Dienstag, 26. Mai 2015

Unsortiertes XV

Die Fotos aus dem heutigen Blog-Eintrag sind schon etwas älter, sie entstanden bei meinen letzten Wanderungen (siehe die letzten drei Blog-Einträge) und sind mehr als Schnappschüsse anzusehen ;-)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gartengrasmücke (Sylvia borin) 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Deutsche Trägrüssler (Liparus germanus)
 
Weitere Infos: >hier<
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
^ Neuntöter (Lanius collurio)
 
 
 
 ^ Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
 
 
 
 
 
 
 
 ^ Dorngrasmücke (Sylvia communis)
 
 
 
 
 
Diese beiden Sonnenuntergangsfotos entstanden, als ich den Jäger auf dem Hochsitz beobachtete ... Ich saß auf dem Boden hinter einem Busch und nahm erst spät den Sonnenuntergang wahr. Da es so schön anzusehen war, wollte ich einfach ein Foto machen um die schöne Lichtstimmung festzuhalten. Aufgrund der Situation in der ich mich befand wahren Position/Blickwinkel und störende Objekte in dem Moment für mich nebensächlich.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bestimmung bisher nicht möglich gewesen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Goldammer (Emberiza citrinella)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Graureiher (Ardea cinerea)
 
 
 
 
 
 
In den nächsten Tagen wird es auf meinem Blog wieder sehr ruhig werden, denn das sind vorerst die letzten Fotos aus dem Bereich Natur/Wildlife/Tiere. Wie bereits ausführlich geschildert, ziehe ich mich aus meinem Lieblingsgebiet um Wildtiere zu beobachten/fotografieren zurück. Und aufgrund der ganzen Umstände habe ich aktuell auch die Lust verloren zu fotografieren. Das wird sich irgendwann wieder legen...
 
Bis dahin wünsch euch eine gute Zeit!

Donnerstag, 21. Mai 2015

Am Mauseloch

 
"Hab' Acht, lieb' Mäuslein", sprach Mutter Maus,
"Es frißt dich die Katze, gehst du heraus;
Und entkömmst du auch ihren Krallen,
So drohen auf allen Seiten dir Fallen.
Und – thu mir nie nach dem Specke lungern!" –...

Da fiel Vater Maus begütigend ein:
"Geh', Mütterchen, laß das Predigen sein;
Im Leben heißt's: wagen oder verhungern."

Verfasser unbekannt
Quelle: Aus den »Fliegenden Blättern«, humoristisch-satirische Zeitschrift, erschienen 1845-1928 bei Braun & Schneider, München
 
 
 
 

Waldmaus (Apodemus sylvaticus)

Wie bereits in meinem vorherigen Blog-Eintrag erwähnt, war ich an zwei Tagen bei einem Mauseloch gewesen. Das Loch oder besser gesagt die Höhle befindet sich an den Wurzeln einiger Haselnusssträucher.
 
 
Hier die Fotos von Tag 1
Aufgenommen bei 300mm f/5.6 und f/8 ; bei ISO 2500
 




Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine der Mäuse wieder in die Höhle verschwinden würde und dann irgendwann wieder heraus gehen würde und mit somit diese tollen Fotos ermöglichen würde :-)
 




 
 
Tag 2
Aufgenommen bei 300mm f/5.6 und ISO 8000!
 
 
Am zweiten Tag konnte ich bei den Haselnusssträuchern wieder einige Mäuse entdecken.
 
 


Einer der gesichteten Mäuse war von Anfang an nicht so scheu. Sie begrüßte mich aufgeregt mit einem kleinen "Sprung" in meine Richtung und machte nach ihrer Landung einige Schritte auf mich zu.





Anschließend, nachdem ich sie auch begrüßt hatte (hatte kurz zu ihr gesprochen) schaute sie noch einmal kurz zu mir hoch, ging ein paar Schritte und buddelte im Laum herum. Vermute, dass sie an die Wurzeln heran wollte oder im Laub eine Haselnuss hatte die sie aufknacken wollte ...





Hier noch ein kleines >Video< das ich am zweiten Tag aufgenommen hatte.





