Mittwoch, 3. Juni 2015

Neue Route - altes Gebiet

 
Wie ihr euch vielleicht noch erinnern könnt, wollte ich mein Lieblingsrevier um Wildtiere zu beobachten und zu fotografieren aufgrund der Jäger, die sich dort herumtreiben nicht mehr aufsuchen. Das Fernbleiben ist mir in den letzten Wochen wahnsinnig schwer geblieben. Schließlich war es DIE Zeit der Tierkinder und vor allem die Zeit der Füchse!
 
Sehr oft kam die Sehnsucht einfach los zu ziehen, aber ich blieb stark. Aber wenn ich ehrlich bin, hat mich die Zeit sehr runtergezogen und ich musste mich mit anderen Dingen ablenken ... Aus diesem Grund musste eine Lösung gefunden werden. Und eigentlich war die Lösung für mein Problem, die Sorge, die Tiere in das Jagdgebiet zu treiben ganz einfach: eine neue Route musste her.
 
Meine neue Route ist von den Kilometern her im Grunde genommen gleich geblieben. Der Unterschied liegt in der Laufrichtung wodurch die Strecke anstrengender wird da man Berge hoch statt runter läuft ... Oder bestimmte Abschnitte nicht komplett läuft sondern umkehrt ... und ein hin und her ist.
 
Um euch einen kleinen Einblick darüber geben zu können, habe ich diese zwei Skizzen angefertigt. Ich weiß, bestimmt schwer zu verstehen ... ihr sollt auch gar nicht herausbekommen wo das ist oder wie genau die Strecke verläuft, nur einen ungefähren Eindruck bekommen ;-)
 
 
 
 
 
Von 2011 bis 2013 hatte ich im Grunde genommen nur zwei Routen gehabt, eine kleine (ca. 4 Kilometer/grün) und eine große Runde (rosa) von ca. 5 Kilometer. Durch meinen Umzug Ende 2013 wäre meine alte Route ein unangenehmer Umweg für mich gewesen, weswegen ich meine Routen verändern musste.
 
Optisch könnte man meinen, dass die Veränderungen nur minimal sind. Zu den Veränderung gehörte aber, dass die Sonne erst wesentlich später sichtbar war also muss man später los um überhaupt Licht zum fotografieren zu haben und man kann vom Wild viel eher gesehen werden ... Inzwischen kann ich sagen, was ich auch vermutet hatte, dass sich die Routen (blau ca. 4 Kilometer, lila ca. 6 Kilometer) morgens nicht lohnen, dafür am Abend sehr schön zu laufen sind.
Die Route Lila (verläuft auch bei der blauen Route) hat eine Länge von ca. 6 Kilometer und war meine Lieblingsroute gewesen. Die Orangene Route betrug ca. 5 Kilometer, diese lief ich nur ab und zu ... Wobei meine längste Route (nicht eingezeichnet) beträgt eine Strecke von ca. 9 Kilometer.
Die Kilometer der Routen variieren natürlich immer da es darauf ankommt ob ich Wild sehe oder nicht (bei Wild laufe ich manchmal mehr) oder ob mir jemand entgegen kommt.
 
So dass ich meist zwischen 6 und 8 Kilometer lief oder wenn ich ganz lange unterwegs war zwischen 8 und 10 Kilometer.
 
Und die neue Route? Ist eine Mischung aus der grünen und lila Route. Nur das die grüne Strecke nicht komplett gelaufen wird, sondern der Weg wieder zurück gelaufen wird. Es ist ein hin und her und so in der Form wirklich sehr unangenehm zu laufen, da ich schon ganz zu Anfang meine Energie auf Höchstleistung bringen muss, und dann natürlich schon K.O. bin ... Aber wahrscheinlich kann sich das legen, wenn ich die Strecke öfter laufe ... Aber die Route beträgt so schon ca. 8,5 Kilometer ... Großartige Umschwenker wird es dabei wohl nicht geben ...
 
 
 
Am Sonntag, den 31.05. sollte die neue Strecke getestet werden.
Allgemein war es ein sehr schöner Tag gewesen, durch den mal leichten und mal starken Wind war es nie zu warm aber auch nicht zu kalt gewesen.
 
