Samstag, 4. Oktober 2014

Erlebnis Zoo Hannover - Teil VI




Hinter der Nummer 9 der Bewohnerliste des Zoos verstecken sich die Flusspferde.

Den Blick auf die Flusspferde hatte man auch hier von drei verschiedenen Stellen, vom Weg aus, während der Bootsfahrt aber auch durch dicke Glasscheiben.

Hier hatte ich auch erstmalig das Bedürfnis einigen die Kamera wegzunehmen, sie zu beschimpfen und gar zu Ohrfeigen. Ahnt ihr es schon?
Genau, natürlich gab es hier die ersten Helden die sich vor die Scheibe mit ihren Kameras stellten und anfingen zu blitzen. Natürlich braucht man sehr viel Licht um die Flusspferde unter Wasser auf ein Foto zu bannen, aber das ist eindeutig der falsche Weg. Es war in jeder Hinsicht, als Hobbyfotografin sowohl Tierliebhaberin grauenvoll mit anzusehen.

Ich selbst habe ohne Blitz bei ISO 2000 und ISO 4000 fotografiert! Da ich kein Stativ mitgenommen hatte (so viel wollte ich nun auch nicht rumschleppen) musste ich mit der ISO so hoch gehen um noch schnelle Verschlusszeiten zu haben.
Glas / Wasser / Dunkelheit , waren aber nicht nur die einzigen "Probleme". Das sehr graziöse Flusspferd hatte einen großen Spaß daran immer wieder an der Glasscheibe heran ihre Runde zu drehen. Manchmal täuschte sie vor und drehte ihre Runde andersherum aber vor allem war sie doch "schnell" unterwegs.





Vor dem größten Fenster in der Ecke hatte ich es mir "bequem" gemacht und konnte schon sehen, wenn sie um die Ecke kam, auf dem Weg zum Fenster hatte ich so die Möglichkeit das Flusspferd komplett zu sehen und so fotografieren. Kam sie dann nach vorne war Beeilung angesagt. Auch wenn sie nicht so schnell wie ein Windhund ist, in jeder Sekunde bewegte es sich vorwärts und das "wippen" wurde stärker, so dass es schwierig war den Fokus richtig zu setzen.

Wie viele Flusspferde es in dem Gehege gab lässt sich so nicht eindeutig sagen. Ein Flusspferd drehte "drinnen" ihre Runden und im außen Gehege konnte man zwei oder drei sehen. Da das Wasser tief war und sie sehr gerne abtauchten lässt sich schwer sagen, wie viele Flusspferde im Wasser waren. Wir hatten auch lange gebraucht eines im Wasser zu erkennen. Auch lässt sich die Anzahl schwer beurteilen, weil man nicht weiß ob das, was abgetaucht war an einer anderen Stelle wieder hervorkam, daher kann ich einzig drei Exemplare mit Sicherheit feststellen.

(^ Kinder reagierten gemischt auf das Flusspferd, einige hatten Angst und kreischten und einige hörte man leise sagen: "Booooah, die ist ja bildschön" :-)


Die Fotos habe ich unterschiedlich bearbeitet, einige in Schwarz/Weiß umgewandelt. Bei anderen die Farbe des Wassers (und des Flusspferdes) verändert (Grüntöne aus dem Wassers und Gelbtöne dem Flusspferd entnommen). Einige wurden "sonniger" und einiges dunkler bearbeitet. Gerne könnt ihr mir in einem Kommentar schreiben welche Bearbeitungen euch mehr zu sagt! :-)





Das Flusspferd (Hippopotamus amphibius), auch Nilpferd, Großflusspferd oder Hippopotamus genannt, ist ein großes, pflanzenfressendes Säugetier. Es lebt in Gewässernähe im mittleren und südlichen Afrika und zählt nach den Elefanten zu den schwersten landbewohnenden Säugetieren. Zusammen mit dem Zwergflusspferd und zahlreichen ausgestorbenen Arten bildet es die Familie der Flusspferde (Hippopotamidae). Traditionell werden diese in die Ordnung der Paarhufer gestellt; nach derzeitiger Lehrmeinung sind jedoch die Wale die nächsten Verwandten der Flusspferde, die zusammen mit den Paarhufern das Taxon der Cetartiodactyla bilden. Obwohl „-pferd“ genannt, ist das Flusspferd mit den Pferden nicht verwandt. Mit einem Gesamtbestand von rund 125.000 bis 150.000 Tieren und einem erwarteten weiteren Rückgang der Population zählt es zu den gefährdeten Arten.


