehege vielleicht nicht in einem guten Verhältnis stand, fand ich es auf der anderen Seite doch ganz schön, da es so wirkte, als sei es eine kleine Elefanten-Familie.
 
Erst später bei der Recherche für einige andere Blog-Einträge, habe ich auf der Internetseite des Zoos nachlesen können, dass es sich dabei um eine Familie handelte, die allerdings wenige Tage nach unserem Zoo Besuch getrennt wurden. Was für uns irgendwie ganz schön zu wissen ist, dass wir noch das Glück hatten die große Familie zu sehen.
 
 
" Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) reist Elefantenkuh Khaing Hnin Hnin (32) mit ihren Töchtern Farina (11), Soraya (4) und Malay (19 Monate) sowie ihrer Enkelin Amithi, der 21 Monate alten Tochter von Farina, in Kürze in den Zoo Pairi Daiza in Belgien. "
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"Nach der Abreise von Khaing Hnin Hnin und ihrer Familie besteht die Herde in Hannover aus neun Elefanten: Bulle Nikolai (21), Indra (41), Manari (24), Sayang (19), Califa (11), Saphira (4), Sitara (1), Taru (9 Monate) und Yumi (7 Monate). "
Quelle und weitere Informationen: Zoo-Hannover
 
 

Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) ist das zweitgrößte Landtier der Erde und gehört neben dem Afrikanischen Elefanten und dem Waldelefanten zur Familie der Elefanten. Die Art wird häufig ungenau als „Indischer Elefant“ bezeichnet; der Indische Elefant ist nur eine der Unterarten.
 
Elephas maximus wird seit 1986 in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet geführt, da die gesamte Population um geschätzte 50 % kleiner ist als vor 60 bis 75 Jahren und weiterhin abnimmt.
 
 
Asiatische Elefanten sind kleiner als Afrikanische und haben kleinere Ohren. Sie erreichen eine Schulterhöhe von 2–3,50 m und ein Gewicht von 2.000–5.500 kg. Im Gegensatz zum Afrikanischen Elefanten ist ihr Rücken gewölbt, der höchste Punkt ihres Körpers oben auf dem Kopf, ihr Bauch durchhängend, ihre Haut weniger runzlig, und ihre Rüsselspitze hat einen Finger; ihre Vorderbeine haben 5 Zehen, ihre Hinterbeine 4–5; nur die Bullen haben ausgeprägt lange Stoßzähne, die Kühe haben rudimentäre oder gar keine.
 
 
Wilde Asiatische Elefanten bewohnen Graslandschaften, tropische immergrüne Wälder, laubwechselnde Wälder, aber auch Sekundärwälder und Buschland. Es gibt wahrscheinlich vier Unterarten, davon sind drei anerkannt:
 
*Der Sri-Lanka-Elefant, auch Ceylon-Elefant (Elephas maximus maximus) lebt in Sri Lanka.
 
*Der Sumatra-Elefant (Elephas maximus sumatranus) ist in Sumatra und Borneo beheimatet.
 
*Der Indische Elefant (Elephas maximus indicus) ist auf dem asiatischen Festland beheimatet — in Indien, Nepal, Bhutan, Bangladesch, Myanmar, Thailand, im südlichen Yunnan Chinas, Kambodscha, Laos, Vietnam und auf der Malaiischen Halbinsel.
 
*Der Borneo-Zwergelefant (Elephas maximus borneensis) ist wahrscheinlich ebenfalls eine Unterart, seine Abstammung ist jedoch umstritten. Er lebt im Norden von Borneo.
 
 
In China kommen Asiatische Elefanten nur noch im äußersten Süden von Yunnan im Autonomen Bezirk Xishuangbanna vor. Dabei gibt es Hinweise, dass Elefanten früher über weite Teile Südchinas verbreitet waren und bis in die Provinzen Fujian, Guangdong und Guangxi vorkamen. In Fujian und Guangdong verschwanden sie wahrscheinlich im 12. Jahrhundert während der Song-Dynastie, in Guangxi lebten sie bis in das 17. Jahrhundert und verschwanden während der Ming-Dynastie. In Bangladesch gibt es nur einige isolierte Populationen in den Hügeln von Chittagong.
In Indien beschränkt sich ihre Verbreitung im Wesentlichen auf vier Regionen, in denen isolierte Populationen vorkommen:
 
*In Indiens Nordwesten leben sechs zerstreute Populationen in den Vorbergen des Himalaya von Uttaranchal und Uttar Pradesh, von denen einige Herden auch nach Nepal wandern.
 
*Im Nordosten von der östlichen Grenze Nepals im Norden Westbengalens über Assam entlang der Vorberge des Himalaya bis ins östliche Arunachal Pradesh und Nagaland; weiter im Westen bis in die gebirgigen Regionen von Meghalaya bis in die Ebenen des Brahmaputra.
 
