Samstag, 1. April 2017

Holocaust-Mahnmal


Die nächste Sehenswürdigkeit, die ich euch aus Berlin vorstellen möchte, ist sicherlich etwas umstritten, weil viele nicht das darin sehen, wofür es steht. Natürlich ist es bei Kunstprojekten oft so, dass sie missverstanden wird oder nicht von jeden so angenommen wird, wie sie gedacht ist.

Ich selbst gehöre auch nicht zu den überzeugten Kunstkennern und habe meine Schwierigkeiten mit Moderner Kunst dessen Sinn ich nicht erkenne. Bei diesen Kunstwerk - bzw. Mahnmal ist es jedoch anders. Es ist bekannt wofür es steht und für mich auch absolut legitim das bei einem Berlin Ausflug zu besuchen.



Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal, in der historischen Mitte Berlins erinnert an die rund 6 Millionen Juden, die unter der Herrschaft Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten ermordet worden sind.

Das Mahnmal, das von Peter Eisenman entworfen wurde und aus 2711 Beton-Stelen besteht, wurde zwischen 2003 und Frühjahr 2005 auf einer rund 19.000 m² großen Fläche in der Nähe des Brandenburger Tors errichtet. Am 10. Mai 2005 feierlich eingeweiht, ist es seit dem 12. Mai 2005 öffentlich zugänglich. Im ersten Jahr kamen über 3,5 Millionen Besucher.


Ich persönlich kannte das Denkmal durch unzählige Instagram Bildern, wo die Leute Fotoshootings machen und das Mahnmal als eine "coole" Location nutzen. Das meiner Meinung nach wirklich unangebracht ist, auch wenn dieses Denkmal nachträglich gebaut wurde ... sicher, es ist kein Friedhof, kein KZ-Lager nichts dergleichen - aber es steht für unzählige Opfer, da könnte man meinen, dass man mit einem solchen Platz etwas respektvoller umgehen würde ....
Aber immerhin konnte ich auf den ersten Blick keine Anzeichen von Vandalismus erkennen. Die Steine, die an Gräber erinnern sollen sich frei (soweit ich es sehen konnte) von Grafitis und Co. was immerhin auch schon mal ist ...


Shahak Shapira stellte im Januar 2017 für eine Woche das Projekt Yolo­caust als kritische Reflexion über den alltäglichen Umgang mit dem Denkmal online. Hierzu kombinierte er im Internet verfügbare Selfies, die am Mahnmal geschossen wurden, mit historischen Fotos von Konzentrationslagern und Massengräbern.


Schaut mal >hier< um die Bilder der Projekts zu sehen, meiner Meinung nach eine großartige Idee.



Ich habe mich bei den Fotos bewusst für eine schwarz/weiß Bearbeitung entschieden, da so meiner Meinung nach die Drückende Stimmung, die von den unterschiedlich großen Steinen hervorgeht, besser transportiert wird.

Leider war es mir nicht möglich eine komplett Ansicht zu machen. Daher hier erstmal ein paar weitere Infos zum Denkmal.

Es wurden 2711 Stelen aufgebaut  Bei identischem Grundriss (2,38 m × 0,95 m) weisen die Stelen unterschiedliche Höhen auf, zwischen ebenerdig (112 Stück im Gehweg) und 4,7 Meter. Die schwerste Stele wiegt etwa 16 Tonnen. Am Rand des Stelenfeldes befinden sich 41 Bäume. Die gleichmäßig 95 Zentimeter breiten Gänge zwischen den Stelen sind für die Besucher voll begehbar, bieten allerdings nicht genügend Platz, um zu zweit nebeneinander zu gehen.
Eine unterirdische, 930 m² große Gedenkausstellung (Ort der Information) ergänzt den Komplex. Sie besteht aus vier Ausstellungsräumen (778 m²), zwei Vortragsräumen (106 m²) und einem Buchladen (46 m²). An Computerstationen sind rund vier Millionen Namen jüdischer Holocaustopfer einsehbar; die Datenbank basiert auf dem Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland und der Zentralen Datenbank der Namen der Shoah-Opfer der Gedenkstätte Yad Vashem.




In der Kritik steht allgemein aber nicht nur, ob man das Denkmal als das was es sein soll erkennt, sondern wie bei vielen Kunstprojekten die Kosten. Denn für den Bau des Denkmals wurden 27,6 Millionen Euro aus Mitteln des Bundeshaushalts ausgegeben, ob dieses Geld nicht effektiver hätte eingesetzt werden können, ist sicherlich ein großer Streitpunkt.

In der Zielsetzung wird das Denkmal unter anderen vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert, da zwar der ermordeten Juden Europas gedacht werde, nicht aber anderer Opfer des NS-Regimes, die ebenfalls im Holocaust ihr Leben ließen. Dieser Kritik wurde begegnet durch die Bewilligung eines weiteren und kleineren Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, eines Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sowie eines Gedenk- und Informationsortes für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde an der Tiergartenstraße.





Wie ihr sehen könnt, habe ich nicht so viele Fotos dort gemacht, da ich auch nicht weit in die Gänge reingelaufen bin. Es waren viele Besucher unterwegs ... und wie bereits erwähnt, ich fand es zwischen den Stelen doch sehr beengend. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich tatsächlich schon mal ein Kozentrationslager besucht habe und daher das Denkmal auch sofort damit in Verbindung bringen konnte und entsprechend die Emotionen zum Vorschein kamen ...

Nach dem sehr kurzen Besuch des Holocaust Mahnmals ging es zu Fuß weiter ...
Wohin seht ihr beim nächsten Mal ;-)

Bis dahin lasst es euch gut gehen!



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