(^ Sehr ihr das angewinkelte Bein? Einzig mit einem Bein hat sich das Flusspferd angetrieben. Trotz ihrer enormen Größe wirkte das Flusspferd durch diese Bewegungen und diesen Blick sehr, sehr, graziös und gar anmutig!)

 


Flusspferde sind schwerfällige Tiere mit einem fassförmigen Körper, einem wuchtigen Kopf und kurzen Gliedmaßen. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,9 bis 5,1 Metern, wozu noch ein 40 bis 56 Zentimeter langer Schwanz kommt. Die Schulterhöhe beträgt 150 bis 165 Zentimeter und das Gewicht schwankt zwischen 1000 und 4500 Kilogramm.
 Männchen sind generell größer und schwerer als Weibchen. Die Haut dieser Tiere ist so spärlich mit kurzen, feinen Haaren bedeckt, dass sie nackt erscheinen. Die Haut ist bräunlich, annähernd kupferfarben gefärbt, an der Oberseite ist sie dunkler und am Bauch purpurn. Auch im Gesicht, speziell um die Augen, Ohren und an den Wangen, können purpurne oder rosafarbene Flecken vorhanden sein.
Die Beine von Flusspferden sind kurz und kräftig. Sie enden in jeweils vier nach vorne ragenden Zehen, die mit Schwimmhäuten verbunden sind.


 
Flusspferde sind heute nur noch in Afrika südlich der Sahara verbreitet. Im westlichen Afrika sind sie selten, und die Population ist auf eine Reihe kleinerer Gruppen aufgeteilt, die insgesamt rund 7000 Tiere in 19 Ländern umfassen.
 
Im östlichen Afrika sind sie noch relativ zahlreich, so gibt es rund 30.000 im Osten der Demokratischen Republik Kongo und auch zehntausende in Äthiopien, dem Sudan und Tansania. Hinzu kommen noch mehrere tausend Flusspferde in Kenia und Uganda, sodass im östlichen Afrika rund 70.000 dieser Tiere leben. Im südlichen Afrika beträgt die Gesamtpopulation rund 80.000. Die meisten davon leben in Sambia, das mit rund 40.000 Individuen die höchste Anzahl aller Länder hat. Größere Populationen gibt es auch in Mosambik, Malawi und Simbabwe. In Südafrika sind sie auf den nordöstlichen Landesteil – vorwiegend den Kruger-Nationalpark – beschränkt.
 
 
 
 
 
Regional sind sie im mittleren und südlichen Afrika ausgestorben, so etwa im größten Teil Südafrikas und in Mauretanien. Auch in der südlichen Sahara lebten sie bis vor etwa 2000 Jahren in den damals noch dort vorhandenen Seen. Noch bis vor kurzem bewohnten die Flusspferde auch das Niltal und das Nildelta in Ägypten. Die letzten dort lebenden Tiere starben am Anfang des 19. Jahrhunderts aus. Auch das Tal des Jordan gehörte früher zu ihrem Verbreitungsgebiet.
 
Während der Eem-Warmzeit vor rund 120.000 Jahren waren Flusspferde auch an den Flussläufen von Rhein und Themse verbreitet, wie Knochenfunde belegen. Als Neozoon konnte sich das Flusspferd im Einzugsgebiet des Río Magdalena im Departamento de Antioquia in Kolumbien etablieren. Wo es nach 1979 von Pablo Escobar eingeführt und ausgewildert wurde.
 


 
Flusspferde verbringen praktisch den ganzen Tag schlafend oder ruhend, dazu halten sie sich im Wasser oder in Gewässernähe auf. Dabei tauchen sie oft bis auf die Augen, Ohren und Nasenlöcher unter. Obwohl Flusspferde gut an ein Leben im Wasser angepasst sind, sind sie schlechte Schwimmer.
 
Meistens laufen sie auf dem Grund eines Gewässers entlang oder lassen sich vom Wasser tragen; ihre Fortbewegungsart wird manchmal als „Schwimmlaufen“ umschrieben. Wenn sie untertauchen, können sie ihre schlitzförmigen Nasenlöcher und Ohren verschließen. Tauchgänge sind in der Regel nicht länger als drei bis fünf Minuten, sie können aber länger unter Wasser bleiben, möglicherweise bis zu 30 Minuten. Im Schlaf erfolgt das Auftauchen ebenso automatisch wie das Luftholen.
 
 
 
 
Vorwiegend in der Nacht verlassen sie das schützende Wasser, um sich auf Nahrungssuche zu begeben. Dabei können sie sich mehrere Kilometer vom Wasser entfernen, um Grasflächen zu erreichen. Um zu ihren Weideflächen zu gelangen, bilden die Gruppen regelrechte Trampelpfade („Hippo Trails“). Trotz ihres behäbigen Äußeren können Flusspferde im Bedarfsfall schnell laufen, Schätzungen belaufen sich auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde. Diese Geschwindigkeit halten sie aber nur wenige hundert Meter durch.
 
