Dienstag, 23. Juni 2015

Je näher man am Feind ist, umso sicherer ist man

 
Wie ich euch schon in den vorherigen Blog-Einträgen berichtet hatte, ist es aktuell bei uns im Wald für einige Tiere nicht ganz so sicher, auch wenn aktuell nicht alle Tiere bejagt werden dürfen. Die "Gefahr" - der Mensch - ist ja dennoch oft vor Ort, weswegen einige Tiere, wie die Rehe, andere Rückzugsplätze suchen.
 
Zu dumm, dass diese Plätze - hohe Felder - aber auch nicht immer sicher sind.
Wie auch vor einigen Wochen, als die Felder gemäht und gespritzt wurden. Die Rückzugsorte für die Rehe werden so betrachtet weniger, wodurch es auch dazu kommt, dass sich die Tiere Plätze suchen, wo eigentlich die Menschen ihr "Reich" haben.
 
Ganz nach dem Motto:
"Je näher man am Feind ist, umso sicherer ist man"
 
So denkt der Mensch Rehe immer nur in Wälder zu sehen, oder am Waldrand, dass sie aber Feld- und Wiesen-Tiere sind, wird oft vergessen. Dass eine große Wiese bzw. ein großer Garten auch mal ganz schön für ein Reh sein könnte, können sich die wenigsten nicht vorstellen ... Also wozu sollen sich Rehe in Wälder verkriechen, wenn ein Garten alles bietet und der Mensch in seiner Ignoranz für die Natur und Umwelt einen eh nicht sieht?!
 
...
 
Am Vortag des 06.06.2015 hatte ich schon beobachtet, wie sich ein Reh, vergleichsweise, sehr nahe an den Wohnsiedlungen ein ruhiges Rückzugsplätzchen gesucht hatte. So hätte ich es mir eigentlich denken können, dass dieser Platz noch eine längere Zeit von einigen Rehen beschlagnahmt werden würde. Jedenfalls so lange die Mahd auf den Feldern andauern würde und die restlichen Felder noch nicht so hoch sind ... Dennoch hatte ich keine Rehe gesehen, als ich am 06.06.2015 an diesen Platz entlang lief.
 
Erst auf dem Rückweg, wo ich noch einmal dran vorbei kam, entdeckte ich aus der Ferne irgendetwas komisches auf der Wiese. Da ich auf Füchse eingestellt war, dachte ich zu erst, dass es ein Fuchs war. Aber dann bewegte sich lange Zeit nichts mehr im Gras und ich dachte schon, ich hätte es mir eingebildet. Auf dem Display meiner Kamera war gar nichts zu erkennen und die dunkle Stelle fand ich plötzlich auch nicht mehr ... Ich hatte schon stark an mir gezweifelt ob ich mir das nicht doch eingebildet hatte, aber ich wollte nochmal sicher gehen und suchte alles mit der Kamera ab ... machte immer wieder einige Fotos. Nichts.
 
^ Erst am PC konnte ich erkennen, dass es "nur" eine Katze war.
 
Ich lief ein wenig zurück und versuchte durch die Bäume und Büsche auf die Wiese auf der anderen Seite zu schauen (ca. 120m Luftlinie) und dann sah ich plötzlich ein Reh!
 

Aber das Reh konnte es nicht gewesen sein, was ich gesehen hatte. Die Ricke befand sich zwar auf der gleichen Wiese, aber war von der Stelle wo ich glaubte etwas gesehen zu haben viel zu weit weg!
 

Die Entfernung und Lage (quasi auf gleicher Höhe) war optimal gewesen. Das einzige Problem war die Sicht auf das Reh. Zwar trennten uns nur knapp 120m voneinander und beide Objektive - das 300er und das 500er konnten gute Ergebnisse erzielen, aber ich hatte nur ein ganz schmalen Sichtbereich zwischen den Büschen. Daher auch die grünen "Flecken" auf dem Bild.
 
Fast schon auf Zehnspitzen stehend versuchte ich das Reh zu beobachten und zu fotografieren, ich bin halt nicht so groß! ;-) 
 


Hinter den hohen Büschen konnte mich das Reh nicht sehen und schien mich auch nicht zu wittern. Sie fand die andere Seite viel interessanter... was es aber da zu sehen gab, konnte ich nicht feststellen.
Nach einigen Aufnahmen und einigen Minuten entschied ich mich zu schauen ob ich von irgendwo eine bessere Sicht auf das Reh bekam.
 
Sie wollte sich in der nächsten Zeit auch nicht großartig fortbewegen und lief auch nur ein paar Meter weiter um dort weiter zu fressen ...
 

Meine Sicht auf das Reh wurde nicht besser, aber ich entdeckte oberhalb der Wiese noch ein weiteres Reh, dass dort am fressen war. Später bekam ich noch ein weiteres zu sehen wobei ich mir nicht sicher bin, ob es das gleiche war, weswegen ich nur zwei Ricken sicher gesichtet habe.
 
 
Meine Begleitung, die mich dort aufsuchte, weil ich noch nicht zu Hause war (es war bereits 21:15 Uhr) entdeckte, dass ich gar nicht so umständlich hinter den Büschen das Reh fotografieren musste.
Ich musste nur den Weg ganz normal weiter Laufen um dann eine perfekte Sicht auf die Wiese und das Reh zu haben.


Also machten wir es uns auf den Boden bequem und beobachten lange Zeit das Reh. Ab und an mal schaute es auch in unsere Richtung ... sie konnte wahrscheinlich auch die Situation gut einschätzen, weswegen sie sich gar nicht so großartig von uns stören lies und lieber immer mal wieder zum Fressen ansetzte statt nach uns zu schauen. Da sie dabei aber natürlich den Kopf immer gesenkt hatte, habe ich davon nicht so viele Fotos gemacht ;-)
 
 
Wir beobachteten das Reh so lange bis sie weiter nach unten lief und von unserer Position aus nicht mehr zu sehen war.
 


Da ich letztes Jahr nicht weit von diesem Platz entfernt schon mal eine Ricke aus der Nähe beobachten konnte, entschlossen wir uns ganz kurz um die Ecke zu gehen und zu schauen ob die Rehe nun dort standen ...

Was und wen wir dann sahen erfahrt ihr aber im nächsten Blog-Eintrag!

Habt noch einen schönen Tag!
 

1 Kommentar:

  1. wat is de natuur toch mooi en zeker als je dan ineens een hinde tegenkomt.

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