Montag, 14. Mai 2012

Ein wunderschöner Morgen

Eigentlich ist jeder Morgen, jeder neue Tag sehr schön, doch dieser Morgen war für mich besonders schön.

Ich habe es mir so oft schon vorgenommen, einen Sonnenaufgang zu fotografieren, doch es kam in der Vergangenheit nie wirklich dazu. Ein Sonnenaufgang im Winter zu fotografieren ist sicherlich etwas "einfacher", da die Sonne später aufgeht und man sich nicht ganz so früh aus dem Bett quälen muss ... doch ist es i.d.R. im Winter sehr kalt. So ist meine Motivation im Winter oder Herbst sehr gering ... und im Frühling oder Sommer? Tja, da heißt es leider sehr, sehr, sehr früh aufstehen ...

Heute früh sollte es so sein. Gegen vier Uhr morgens überlegte ich den Sonnenaufgang vom höhsten Berg in Mengeringhausen zu fotografieren. Von diesem Berg hat man generell eine tolle Aussicht auf Bad Arolsen ...

Tatsächlich habe ich über eine Stunde gebraucht um mich tatsächlich los zu machen...
Ich war zwar wach, munter, Kamera war auch packfertig - aber ich hatte große Zweifel.
Würde ich die Lichtstimmung überhaupt festgehalten bekommen?
Meine Versuche vom Fenster aus waren ja doch sehr ... bescheiden.
Ich wusste auch nicht, ob ich überhaupt noch rechtzeitig ankommen würde, schließlich sah es zwar "dahinten" schön rot/gelb/orange aus aber hier wurde es schon normal hell ... und überhaupt, wie fotografiert man einen Sonnenaufgang????

Naja, nach langer Überlegung dachte ich mir - jetzt oder nie! Irgendwie muss ich meine Erfahrungen sammeln können, warum also nicht jetzt?

So ging ich los ...
Ich kam rechtzeitig oben am Berg an. Ich sah den Sonnenaufgang in voller farbenpracht... wunderschön! Von wegen Sonnenaufgänge sind nur am Meer oder an Seen sehr schön!
Ich konnte zwar den Sonnenaufgang wunderbar beobachten, allerdings befand ich mich selbst noch nicht hoch genug ... so habe ich den besten Moment leider verpasst. Auch den Moment wo die Sonne Bad Arolsen "küsst" ;-)

An meinem Ziel angekommen bzw. auf dem halben Weg, packte ich mein Stativ aus und schoss ein paar Aufnahmen...

Uhrzeit 05:53 Kameraeinstellungen: f/8, 18mm, 1/100sek, ISO 100

06:00 Uhr, f/5,6 ; ISO100 ; 1/640sek ; 55mm



Ich weiß nicht, ob bei den Aufnamen ein Stativ wirklich notwenig war, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Ich hab ja nun ein "ultra" leichtes Stativ - schaden konnte es nicht.

Als ich direkt an meinem Ziel ankam merkte ich allerdings, dass ich kein Stativ mehr brauchte.
Was zwar sehr schön war, aber um so schwieriger wurde es gescheite Aufnahmen zu machen. Jeder der schon mal in Sonnenrichtung fotografiert hat, weiß sicherlich was ich meine ;-)



Ich hab lange gebraucht um die Gebäude zu entdecken ... es war seeeeeeehr hell.





Nachdem ich genug Fotos gemacht hatte, entschied ich mich für eine "kleine" Waldwanderung, aber diesmal sollte es in einem ganz anderen Gebiet gehen. - Es hat sich tatsächlich gelohnt.

...
Ich konnte ein Reh für längere Zeit beim frühstücken beobachten ... und mich deutlich näher anschleichen als sonst. Allerdings fällt diese Nähe doch nicht so stark auf, da sich das Reh entschloss immer weiter von mir weg zu gehen.








Während der ganzen Wanderung begrüßten mich viele Vögel ...



Im Wald angekommen fand ein Eichhörnchen meine Erscheinung so belustigend, dass es lachen musste. Jedenfalls klang es so! Und ich wette, dass es das auch gemacht hat! Vorallem weil mein Reaktionsvermögen noch nicht wirklich vorhanden war und es für mich und meine Kamera viel zu schnell den Baum hochkletterte ...




