Donnerstag, 7. Juli 2016

Roggen ist mein Kryptonit


Heute zeige ich euch Fotos vom 15.06.2016.

Bis zu diesem Tag hatte ich meine Augen bzw. meine neuen Kontaktlinsen noch
nicht auf Entfernung getestet auch hatte ich es bis zu diesem Tag noch nicht geschafft sie sonderlich lange zu ertragen und so wollte ich an diesem Nachmittag alles testen ... Das Wetter war herrlich gewesen und ich war mit Antihistamin gerüstet.
Zu meiner Freude hatte ich schon gleich zu Anfang die Rehe die ich hoffte wieder zu sehen angetroffen. Die Ricke schaute mich ebenfalls überrascht an und nachdem sie wieder im Feld verschwand hüpfte sie mir ihren Sprösslingen - ein Kitz aus dem Vorjahr und eins von diesem Jahr zu ihrem Lieblingsplatz zum grasen. Dort sind sie wirklich komplett ungestört und keiner lauert ihnen nach. Auch ich nicht.
Daher war die Begegnung zwar schön, aber auch etwas ärgerlich weil ich wusste, dass ich sie so lange nicht mehr wieder sehen würde. Eigentlich hätte ich auch wieder nach Hause gehen können, aber ich brauchte Bewegung und so zog ich los ...



Das zweite (schon deutlich größere) Jungtier habe ich leider nicht erwischt ... das lief auch etwas zick zack umher - deswegen schauen die zwei auch in die Richtung ... ob das vielleicht gar ein Bock ist?


Da ich bereits wusste wo die Rehe war und mit jedem Schritt ich sie immer mehr hinter mich lassen würde achtete ich gar nicht so sehr auf alles andere um mich herum ... konnte ohnehin wegen der Sonne nicht sonderlich weit sehen so sehr knallte die Sonne - trotz dunkler Sonnenbrille ... Irgendwo auf dem Feld wo ich übrigens von zwei Bremsen gestochen wurde ... einmal durch die Hose in den Oberschenkel und als ich meine Ärmel runter gezogen hatte direkt in die Hand ... Drecks Biester! ;-)
Immerhin war ich trotz den warmen Temperaturen so schlau gewesen und hatte ein Sweartshirt und eine lange Hose an, aber ohne Witz, ich wünschte mir auch Handschuhe und ein Fliegengitter fürs Gesicht so viele Bremsen und Mücken flogen auf den Weg den ich ja unbedingt gehen musste ...

Dabei gab es dort nicht "aufregendes" ... und die kleinen Insekten die sich dort tummelten waren bei den leichten Wind auch schwer zu erwischen ...







Naja, heute sind die Bremsenstiche wieder vergessen und ich freue mich, dass ich doch dort lang ging und so eine für mich neue Schmetterlingsart fotografieren konnte.

Braun-Dickkopffalter – Thymelicus sylvester




Wie ich es glaube ich schon mal irgendwo geschrieben habe und bestimmt jedes Jahr mache, setze ich mich gerne meinen Allergien aus. Also ich mache es nicht gerne, aber ich "härte" mich selbst ab und hoffe, dass es irgendwann nachlässt. Tatsächlich ist es so, dass ich seitdem ich es so mache eigentlich positive Erfolge beobachten konnte bis auf dieses Jahr.
Während ich letztes Jahr nicht sonderlich reagiert habe so ist dieses Jahr wieder ein Horrorjahr ... es beginnt mit den Birkenpollen, geht über zu den Gräsern und endet bei Roggen ... An dem Tag durchkreuzte ich nicht nur viele Wege auf denen das Gras schon sehr hoch stand, sondern kam auch an viel bereits gemähten Feldern vorbei was immer wieder kräftig in der Nase kitzelt ... Die Hälfte der Strecke war bereits geschafft und ich schien so gar nicht auf irgendwas zu reagieren und dann ...
HAAAATSCHI ... Ich kam in Roggengebiet ... überall - wirklich überall! Um mich herum Roggenfelder. Ich war nur noch am Niesen und die Nase lief und lief ... Nasenspray half nur kurzzeitig. Ich wollte nicht mehr. .. Doch leider musste ich weiter denn ich wenn ich den gleichen Weg wieder zurück gegangen wäre hätte ich viel länger gebraucht da es da wieder Bergauf gehen würde ... Irgendwann - mitten in meinem persönlichen Albtraum - kam ich an einer Bank vorbei und ruhte mich erstmal aus ... Allergiker wissen es ... ausruhen ist da eigentlich nicht, und ich hab auch nur gesessen ... ich kam aber auch nicht weiter weil ich als meine Nase schnaufen musste ... es war sehr zerrend und ich hatte fast alle meine Taschentücherpackungen (5 Stück!) verbraucht ... Nasenspray wirkte auch schon deutlich leerer ... Dazu noch die Kontaktlinsen die mich störten ... Ich konnte ohne Sonnenbrille nichts mehr sehen und das obwohl es schon etwas bewölkter war und man nicht wirklich eine Sonnenbrille brauchte ... Nach einer Gefühlten Ewigkeit raffte ich mich aber wieder hoch und ging weiter.