Sonntag, 17. Mai 2015

Erste Jagderlebnisse

Bevor ich euch nun alles was in den letzten Tagen vorgefallen ist schildere, möchte ich ausdrücklich betonen das dies kein Hetzbeitrag sein, und schon gar nicht Mitleid oder ähnliches erwecken soll. Es soll hauptsächlich, wie auch meine anderen Blog-Einträge, meine Empfindungen zu meinen Fotos wiedergeben. Meine Fotos und Berichte sind vorrangig für mich (um sich später an die Erlebnisse zu erinnern) gedacht, aber auch für meine Familie und Freunde, die zu meinen Lesern zählen. Aber natürlich, weil es ein öffentlicher Blog ist, meinen festen Lesern und alle Anderen die sich hierher verirren, die Möglichkeit geben sich die Situationen besser vorstellen zu können.

Vieles was ich inzwischen weiß, wusste ich zum Zeitpunkt meiner Aufnahmen noch nicht (Dies ist dann kursiv geschrieben). Ich versuche nicht zu viel vorweg zu nehmen und so gut es geht der Reihenfolge nach zu berichten, damit ihr - meine lieben Leser - euch einen Eindruck machen könnt.
Falls euch selbst die Themen die vorkommen interessieren, bitte ich euch mich und meine Beiträge nicht als alleinige Quelle zu verwenden. Informiert euch selbst, wählt so viele Quellen wie ihr könnt aus um euch selbst eine Meinung zu bilden und ggf., falls ihr das Bedürfnis habt, aktiv zu werden - wie und in welcher Form sei euch überlassen.

Auch versuche ich, wie immer, nicht so viele Fehler beim Schreiben zu machen. Seid nachsichtig mit mir wenn ich doch Wörter auslasse oder doppelt schreibe. Ich bemühe mich, das Geschriebene Korrektur zu lesen und korrigiere auch Fehler, wenn ich sie entdecke. Auch damit die Texte besser mit dem eingebunden Google-Translator übersetzt werden können. Aber manche Fehler gehen sicherlich unter ... dafür ist dieser Blog ja ein privater und kein journalistischer Blog ;-)


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Am Dienstag den 06.05.2015 hatte ich nicht nur einen Fuchs bei der Jagd beobachten können, sondern auch einige Rehe gesehen. Darunter ein Rehbock der wohl in einer misslichen Lage geraten war, er sich aber wohl selbstständig befreien konnte.
 
Natürlich wusste ich nicht, wie lange der Bock schon mit dem Zaun umherlief. Aber ich konnte den Zeitraum grob einschätzen. Frühestens seit Anfang April. Ein langer Zeitraum, ich weiß. Ich hatte bereits alles notwendige in die Wege geleitet um ihn evtl. helfen zu können. Aber natürlich lies mich seine Lage nicht in ruhe und ich wollte schauen wie er sich damit rumschlägt. So ging es am Sonntag den 10.05.2015 nochmal auf die Suche nach dem Rehbock. Leider war die Suche nach ihm erfolglos. Zwar hatten meine Begleitung und ich ein Reh (aber ein Weibchen) gesehen und in der Nähe ein weiteres gehört, aber wir konnten keines so gut sehen um zu beurteilen ob es der Bock war oder ob nicht. Einen Fuchs konnten wir ebenfalls kurz sichten.
 
Am Dienstag den 12.05.2015 sollte das Wetter schön werden und erst zum Abend hin regnen, weswegen - wir - uns entschieden haben, an diesem Tag wieder nach dem Rehbock Ausschau zu halten.
An den vorherigen Plätzen konnten wir kein Wild sehen. Also beschlossen wir die Route zu laufen, die zu dem Fuchs führte, den ich kürzlich im schönen Löwenzahnfeld beobachten und fotografieren konnte. Aber auch von diesem war nichts zu sehen. Ich dachte mir, dass es evtl. am Wetter liegen konnte, dass wir kein Wild sahen. Es war zwar warm, aber so drückend und die Tiere sind sicherlich bei dem Wetter auch lieber im Schatten.
 
Ohne die wirkliche Absicht Wildtiere zu sichten erkundeten wir einen neuen Weg. Auf dem Weg haben wir allerhand Vögel, und auch einige Mäuse an ihrer Höhle, beobachten können (Fotos folgen in einem separaten Eintrag). Wir liefen den Weg ein langes Stück bis wir das Gebiet besser überblicken konnten. Da die Wolken nicht mehr so einladend aussahen und weit und breit nichts zu sehen war, entschieden wir uns aufzubrechen. Natürlich mussten wir aber bei den Mäusen noch mal halt machen.
 
Kurz vor unserem richtigen Aufbruch entschied ich mich noch mal ganz kurz zurück zu schauen.
Ich drehte mich um und sah ein Reh! :-D
Egal wie oft ich schon Rehe gesehen habe, egal aus welcher Entfernung - ich freu mich immer wieder aufs neue, wenn ich sie sehe. Hier war meine Freude auch so groß, weil ich dort wirklich nicht mit Rehen gerechnet hätte. Natürlich sind die Gebiete alle irgendwie miteinander verbunden, und für das Wild einfacher/schneller zu erreichen, aber für mich war das Gebiet neu.
 
 

Meine Begleitung war mit einem Mäuschens beschäftigt und ich beobachtete gespannt, was das Reh vor hatte. Mich schien sie nicht gesehen zu haben ... aber sie sah irgendetwas anderes. Und entschied wohl, dies genauer unter die Lupe zu nehmen, denn sie überquerte den Feldweg auf die andere Seite ...
 


Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob sie mich da wirklich gesehen hatte. Sie schaute zwar in meine Richtung aber ich glaube, wenn sie mich bemerkt hätte wäre sie nach obenhin geflüchtet, wenn sie hätte flüchten wollen....
 

Hinter den Büschen schlich ich mich lang, konnte sie dann auf der anderen Seite, also der Wiese unterhalb des Weges, sehen und dann verschwand die Ricke in den Büschen. Die Gewitterwolken zogen weiter zu uns und meine Begleitung wartete auf mich ... Also beließ ich es dabei und schaute auch gar nicht weiter um die Ecke.
Wir liefen zurück und letztendlich wurden wir doch vom Regen überrascht ... Tja, das ist "Wildlife" :-D Wenn wir einen Augenblick im Wald geblieben wären, trotz dass die Bäume extrem am knacken waren, wären wir trocken geblieben ... aber wir hätten dann den Fuchs auf dem Feld, der ziemlich überrascht war uns bei den Wetter zu sehen, auch nicht gesehen ...
 
 
 
 
 
 
 
Am nächsten Tag, Mittwoch den 13.05.2015, wollte ich wieder zum Mäuschen. Auch wenn ich am Vortag so tolle Aufnahmen machen konnte, wollte ich dort noch mal vorbei schauen. Ich hatte weiterhin die Hoffnung den Bock zu sehen, vielleicht auch wieder ein Fuchs und wenn das Glück bei mir sein sollte noch mal das Reh in der Nähe vom Mäuschen.
Mit dem Rehbock hatte ich kein Glück. In seinem Lieblingsgebiet war weiterhin nichts zu sehen - dieses mal auch nichts zu hören. Auch konnte ich keine Füchse auf den Wiesen sichten ... absolut nichts zu sehen. Aber das Mäuschen war da :-)
Ich stand lange beim Mäuschen und beobachtete ihr Treiben und fotografiert und filmte sie dabei. Da wir am Vortag den Weg nicht komplett erkundet hatten, hatte ich, nachdem ich weitere dutzende Fotos vom Mäuschen machen konnte, Lust gehabt den Weg endlich zu erkunden. Ich lief einige Schritte und sah dann wieder ein Reh auf dem Feld, wie am Vortag!
 
 



Ganz alleine schien die Ricke auf dem Feld zu sein und auch wenn ich dachte, dass sie jeden Moment in das Rapsfeld hüpft und ich sie nicht mehr sehen würde, blieb sie weiterhin auf dem Feld.
 

Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Gehockt bleiben und abwarten, ob sie näher kommt? Objektivwechseln und durch den "Krach" (Reißverschlüsse können einen so laut vorkommen!) sie im schlimmsten Fall vertreiben? Objektiv dran lassen und näher gehen?
 
 


Ich entschied mich kurzfristig für einen Objektivwechsel auf 500mm und ging für den Wechsel in Deckung. Wir hätten uns nicht gegenseitig sehen können ... Als ich mein Objektiv gewechselt hatte machte ich ein paar Aufnahmen und entschied doch wieder zu wechseln ... Das Sigma mit 300mm war die bessere Wahl ... ich wollte lieber versuchen mich anzunähern. Das Rapsfeld zu meiner Seite hätte mir den nötigen Sichtschutz gegeben ... nur ein paar Meterchen, dachte ich mir.
 

Aber die Ricke wollte dabei nicht mit machen. Sie sah mich zwar nicht, aber sie wollte wie schon am Vortag auf die andere Wiese ... Also wartete ich bis sie sicher auf der anderen Seite war.
 


Einen Augenblick später entschied ich mich vorsichtig um die Ecke zu linsen ... sie hätte eigentlich wieder an der gleichen Stelle sein müssen, wie am Vortag ... und dann das ...
 
 

 
Direkt neben mir - zwischen 10 bis 20 Meter - sprangen sie hervor ... Es war nicht nur die einzelne Ricke, sondern bei ihr waren auch zwei Böcke. Diese waren so ziemlich hinter dem Busch hinter den ich auch Schutz suchte ...  Darüber war ich ziemlich überrascht und ärgerte mich zeitgleich, dass ich so unvorsichtig war und nicht versucht hatte hinter den Büschen auf die andere Seite zu schauen und mich nur auf die Ricke konzentriert hatte.
 
 
Mit einem schlechten Gewissen blieb ich stehen ... Jetzt wären die 500mm Brennweite doch praktisch gewesen, dachte ich mir. Naja .. selbst schuld. Ich blieb ruhig stehen und beobachtet wie die Rehe davon sprangen. Da ich, leider, schon oft Rehe davon springen gesehen habe, konnte ich sehen, dass diese Gruppe nicht schnell davon sprang. Sie entfernten sich zwar von mir, aber bei weiten nicht so schnell wie bei einer ernsthaften Flucht.


Also hatte ich die Hoffnung, dass sie bald wieder zur Ruhe kommen und bemerken, dass von mir keine Gefahr ausgeht. So wie ich stand, stand ich gut - ich würde hier bleiben, dachte ich mir. Und ja, vielleicht hatte mich die Ricke gestern doch gesehen und weiß, dass ich ihr nichts tun werde....
 

Aber es war nicht so ... die Rehe wollten weiter gehen ... der erste Bock lief unter den Zaun durch ...
 

Und auch der zweite ging unter den Zaun durch ...
Was aber machte die Ricke?!
 
 

Die Ricke selbst wollte eigentlich weiter fressen ... sie schien wohl eher bemerkt zu haben, dass alles in Ordnung ist ... Also vielleicht doch die gleiche von Gestern?!  Aber der vordere Bock sprang weiter ...



Also ging sie hinterher ...
Das Tempo der Rehe war zu dem Zeitpunkt noch langsamer geworden ...



Ich weiß, dass man auf den ersten Blick einen anderen Eindruck haben kann, aber bitte schaut genau hin, die Rehe gehen wirklich unter die Zäune und springen nicht drüber. Im Prinzip irrelevant, aber das drüber Springen über einen Zaun ist auch für ein Reh anstrengender oder gefährlicher, weil sie dort mit den Füßen hängen bleiben können und je nach Zaun mehr verletzte werden ...
 

Die Ricke ging besonders vorsichtig unter den Zaun durch ...
 

Und kam auch sicher auf der anderen Seite an ...
 



Und die Böcke hatten sich auch wieder beruhigt ...
Endlich!
 

Unverändert blieb ich an meinem Platz und einen Augenblick später fingen die Böcke wieder an zu fressen. Super! (Weitere Fotos beim Fressen erspare ich euch aber an dieser Stelle ;-) )
 

Nach einer Weile schienen sie aber mit dem Platz doch nicht so zufrieden zu sein.
 


Es schien so, als wollten sie wieder aufbrechen ...
 

Ich weiß nicht warum sie in die Richtung wollten, vielleicht einfach nur in den Schatten? Keine Ahnung ...



Einer der Böcke war aber mit der Entscheidung nicht zufrieden und ging wieder nach unten.
Die anderen beiden folgten etwas zögerlich ...
 


Dem Bock schien das Gras da unten einfach besser zu schmecken ...
Wie ich schon häufiger beobachten konnten begannen sie nun sich weiter noch vorne zu fressen. Sie fressen an einer Stelle etwas, dann gehen sie ein zwei Schritte bleiben stehen und fressen an der Stelle wieder - eben wie andere Weidetiere wie Pferde, Kühe und Schafe.
 


