Mittwoch, 3. Dezember 2014

Der Nebel

Da es heute Nacht geschneit hat und nun auch der erste Schnee bei uns liegen geblieben ist, wird es Zeit euch die Fotos von meiner Nebelwanderung zu zeigen, die ich am 25.11.2014 aufgenommen habe.


Eigentlich wollte ich an dem späten Nachmittag nur die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen.
Als ich dann aber endlich auf dem Feld war, begann schon die Sonne unterzugehen. In der Ferne, hinter dem Berg konnte man die letzten Sonnenstrahlen vernehmen und dort "hinten" wurde auch schon der Nebel sichtbar.


Die Landschaft die ich nun fotografierte war dank des Nebels doch sehr spannend. Sonst fotografierte ich nicht in diese Richtung, da ich dort selten ein "ruhiges" Bild aufnehmen kann. Zu dieser Seite gibt es ohne Nebel zu viele Störende Objekte, die nun aber alle im Nebelschleier verschwanden.



Der Hochspannungsmast der sonst zu den störenden Objekten zählte rückte nun in den Fokus und diente wunderbar als Orientierung zum fokussieren sowohl um die Nebelentwicklung festzuhalten.


Hochkonzentriert versuchte ich verschiedene Einstellungen um eine Überbelichtung des Himmels zu vermeiden und ärgerte mich ein kleines bisschen, dass ich wieder einmal ohne Stativ los gezogen war. Je mehr Zeit verging umso dichter wurde der Nebel und er kam langsam den Berg runter.


Durch die untergehende Sonne entdeckte ich von meinem Standort immer weitere "gespenstige" Szenerien und nahm auch eine Baumgruppen und einzelne Bäume nun auch anders wahr.


Es war so, als wäre ich zum ersten Mal in dieser Gegend gewesen, als läge eine komplett neue Landschaft vor mir. Unglaublich was der Nebel bewirken konnte.
Fotografiert hatte ich mit dem Sigma 70-300mm.


 
Mein Orientierungspunkt, der Hochspannungsmast war kaum noch zu sehen.
 

Nachdem er fast im Nebel verschwunden war, schaute ich mich nun das erste mal um und sah, wie der Nebel nicht nur von einer Richtung (frontal) gekommen war, sondern wie er hinter mir von meiner Rechten Seite herangeschlichen kam.

 
Wie sollte ich es auch vorher bemerkt haben?! Der Nebel breitet sich geräuschlos aus und war von der Seite aus vorher noch nicht zu sehen gewesen. Ich war verwundert, dass er so schnell schon bei mir war. Einige Minuten beobachtete ich einfach so den Nebel. Anders als sonst lief ich nicht in eine bestehende Nebelwand hinein oder sah dabei zu wie der Nebel verschwand. Nein, dieses Mal war ich mitten im Geschehen und konnte zusehen, wie der Nebel sich entwickelte und alles verschlang.
Wie er "unheimlich" näher kam und mich auch bald "verschlingen" würde ...
Ich musste dabei an Stephen King's "The Fog" denken und kam mir selbst wie in einem Horror-B-Movie vor :-D
 
 
 
 
 
Einige Minuten später bemerkte ich, dass der Nebel nicht nur den Berg (also von vorne) hinunterstieg und von der rechten Seite zu mir kam, sondern von allen Seiten. Ich stand ohne es vorher bemerkt zu haben in den letzten Nebel-freien-Bereich. Ich war komplett umzingelt. In wenigen Minuten.
Ein derartiges Schauspiel hatte ich so in der Form noch nicht gesehen.
Und der Hochspannungsmast war im erstrahlten Himmel und durch den Nebel nur noch minimal zu erkennen.
 

 
Ich sah eigentlich nichts mehr von der Landschaft. Nebel zu allen Seiten.
Erst bei der Sichtung auf dem PC konnte ich die Person auf dem oberen Foto sehen.
Das zeigt wieder einmal, dass die Kamera etwas "weiter" sehen kann, als wir.


Nachdem die Sonne noch weiter sank war und ich um mich herum nichts mehr sehen konnte (schaut euch das folgende Video auf Facebook an: >>>hier<<<) überlegte ich wieder umzukehren und nach Hause zu gehen.
 
 
 
 
Da aber die Sonne noch schien, wollte ich aber noch ein kleines bisschen weiter gehen.
So schnell wollte ich mich doch nicht vertreiben lassen.

^ Für das Projekt Minimalistisch
 
Und das "Nicht-Sehen" war auf den Fotos doch sehr spannend.
Ich konnte endlich eine Gegend fotografieren die ich sonst nicht so häufig fotografierte, weil sie nicht viel hergab.


Ich beschloss auch zu meinem Lieblingswäldchen zu gehen, in der Hoffnung ein weiteres Wildtier zu sehen. Bevor es anfing neblig zu werden, auf dem Hinweg konnte ich auf einem Baum ein Turmfalken-Weibchen sehen. Ich hatte sie auch fotografiert, allerdings von hinten, weswegen ich diese Fotos gelöscht habe ...
 
 
Als ich am Waldrand ankam, realisierte ich, dass ich definitiv kein Wildtier zu sehen bekommen würde. Ich sah nicht mal die Vögel die über die Bäume folgen und wohl in meiner Nähe landeten.

 
Ich lief einige Meter in den Wald hinein und machte einige Fotos.
Im Wald war es zwar nicht ganz so neblig wie auf dem Feld, aber ich konnte dennoch nicht viel weiter schauen, es war dunkler und noch dazu gespenstig ruhig je weiter ich ging.

 
Wenn ich nicht in dem Waldbereich gewesen wäre, das ich wie meine Westentasche kenne, hätte ich es richtig unheimlich gefunden und ich wäre sicherlich nicht weiter gegangen. So aber fand ich es mit jedem Schritt faszinierender.

 
Für einige Minuten blieb ich auch im Wald und lauschte einfach. Zu hören war aber nichts. Und sehen konnte ich abgesehen von den Bäumen auch nichts.
Was aber doch irgendwie sehr entspannend und angenehm war.
 

 
Auf dem Rückweg bemerkte ich, dass sich langsam Frost auf den Wiesen bildete. Man konnte nahezusehen wie er entstand sobald der Nebel über die Wiese wanderte.
 

 
Da die Sonne bald komplett untergehen würde, wollte ich mich gänzlich wieder nach Hause machen. Ich wollte noch vor der Dunkelheit zu Hause angekommen.
Aber es fiel mir sehr schwer mich los zu reißen.

^ Für das Projekt Minimalistisch
 
Knapp über das Feld sah der Nebel wie eine Schneeverwehung aus.
 

Auch wenn das Fokussieren immer schwieriger wurde wollte ich alles festhalten.

 
Aber es war Zeit zu gehen.
Auf dem langen Rückweg blieb ich mehrmals noch stehen um zu fotografieren, ich konnte es nicht sein lassen.
 

 
So musste ich dann doch leider ein langes Stück des Rückweges in der Dunkelheit laufen.
Den letzten Teil meines Rückwegs lief ich dann auch erstaunlicherweise doch sehr schnell :-D

 
 
Nachdem die Sonne untergangen war kam mir das Feld dann doch zu unheimlich vor.
Mein kleiner Taschenlampe Dynamo schenkte mir ja auch nicht viel Licht.
 
Auch wenn ich von den Sonnenstrahlen an dem Tag nicht viel hatte, fand ich es doch eine gute Entscheidung mal wieder los gezogen zu sein.
 
 
 
 

1 Kommentar:

  1. de nevel kan heel mysterieus zijn maar tegelijkertijd ook wonderschoon.

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