Und dann unterhalb eines Hanges sah ich etwas ... ein Reh.
Ich hatte - obwohl ich es fotografiert hatte - die Bewegung nicht wahrgenommen und dachte, dass sich das Reh nicht bewegt hätte seit ich es entdeckt hatte ... es starrte mich an ... obwohl ich am schniefen war, für das Reh komplett sichtbar war rannte es nicht davon ... Selbst als ich einige Schritte in ihre Richtung machte nichts. Ich glaubte tatsächlich, dass ich eine Attrappe sehen würde.
Lacht nicht - das ist mir schon mal mit einem Graureiher passiert und eine Schwanart die es nicht mal bei uns in Deutschland gibt. Warum also nicht auch eine Attrappe von einem Reh?!
Also ging ich den Hang weiter runter ... Das kam ihr dann aber doch zu suspekt vor und das Reh ging dann ins Gebüsch.





Ich war den Hang schon halb runter gelaufen und dachte mir: "Ach, wenn ich schon unten bin..." ... Ich war davon ausgegangen, dass das Reh bereits noch weiter in die Büsche gelaufen war. Schließlich war es das bejagte Gebiet ... nicht weit von dieser Stelle wurde bereits im Vorjahr eine junge Ricke geschossen - wir hatten das damals frisch gesehen ... gut, ich nur das Blut (reicht mir auch schon) und meine Begleiter direkt das erschossene Reh ... daher dachte ich wirklich dass das Reh über alle sieben Berge verschwunden war ... aber ich wollte wissen wo lang man dort gehen kann ... Und so stampfte ich durch das hohe Gras, blieb dann kurz stehen um mir die Nase zu putzen drehte mich dann um sah ins Gebüsch und dachte mir: "Häääää?" ich sah irgendwas, aber was war das? Ich nahm die Sonnenbrille ab und dann erst konnte ich sie erkennen - das Reh schaute mich mit großen Augen an.
Es stand ca. 3 Meter von mir entfernt ... und es rührte sich nicht ... ich versuchte vorsichtig meine Kamera zu mich zu heben und auf Brusthöhe reichte es dem Reh und ging mit einem Satz ins Feld rein. Ich hörte es noch zwei Schritte machen und dann war es ruhig. ich schaute noch mal durch die Büsche versuchte was zu sehen oder zu hören ... aber nein, ich sah und hörte nichts.
Vielleicht wäre es nach einer Zeit rausgekommen wenn ich mich auf der anderen Seite gesetzt hätte und gewartet hätte ... vom Licht her hätte ich es auch noch gemacht aber der Roggen zwang mich nach Hause.

Da ich inzwischen eine "Lauf"-App habe, logge ich inzwischen meine Wanderungen oft mit. Einfach um hinterher zu wissen wie lange ich unterwegs war und wie viel ich gelaufen bin. Ich jogge nicht ;-)
Früher habe ich das mit Hilfe von Google-Maps ermittelt, aber so mit GPS ist es dann doch wesentlich genauer und ich habe hinterher auch einen Verlauf wo ich herumgelaufen bin ;-)
Ich habe dabei versucht tatsächliche Pausen auch als solches zu kennzeichnen, aber wenn ich einem Reh oder Feldhasen begegne greife ich nicht zum Handy und drücke dabei auf Pause - sondern eher zur Kamera ;-) Und ich habe auf dieser Tour tatsächlich noch etwas anderes fotografiert, aber das zeige ich euch beim nächsten Mal ;-)



Ich denke aber dass ihr bis nächste Wochen warten müsst, da ich aller Wahrscheinlichkeit Morgen und Übermorgen zwei Shootings habe - daher wünsch ich euch jetzt schon mal ein schönes Wochenende! Bis bald :-)





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen