Freitag, 24. Oktober 2014

Erlebnis Zoo Hannover - Teil XVIII



Wie bereits schon angekündigt, geht es im heutigen Blog-Eintrag um Hunde, die eigentlich keine Hunde sind, die Präriehunde (Cynomys). Die Präriehunde (Nummer 37 des Zoos) sind eine nordamerikanische Gattung der Erdhörnchen und verwandt mit den Murmeltieren und den Zieseln.
Daher auch in der Themenwelt "Yukon-Bay" bestens aufgehoben.

Die kleinen hatten ein oder zwei Gehege, die soweit ich es richtig gesehen habe mittels kleinen Tunneln miteinander verbunden waren. Sie flitzten durch das ganze Gehege, schauten aus ihren Löchern mal raus und verschwanden schnell auch wieder in diesen hinein. Es war wirklich lustig sie zu beobachten und sich von ihnen beobachten zu lassen :-)
 

Präriehunde sind benannt nach ihrem Habitat und nach ihrem Warnruf, der dem Bellen eines Hundes ähnelt. Der wissenschaftliche Name Cynomys bedeutet in griechischer Sprache „Hundemaus“, was sich auf die mäuseartige Lebensweise bezieht.
 
Aus der Gattung der Präriehunde sind fünf Arten bekannt:
 
Schwarzschwanz-Präriehund (Cynomys ludovicianus), Prärien von Saskatchewan über die zentralen USA bis Chihuahua
 
Mexikanischer Präriehund (Cynomys mexicanus), Coahuila, San Luis Potosí
 
Weißschwanz-Präriehund (Cynomys leucurus), Wyoming, Colorado
 
Gunnisons Präriehund (Cynomys gunnisoni), Utah, Colorado, Arizona, New Mexico
 
Utah-Präriehund (Cynomys parvidens), Utah
 
Die ersten beiden dieser Arten werden oft in einer Untergattung Cynomys, die letzten drei in Leucocrossuromys zusammengefasst.


 
 
Der plumpe Körper, die kurzen Beine und der kurze Schwanz geben den Präriehunden ein entfernt murmeltierähnliches Aussehen. Präriehunde haben eine Kopfrumpflänge von 30–35 cm und ein Gewicht von 800–1400 g. Männchen sind im Schnitt etwas größer und um 10 % schwerer als Weibchen. Das Fell ist graubraun gefärbt und oberseits etwas dunkler als an der Unterseite. Schwarzschwanz- und Mexikanischer Präriehund haben einen Schwanz mit schwarzer Spitze, Weißschwanz-, Gunnison- und Utah-Präriehund mit weißer Spitze. Darüber hinaus sind die Arten nur sehr schwer unterscheidbar. Form und Größe der Backenzähne sowie die Art der Lautgebungen gehören zu den wenigen Merkmalen, anhand derer sich die Arten auseinanderhalten lassen.
 
 
 
Präriehunde leben in der Prärie Nordamerikas. Das Habitat muss kurzes oder mittellanges Gras sowie trockenen Boden bieten.
Als tagaktive Tiere bleiben Präriehunde nachts in ihren selbst gegrabenen Erdhöhlen.
 
Die Tunnel sind etwa 10 bis 15 cm breit und können maximale Längen von 300 m erreichen. Sie führen zu Nestkammern, die eine Ausdehnung von etwa 40 cm haben, mit Gras ausgelegt sind und 1 bis 5 m unter der Erdoberfläche liegen. Die beim Graben ausgehobene Erde wird um die Eingänge angehäuft, so dass bei Überschwemmungen kein Wasser hineinlaufen kann. Ein Präriehundbau hat meistens nur einen oder zwei Eingänge, in seltenen Fällen bis zu sechs.
 
 
 
 
Der Weißschwanz-Präriehund hält einen halbjährigen Winterschlaf. Dagegen ist der Schwarzschwanz-Präriehund ganzjährig aktiv und kommt selbst bei Schneetreiben ins Freie. Präriehunde ernähren sich von Pflanzen, vor allem von Gräsern. Die Pflanzen in der Umgebung des Baus werden stetig kurz gehalten, wodurch den Präriehunden ein weiter Überblick ermöglicht wird.
 