An Land muss ihre Haut feucht bleiben, sie wird rissig, wenn sie zu lange der Luft ausgesetzt ist. Spezielle Hautdrüsen sondern eine Flüssigkeit ab, die die Tiere vor der Austrocknung schützt. Diese zunächst farblose Flüssigkeit verfärbt sich innerhalb von ein paar Minuten rötlich und später bräunlich. Bestandteil dieser Flüssigkeit sind zwei saure Pigmente, hipposudoric acid und norhipposudoric acid genannt. Diese wirken sowohl als Sonnenschutz, indem sie UV-Strahlen absorbieren, als auch antibiotisch gegen verschiedene Krankheitserreger. Das rötliche Schimmern hat früher zu der Vermutung geführt, Flusspferde würden Blut schwitzen.
 


 

Flusspferde sind Pflanzenfresser. Sie nehmen hauptsächlich Gräser, in kleinerem Ausmaß auch andere an Land wachsende Vegetation zu sich. Wasserpflanzen werden allerdings kaum gefressen. Flusspferde verbringen jede Nacht rund fünf bis sechs Stunden mit der Nahrungsaufnahme, dabei nehmen sie täglich rund 1 bis 1,5 Prozent ihres Körpergewichtes zu sich. Das Gras wird mit den Lippen abgerupft, die Schneide- und Eckzähne haben bei der Nahrungsaufnahme keine Funktion. Flusspferde haben einen konvergent zu den Wiederkäuern entwickelten mehrkammerigen Magen. Dieser weist zwei Blindsäcke auf, in denen die Nahrung durch Mikroorganismen zersetzt wird. Sie käuen aber nicht wieder.
 
Erwachsene Flusspferde haben kaum natürliche Feinde; Jungtiere fallen gelegentlich Krokodilen, Löwen, Hyänen oder Leoparden zum Opfer. Weibchen schließen sich manchmal zusammen, um ihre Jungen zu verteidigen, sie können dabei äußerst aggressiv werden.



 
 
Die Zeugung der Flusspferde findet im Wasser statt, dabei ist das Weibchen die meiste Zeit untergetaucht und kommt nur zum Luftholen an die Oberfläche. Die Tragezeit beträgt rund 227 bis 240 Tage. Zumindest in manchen Regionen lässt sich eine Saisonalität bei der Fortpflanzung erkennen. So fallen in Uganda die meisten Geburten in die Monate Oktober und April, die Monate mit dem meisten Regen. Auch in Südafrika kommen die meisten Jungtiere in den feuchten Monaten Oktober bis März zur Welt.
 
Die Geburt kann im seichten Wasser oder an Land erfolgen, üblicherweise kommt ein einzelnes Jungtier im Wasser zur Welt, Zwillinge sind selten. Neugeborene wiegen zwischen 25 und 55 Kilogramm und können sofort nach der Geburt bereits laufen und sich vom Wassergrund zur Oberfläche abstoßen. Dies ist notwendig, da Flusspferdweibchen ihre Jungen unter Wasser säugen und das Junge der Mutter beim nächtlichen Grasen an Land folgen können muss. Flusspferdmütter sind sehr fürsorglich, sie lassen die Jungen im tieferen Wasser auf ihrem Rücken reiten und verteidigen sie vehement gegen Fressfeinde.
 
  
Nach rund sechs bis acht Monaten wird das Jungtier entwöhnt. Bei Tieren in Gefangenschaft tritt die Geschlechtsreife mit drei bis vier Jahren ein, Tiere in freier Wildbahn pflanzen sich erheblich später das erste Mal fort: Männchen mit 6 bis 13 und Weibchen mit 7 bis 15 Jahren. Männliche Jungtiere werden beim Eintreten der Geschlechtsreife oft vom dominanten Männchen aus der Geburtsgruppe vertrieben.
 
Wild lebende Flusspferde werden 30 bis 40 Jahre alt. Tiere in Gefangenschaft können über 50 Jahre erreichen, das höchste bekannte Alter eines Tieres betrug 61 Jahre.

Quelle und weitere Informationen: Wikipedia
 
 
  

Ich selbst bin sehr von den Flusspferden fasziniert, insbesondere von dem Flusspferd, dass ich hinter den Scheiben sehen konnte. Ich habe nicht permanent fotografiert sondern "sie" auch ohne Kamera beobachtet, gerade wenn sie so nah an der Scheibe entlang schwamm und fand ihren Blick sehr fesselnd. Definitiv ein unvergessliches Erlebnis!





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