 
(^Für das Projekt Minimalistisch)

 
 
 
 
 
 
Trotz des starken Windes konnte man einige Vögel fliegen sehen, wobei die meisten wohl ihre Schwierigkeiten hatten, so sah jedenfalls deren Flug aus. Der Mäusbussard (Buteo buteo) hatte allerdings nur Schwierigkeiten mit einer Rabenkrähe gehabt.
 
 

Die Rabenkrähe (Corvus corone) wollte den Mäusebussard eindeutig nicht in ihren Revier haben und versuchte ihn mit aggressives Anfliegen zu vertreiben. Was der Krähe auch tatsächlich gelang. Man könnte meinen, das vergleichsweise kleine Vögel wie Krähen es nicht schaffen würden Greifvögel zu vertreiben, aber wie ihr euch vielleicht noch aus anderen Beiträgen erinnert legen sich Krähen sehr gerne mit anderen Vögeln erfolgreich an. So auch mit Graureihern ...






Zugegeben, die neue Strecke wäre nicht an diesen Wildblumen entlang gegangen, aber der Weg zu diesen Wildblumen war eine kleine Abkürzung (oben nicht eingezeichnet). Eine Abkürzung die sich gelohnt hat und aus der meine Begleitung und ich auch ohne Zecken herausgekommen sind ;-)


 
 
 
 
 
Die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus), auch Stauden-Lupine genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Lupinen (Lupinus), die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört.
 
 
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Art ist das pazifische Nordamerika von British Columbia bis Kalifornien. Die Vielblättrige Lupine wurde 1826 nach England eingeführt und wurde durch Züchtungen in den gemäßigten Breiten zu einer weit verbreiteten Gartenpflanze.
 
 Sie neigt auch zum Verwildern – erstmals für Deutschland 1890 in Bayern nachgewiesen. Heutzutage ist sie die häufigste Lupinenart Mitteleuropas. Diese neophytische (= gebietsfremde) Pflanze wächst abgesehen von Gärten bevorzugt an Böschungen von Straßen und Eisenbahnen, an Waldrändern und auf Lichtungen. Diese Art gehört heute zu den 15 häufigsten Neophyten in Deutschland. Da sie durch die „Knöllchenbakterien“ Stickstoffsammler sind, werden Kulturformen als Gründünger verwendet. Es werden auch viele Lupinen ausgesät als Zierpflanzen und zur Böschungsbefestigung. Ein drastisches Beispiel für mangelnde ökologische Einsicht ist die Aussaat von Lupinen an Autobahn-Böschungen. Die vom Wild gern als Futterpflanze angenommenen Lupinen führen zu häufigem Wildwechsel und damit zu zahlreichen Wildunfällen.
 


Die Vielblättrige Lupine ist eine aufrechte, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 150 cm erreicht.  Die wechselständig angeordneten, gefingerten Laubblätter bestehen aus neun bis 17 lanzettlich-spitzen Blättchen, die etwa 3 bis 15 cm lang sind. Die Nebenblätter sind mit den Blattstielen verwachsen.
Der endständige, aufrechte, traubige Blütenstand ist bis zu 50 cm lang mit 50 bis 80 Blüten. Die Naturform hat blaue, selten weiße Kronblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln und verwandte Arten. Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis Anfang August.
 
Quelle: Wikipedia

 
 
 
 
 
Durch die kleine Abkürzung waren wir rechtzeitig an einem sehr hohen Platz gewesen wodurch wir einen Fuchs bei der Jagd beobachten konnten. Auf der erst frisch gemähten Wiesen war er für uns sehr gut sichtbar gewesen, wodurch keine Schwierigkeiten mit dem Fokussieren gab. Die Entfernung dagegen war nur anfangs ganz schön gewesen, später lief der Fuchs den Hang weiter runter ... 
 





Nach einigen Minuten witterte/hörte der Fuchs etwas. Wir drehten uns um und sahen ein junges Pärchen hinter uns kommen. Wir blieben weitern in Deckung und schauten zu, wie der Fuchs sich dem Pärchen gegenüber verhalten würde ...