Als ich schon fast wieder umgekehren wollte sah ich dann aus dem Busch etwas Linsen, was mir irgendwie vertraut vorkam ... es dauerte eine Weile, bis ich realisierte was da so überknuffig mit seinem Popöchen vor mir her wackelte - na was meint ihr?

Jaaaaaaaaa - ein Fuchswelpe!
Aaaaaaawwwaaaaawww - sooooo süüüüüüß!

Haltet mich für bescheuert, aber in den Moment hatte ich leichte Freudetränen in den Augen. Ich hab seit meinem Fuchserlebnis letztes Jahr diese wunderschönen und intelligenten Tiere so lieb gewonnen, dass es für mich fast genauso schön war, als ich zum ersten mal in meinem Leben einen Elefanten gesehen hatte. Wobei diese Fuchs-Erfahrungen tausendmal schöner sind, weil es eben Wildtiere sind.

Ich habe zwar zwei mal auf den Auslöser gedrückt ... aber ganz ehrlich, ich habe beim ersten Mal nicht wirklich durch den Sucher geschaut ... ich hätte es nicht geschafft, so schnell ein Foto zu machen (falsche Einstellungen) und entschied mich diesen Anblick ohne irgendwas vor meinem Auge zu genießen.

Er hopste, trabte ... ich weiß es nicht ... Ich kann mir gut vorstellen, dass der kleine dachte er würde mehr Geschwindigkeit drauf haben, als nur "Mopsgeschwindigkeit" - Zu süß!

Es waren ca. 2 Meter, die er gerade lief, dann machte er, sofern es ihm gelang, einen riiiiiiiiiesen Satz in den Busch und wollte sich verstecken. Sooooooo süss! - Ich kann es euch fast gar nicht beschreiben. Er fiel in dem hohen Gras runter, dann hüpfte er noch mal und tapste in den tiefen und kaum einsehbaren Dickicht.

Ich entschied mich ihn aller Ruhe nach Hause laufen zu lassen und nicht irgendwie zu schauen ob ich sehe wohin er lief, ob ich ihn noch höre oder ob er wieder rauskommt. Vielleicht waren da noch mehr, die ihm folgen wollten und ich sah sie einfach nicht, oder aber der kleine hatte Angst ...

Ich ging ein ganzes Stück weiter und nach knapp einer Stunde ging ich den Weg wieder zurück.
Ich hörte ein Geräusch was ich schon öfters gehört habe. Ich kann es leider nicht zuordnen, obwohl ich mir schon viele Tiertöne angehört und recherchiert habe. Ich weiß nicht ob es ein Vogelgeräuscht ist, aber ich vermute es. Es klang sehr aufgeregt, sehr penetrant - hach - fast schon nervig aber auch irgendwie ängstlich. Ich blieb eine weile in dem Bereich stehen wo ich die Laute am stärksten hören konnte - auch wenn es für eine kurze Zeit lauter wurde. Und dann hörte ich das Fuchsbellen ....
 Logisch, dass ich mich dann entschied mich wieder komplett auf dem Heimweg zu machen. :-D - "Fremdes" Gebiet und "fremde" Füchse ... ne, ne, ... lieber nicht.

Mit einem strahlen übers ganze Gesicht ging ich nach Hause ... so viele schöne Erlebnisse am frühen Morgen und an einem einzigen Tag. Hach - da lacht das Herz.

Ich habe es mir vorgenommen einmal im Monat wenigstens eine derartige Fototour zu machen. Also in den frühen Morgenstunden. Einmal um weitere Erfahrungen bezüglich der Sonnenaufgangsfotografie sammeln zu können und um die Natur so auf diese Art noch öfters erleben zu können. Mal schauen, ob es mir gelingt!

Egal ob ihr fotografiert oder nicht - jeder der noch keinen Sonnenaufgang von Anfang an gesehen hat, sollte dies unbedingt mal machen ;-)

1 Kommentar:

  1. versuch mal die Gegenlichtaufnahme in HDR zu machen, dann bekommst du das Licht Gegenlich gut in Griff.

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