*In Zentralindien leben äußerst fragmentierte Populationen in Orissa, Jharkhand und im südlichen Landesteil von Westbengalen.
Im Süden leben acht Populationen verstreut in Karnataka, Kerala, Tamil Nadu und Andhra Pradesh.
 
*Im syrischen Raum lebte die ausgestorbene Unterart des Asiatischen Elefanten, der Syrische Elefant (Elephas maximus asurus).
 
 
Asiatische Elefanten sind dämmerungs- und nachtaktiv. Während der Tageshitze ruhen sie. Sie wandern weit umher auf der Suche nach Nahrung, die Gräser, Blätter, Zweige und Baumrinde umfasst. Manchmal fallen sie in Plantagen ein und fressen dort Reis, Zuckerrohr und Bananen. Die Pflanzen werden mit dem Rüssel ausgerissen und zum Maul geführt. Pro Tag nimmt ein Elefant etwa 150 kg Nahrung zu sich. Außerdem suchen Asiatische Elefanten wenigstens einmal täglich eine Wasserstelle auf.
Asiatische Elefanten können nicht schwitzen oder hecheln, damit sind die Möglichkeiten der Wärmeabgabe begrenzt. Sie senken ihre Körpertemperatur während der kühleren Nacht deutlich ab und schaffen sich so einen Temperaturpuffer für den Tag.
 
 
 
Die Kühe und Jungtiere leben in Herden, die heute meistens acht bis dreißig Individuen umfassen. Im 19. Jahrhundert sollen Herdengrößen von bis zu 100 Tieren nicht selten gewesen sein. Alle Tiere einer Herde sind verwandt; es handelt sich um Mütter, Töchter und Schwestern. Die älteste Kuh führt die Herde und sorgt für deren Zusammenhalt. Die Bullen leben allein oder, wenn sie noch relativ jung sind, in eigenen Verbänden. Zur Paarung schließen sie sich einer Herde an und können mehrere Monate in der Gesellschaft der Kühe verbringen. Da die Paarung nicht jahreszeitlich gebunden ist, findet man zu jeder Zeit in etwa 40 % der Herden wenigstens einen Bullen. Die Bullen sind auch untereinander kaum aggressiv, so dass es gelegentlich mehr als einen Bullen in einer Herde gibt.
 
 
 
Die Tragzeit dauert im Durchschnitt 640 Tage (rund 22 Monate): Ein einzelnes Kalb wird zur Welt gebracht, das bei der Geburt 100 kg wiegt und mit einem langen, braunen Haarkleid bedeckt ist. Kurz nach der Geburt ist das Kalb geh- und stehfähig. Es saugt nicht unbedingt nur bei der Mutter, sondern auch bei anderen Weibchen der Herde. Zum Saugen wird das Maul und nicht der Rüssel verwendet. Nach sechs Monaten beginnt es eigenständig zu fressen, saugt aber gelegentlich noch bis ins zweite Lebensjahr. Im Alter von sieben bis acht Jahren werden die Männchen aus der Herde vertrieben; sie versuchen dann, sich einer Gruppe von Junggesellen oder einem älteren Bullen anzuschließen. Die Weibchen bleiben dagegen ein Leben lang in ihrer Herde. Erst mit 15 bis 17 Jahren ist ein Asiatischer Elefant ausgewachsen. Bullen paaren sich im Alter von 20 Jahren zum ersten Mal. Kühe bringen ihr erstes Junges im Alter von etwa 17 Jahren zur Welt. Die Lebensdauer beträgt, limitiert durch die letzten Zähne, etwa fünfzig bis sechzig Jahre. In seltenen Ausnahmefällen werden Elefanten bis zu achtzig Jahre alt. Der älteste Asiatische Elefant lebte im Zoo von Taipeh und wurde angeblich 86 Jahre alt.
 
 
Nach heutigem Wissensstand ist die Gattung Elephas das Schwestertaxon der Mammuts. Demnach ist der Asiatische Elefant mit dem Mammut enger verwandt als mit dem Afrikanischen Elefanten. Asiatische Elefanten und Mammute zusammen bilden das Taxon der Elephantini, die als Schwestergruppe den Afrikanischen Elefanten gegenübergestellt wird.
 
Zu den frühesten Vertretern der Gattung Elephas gehörte die afrikanische Art Elephas ekorensis aus dem Pliozän, die zu den Altelefanten gerechnet wird. In Asien entwickelte sich über Elephas hysudricus der heutige Asiatische Elefant (Elephas maximus).
Während des Pleistozäns war die Gattung Elephas in mehreren Arten über Asien, Afrika und Südeuropa verbreitet. Einige zwergwüchsige Vertreter der Gattung lebten auf den Inseln des Mittelmeers (vergl. Inselverzwergung). Zu diesen Zwergelefanten zählte der Sizilianische Zwergelefant, der ausgewachsen nur eine Schulterhöhe von knapp einem Meter erreichte.
 
Am Ende des Pleistozäns hatte der Asiatische Elefant eine Verbreitung vom Iran über Südasien bis nach Südostasien und China. Selbst im Irak und in Syrien wurden Überreste gefunden, die aber eventuell einer verwandten Art angehören könnten.
Bis vor 2100 Jahren erstreckte sich das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten noch von Westasien entlang der iranischen Küste über Pakistan und den gesamten indischen Subkontinent bis nach Südostasien, einschließlich der Inseln Sumatra, Java und Borneo, bis hin zum Jangtsekiang in China. Die meisten der chinesischen Populationen wurden zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert ausgerottet.
 
 
Die frühesten Anzeichen für die Zähmung von Asiatischen Elefanten sind Gravierungen auf Siegeln, die im Tal des Indus gefunden wurden und auf das dritte Jahrtausend v. Chr. datiert werden. Klassische Literatur wie das Rig Veda aus dem 20.–15. Jhd. v. Chr., die Upanischaden aus dem 9.–6. Jhd. v. Chr. und Gajasastra (Sanskrit für Elefantenkunde) aus dem 6.–5. Jhd. v. Chr. dokumentieren Details über Fang, Schulung und Haltung von Elefanten. Sie wurden bei Rodungen eingesetzt, um Bäume zu fällen und Holz aus den Lichtungen zu schleppen.
Der erste Hinweis, dass Elefanten auch im Krieg eingesetzt wurden, findet sich im indischen Heldenepos Mahabharata, nach dem während des Krieges der Pandava gegen ihre Cousins im 11. Jhd. v. Chr. die Truppen mit Elefanten in den Krieg zogen und die Krieger vom Rücken der Elefanten aus kämpften. Dokumentiert ist, dass König Poros im Jahr 326 v. Chr. mit einer großen Phalanx von indischen Kriegselefanten in die Schlacht am Hydaspes zog, wo Alexander der Große ihn besiegte.
 
 
In seiner Monographie über Indien Indika beschrieb der griechisch-römische Geschichtsschreiber Arrian, dass Elefanten schwer zu zähmen seien, wenn sie als erwachsene Tiere gefangen werden. Die Inder legten sie in Ketten, so dass sie wütend wurden; um sie zu beruhigen, schmeichelten sie ihnen mit Futter. Wenn sie aber begannen zu singen und Musikinstrumente zu spielen, spitzten die Elefanten die Ohren, ihr Ärger ließ nach, und sie wendeten sich langsam dem Futter zu. Später wurden im gesamten Mittelmeerraum immer wieder Elefanten eingesetzt.
 
 
Im 16. Jahrhundert brachten die portugiesischen Könige indische Elefanten aus ihren Kolonien nach Europa, um sich mit ihnen zu präsentieren und sie als diplomatische Geschenke weiterzugeben; namentlich bekannt geworden und urkundlich belegt sind Hanno, ein Geschenk an Papst Leo X., und Soliman, der erste Elefant in Wien.
Von Indien aus breitete sich die Kenntnis der Zähmung von Elefanten über Süd- und Südostasien aus. Sie werden bei Forstarbeiten zum Tragen von Baumstämmen eingesetzt; früher kamen sie auch beim Rangieren von Güterzügen zum Einsatz. Langjährig geschulte Elefanten können bis zu 23 Kommandoworte befolgen.
 
 
Wie sein afrikanischer Verwandter wurde auch der Asiatische Elefant wegen der Jagd nach Elfenbein massenhaft getötet. Heute liegt in der Zerstörung und Zersiedelung des Lebensraums die stärkste Bedrohung für die geschwächten Bestände. In manchen Gegenden weiden domestizierte Wasserbüffel das Gras so vollkommen ab, dass die Elefanten die verbleibenden Stümpfe nicht mehr mit dem Rüssel ergreifen können und dadurch hungern müssen.
 
 
Die Zahl der wilden Elefanten dürfte zwischen 35.000 und 55.000 liegen. Von diesen leben etwa 40 Prozent auf dem indischen Subkontinent, weitere 40 Prozent auf dem Festland Südostasiens und der Rest auf Sri Lanka und den Inseln Südostasiens.
Dagegen gibt es etwa 15.000 gezähmte Elefanten. Da sie sich in Gefangenschaft nicht sehr gut vermehren, muss stets Nachschub von wilden Elefanten beschafft werden. Der Bedarf ist heute allerdings so gering, dass hieraus keine Bedrohung mehr entsteht. Gab es allein in Thailand um 1900 noch etwa 100.000 Arbeitselefanten, so sind es heute nur noch 4.000. Die meisten Arbeitselefanten werden im technisch nicht ganz so weit entwickelten Myanmar eingesetzt; hier gibt es etwa 5.500.
 
 
Der Asiatische Elefant ist im Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens gelistet. Ohne Genehmigungen zuständiger nationaler Behörden ist der internationale Handel und grenzüberschreitende Transfer von lebenden Exemplaren und Körperteilen verboten.
 
Quelle: Wikipedia
 
 
 



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