 
Wir warteten gespannt, bis er weglaufen würde, aber der Fuchs - mitten auf dem Feld ohne eine Möglichkeiten sich zu verstecken - entschied sich einfach ganz flach auf das Feld zu legen.
 

Soweit wir es beurteilen konnten, bemerkte das Pärchen den Fuchs nicht. Und somit ging der Plan vom Fuchs auf, sich einfach "tot" zu stellen ...




 
Ganz flach auf den Boden gepresst beobachtete er das Pärchen ganz genau ...


... und vergewisserte sich mittels seiner Nase, dass die Gefahr weg war ...


Nur einen Augenblick später startete der Fuchs erneut mit seiner Futtersuche. Soweit wir es sehen konnten, war seine Jagd aber nicht erfolgreich.


Der Fuchs entschied sich den Hang noch weiter runter zu laufen. Da die Entfernung zu uns nun wesentlich größer war, entschieden wir uns ganz normal weiter zu laufen. Anders als das Pärchen liefen wir aber nicht den Weg runter, sondern ganz normal unsere Strecke weiter.


Wir konnten sehen, wie der Fuchs in die Büsche verschwand und am Feldrand entlang lief. Von unserem Platz aus hätten wir eigentlich sehen können wo er lang lief, allerdings dachten wir dass das hintere Feld stärker bewachsen sei und wir darin eh den Fuchs nicht mehr hätte sehen können, weswegen wir nicht weiter darauf geachtet hatten wo er entlang lief. Später als wir unten am Feldrand entlang liefen, sahen wir, dass die Bewachsung Knöchelhoch war und der Fuchs hätte auffallen müssen ... So vermuten wir, dass dort in der Nähe ein Fuchsbau sein müsste, aber wir fanden leider keinen Bau.

 
 
 
 
Die beiden Hübschen versteckten sich dagegen gar nicht sondern posierten sehr gerne vor meiner Kamera ;-)
 

 


Ganz in der Nähe von diesem Bauernhof, bei den man Abends jede menge Fledermäuse fliegen sehen kann, tummelten sich über den Feldern etliche Rauchschwalben (Hirundo rustica). Also versuchte ich wieder die Schwalben im Flug zu fotografieren. Vögel im Flug zu fotografieren ist nicht einfach, schnelle und kleine Vögel wie Rauchschwalben eine sehr große Herausforderung!

Meine Fotoausbeute ist nicht perfekt, aber ich taste mich langsam an die gewünschten Fotos heran.
Dabei habe ich das Objektiv natürlich auf manuellen Fokus gestellt und verfolge eine Schwalbe durch die Kamera und passe die Schärfe immer wieder an und drücke in den Moment auf den Auslöser, wo ich denke dass ich die Schwalbe nun scharf habe ...







^ Vom Schärfegrad dürfte die Aufnahme die bisher Beste sein.
Natürlich könnte ich auch zu ihren Nestern gehen und mich quasi am Eingang positionieren und sie dort versuchen zu erwischen. Aber meiner Erfahrung nach bei anderen Vögeln wie Kleiber und Haussperlingen ist am Nest auch nicht viel einfacher ... Außerdem sind die meisten Schwalbennester (mit wenigen Ausnahmen) künstlich eingerichtet worden und oftmals an Wohnhäusern dran und ich möchte nicht stundenlang mit der Kamera vor das Haus einer fremden Familie hocken ;-)
 
Vorgestern hatte ich das Glück über 20 Rauchschwalben vom Balkon aus beobachten zu können. Vielleicht fliegen sie dort nun öfters lang (Bauernhof ist auch in der Nähe) und ich hab bald "vor der eigenen Haustür" mehr Glück :-) Drückt mir die Daumen!



Große Vögel wie Mäusebussarde (Buteo buteo) sind dagegen einfacher zu fotografieren. Das einzige was da manchmal ärgerlich ist, die Entfernung zu den Vögeln, da sie oftmals gerne sehr hoch fliegen. Aber wenn sie tiefer fliegen hat man eine viel größere Fläche zum Fokussieren ... und die sind echt nicht schnell :-D




Und am einfachsten sind Vögel, die freiwillig posieren ob auf Zäunen oder Baumzweigen/kronen ...
So wie diese Goldammer (Emberiza citrinella).


 
 
Leider konnten wir an den Tag die neue Strecke nicht komplett testen. Eine halbe Stunde, nachdem wir den Fuchs sichten konnten, sahen wir den neuen Jäger das Revier mit dem Auto absuchen. Wir hatten die Hoffnung gehabt, dass er nun auf der Rückfahrt war und uns nicht weiter begegnen würde.
 
 Doch als wir bei seinem Revier (noch unbestätigt) waren kam er uns erneut entgegen und machte es sich dann auf einen (anderen) Hochsitz bequem ...  Da wir anfangs nicht wussten wo er sich platzieren würden, kehrten wir um, um nicht versehentlich das Wild in sein Gebiet zu treiben.
Er scheint nun eine neue Anfahrtstrecke gefunden zu haben bei dem er theoretisch das Wild auch in sein Gebiet treibt. Oder versucht generell das Wild aus dem (vermutlich) anderen (unbejagten) Revier in seines zu treiben ...Und er versteckt nun auch sein Auto .... Vor wen oder was lässt sich nur vermuten ... Entweder sollen Spaziergänger (andere Jäger/Förster) die aus einer Richtung kommen nicht sofort sehen das er da ist ... oder das Wild soll sein Auto noch nicht sehen ... Wobei ich mir vorstellen kann, dass er so vermeidet sein Auto anzuschießen, falls er mal in die Richtung schießen mag ... Sein zweiter Hochsitz ist auf jeden fall sehr versteckt und von Spaziergängern kaum sichtbar. Weswegen ich nicht weiß, ob er dort schon immer war oder sogar neu dahin gekommen ist, da ich diesen vorher noch nicht entdeckt hatte ... Aber auch dort wird er schlechte Karten haben ... Hoffentlich. Die ersten ca. 30 bis 45 Minuten blieb es ruhig - kein Schuss war zu hören.
 
Rehe hatten wir an den Tag keine gesehen, nicht mal aus der Ferne. Das, sowohl die Sichtung des Fuchses und das generelle Verhalten des Jägers (Jagd und Fahrverhalten) lassen mich vermuten, dass er es schaffen wird, das Wild zum einen tatsächlich zu vertreiben (Rehe) bzw. noch näher an den Siedlungen zu treiben (Füchse). Die Sichtung des Fuchses an der Stelle war schon äußert ungewöhnlich - vor allem zu der Tageszeit ... Aber wenn das eigentliche Gebiet wo er nicht auf Spaziergänger trifft und nicht so nah an Häusern dran liegt bejagt wird, ist es verständlich, dass die Füchse wo anders hin gehen um Nahrung (auch für die Jungen) zu finden...
 
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Irgendwann ... so hoffe ich es jedenfalls ganz stark, wird die Abrechnung für die Menschheit noch kommen und die Natur wird sich ihren Planeten wieder zurück erobern.
 Ach, falls ihr es noch nicht wusstet - ich habe starke Avancen zum Misanthrop! ;-)
 
 
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Als ich einige Pusteblumen sah, musste ich an die Fotos von einem Fotofreund denken wodurch ich natürlich auch in Versuchung kam, eine ähnliche Szenerie darzustellen. Ich entschied mich aber für das rein pflanzliche Motiv - in schwarz/weiß mit einer extra Körnung.
 
Kleinen Gruß und Dank an dieser Stelle an Maik J. :-)
 
 




Auf dem Rückweg lief uns noch diese erwachsene Raupe der Grasglucke (Euthrix potatoria) über den Weg, die ganz eilig vom sandigen Boden aufs Gras wollte und ich aber gerade so noch erwischen konnte! Ihr glaubt gar nicht, wie schnell sie unterwegs war! ;-)







 
Nun gut, das soll es erstmal wieder gewesen sein ...
Keine Ahnung, wann es was neues zu lesen/schauen geben wird :-)
 
Lasst es euch bis dahin gut gehen!





1 Kommentar:

  1. eemn mooi gebied wel heel leuk dat je het fourragère van de vos zo mooi kon volgen.

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