Vier der fünf Präriehund-Arten leben in komplexen Kolonien mit einem hohen Grad an sozialer Organisation. Eine Ausnahme bildet allein der Weißschwanz-Präriehund, dessen Kolonien eher denen vieler Ziesel ähneln. Sie sind kleiner und weniger organisiert. In einem Bau lebt meistens nur ein Weibchen mit seinen Jungen; andere Mitglieder der Kolonie haben eigene Baue. Die sozialen Bande zwischen den Gruppenmitgliedern sind gering.
 
 
 
 
Zwar waren Präriehunde nie selten, aber nach übereinstimmenden Berichten erlebten sie am Ende des 19. Jahrhunderts eine nahezu explosive Vermehrung. Weiße Siedler dezimierten die natürlichen Feinde der Präriehunde und führten Hausrinder ein, die dafür sorgten, dass die Vegetation kurz gehalten wurde, was den Lebensraum für Präriehunde besonders günstig machte.
 
Um 1900 soll es etwa 5 Milliarden Schwarzschwanz-Präriehunde auf US-Territorium gegeben haben, die zunehmend als eine ernste Bedrohung der Landwirtschaft angesehen wurden, da sie über Getreide- und Gemüsefelder herfielen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts organisierte die US-Regierung eine Ausrottungskampagne: Gift wurde massenhaft ausgelegt, wodurch die Populationen überall einbrachen. Allein in Texas wurden binnen weniger Jahre 99,8 % der dort lebenden Präriehunde getötet; in anderen Bundesstaaten waren die Zahlen vergleichbar.
 
 
 
Heute gilt der Schwarzschwanz-Präriehund als gering gefährdet. Durch ein Ende der Vergiftungen und darauf folgende Schutzmaßnahmen sind die US-amerikanischen Arten heute wieder recht häufig. Der Utah-Präriehund, der bis 1996 als gefährdet galt, wird nach einem effektiven Schutzprogramm seither in der Roten Liste der IUCN nur noch als „von Schutzmaßnahmen abhängig“ geführt.
 
Dagegen gilt der Mexikanische Präriehund als stark gefährdet, da er noch immer Verfolgung und Vergiftung ausgesetzt ist und sein natürlicher Lebensraum durch Ausbreitung der Landwirtschaft zerstört wird.
 
 
 
 
Manche Indianervölker haben früher Präriehunde gegessen. Heute werden sie manchmal als Labortiere eingesetzt und erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit als Heimtiere, wenngleich sie kaum artgerecht gehalten werden können. Die Städte der Präriehunde sind beliebte Reiseziele für Touristen im US-amerikanischen Westen.
 
 
 
Präriehunde nehmen im Lebensraum Prärie eine Schlüsselfunktion ein: Durch ihre unterirdischen Bautätigkeiten bieten sie nicht nur anderen Präriebewohnern wie Eulen und Schlangen Schutz- und Brutmöglichkeiten, sie lockern auch den von Bisons komprimierten Boden auf und düngen ihn durch das Einbringen von Gräsern in den Untergrund. Im Winter laufen die untersten Gänge der Bauten voll Wasser und speichern dieses für längere Zeit; so können auch im Sommer mit wenig Regen viele Pflanzen gedeihen und somit vielen Tieren Nahrung bieten.
 
^ Sind die beiden nicht süß?!
 
 
Für Gunnisons Präriehund (Cynomys gunnisoni) wurde nachgewiesen, dass diese Tiere über ein ungewöhnlich stark differenziertes Kommunikationsvermögen verfügen.[3] Demnach äußern sie jeweils unterschiedliche Warnrufe, wenn sich ein Falke, ein Haushund, ein Kojote oder ein Mensch nähert. Weiterhin unterscheiden sich die Warnrufe bei Annäherung kleiner Menschen von denen bei Annäherung großer Menschen. Schließlich konnte in einem Experiment nachgewiesen werden, dass – bei ansonsten gleichem äußeren Erscheinungsbild – vor einer mit grünem T-Shirt sich nähernden Person durch andere Rufe gewarnt wird, als wenn eine Person in blauem T-Shirt gesichtet wird.
 
Quelle: Wikipedia
 
 
 
 

 

 


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