Irgendwann war der erste Bock am hintersten Gebüsch angelangt und war für mich nicht mehr zu sehen. Die anderen beiden folgten ihm ebenfalls.
 

Ich wusste nicht ob sie in die Büsche hinein oder einfach nur um die Ecke gelaufen waren. Nach einer Weile entschied ich mich, langsam (aber für die Rehe sichtbar) den Weg weiter zu laufen um dann auch um die Ecke schauen zu können. Als ich am entscheidenden Punkt angekommen war konnte ich keine Spur mehr von ihnen sehen. Ich hörte sie nicht davon springen und sie waren komplett verschwunden, als wären sie nie da gewesen ... Abgesehen von diesen Büschen konnte man das Gebiet von meinem neuen Standort gut überblicken, deswegen wunderte es mich, dass ich nichts sah!
 
Aber doch ... da oben war was zu sehen ... Ein Feldhase.
 

Ich lief weiter um meine Sicht noch weiter zu verbessern. Ich wollte den gesamten Bereich überschauen können. Das konnte ich auch ... aber von den Rehen war weiterhin nichts zu sehen.
Ich blieb eine Weile dort stehen und schaute mich weiter um ... und dachte mir, dass diese Ecke eigentlich wirklich sehr schön für die Rehe sein müsste.
Hier laufen nur wenige Leute (und Hunde) umher ... es ist so ruhig, so idyllisch und die Wiesen bieten sicherlich die gewünschte Nahrung ...
 
Während ich mich umsah und dieses Gebiet schon fast als mein neues Lieblingsgebiet erklären wollte lief auf einmal ein Feldhase die Büsche hinunter ...
 


Etwas belustigt und erfreut schaute ich gespannt dem Feldhasen zu ...


Ich weiß es nicht genau, ob es der gleiche Zaun war, aber dieser Zaun konnte die Erklärung sein, warum die Ricke so langsam unter dem Zaun ging, es kann möglich sein, dass es ein Doppelzaun war ...


 
 
Der Hase war irgendwann weg und von den Rehen war weiterhin nichts zu sehen, also wollte ich diesen neuen Weg weiter erkunden. Ich drehte mich um sah hinter mir ein Auto auf mich zu kommen ... Naaaa super!
Hat man denn von den "faulen" Spaziergängern nirgends seine Ruhe, dachte ich mir? Ich fragte mich warum und wieso ausgerechnet hier jemand langfahren muss. Schaute mir den Weg der parallel zu meinem verlief kurz an und wurde etwas skeptisch ... "Normale" Leute würden doch hier gar nicht langfahren ... Also blieb ich weiterhin dort stehen ... Hielt meine Kamera hoch und schaute mir die Landschaft vor mir ganz genau an. Ich würde noch ganz lange hier stehen bleiben ...
Das Auto nährte sich mir weiterhin langsam ... das Fenster des Beifahrers, der grimmig zu mir schaute und sich extra umdrehte um mich genau zu sehen, war offen ... Als sie an mir vorbei fuhren achtete ich auf das Kennzeichen und als sie weiter weg waren (so dass es nicht auffällt) machte ich vorsichtshalber ein Foto vom Kennzeichen ... Einfach so ...
Laut Kennzeichen stammten sie im übrigen nicht aus dem Landkreis. Laut Kennzeichen kamen sie aus NRW, also einem anderen Bundesland, ca. 80 Kilometer von uns entfernt.
 
(Man sollte wissen, dass das Jagdgesetzt in NRW kürzlich stärker eingegrenzt wurde und nicht mit in allen Punkten mit dem hessischen Jagdgesetzt übereinstimmt. NRW bekommt "härtere" Gesetze)
 
 
Ich blieb weiterhin stehen und grübelte wo lang ich laufen sollte ... sollte ich den Weg wählen, von dem das Auto kam? Nein, das machte keinen Sinn ... sollte ich hier weiter bleiben ...
Einen Augenblick verging und dann sah ich ein Auto (ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass es das gleiche Auto war) ganz weit in der Ferne (ca. 900 Meter) halten.
Ob es das Auto war, was an mir vorbeigefahren war?
Ich schraubte mein 500mm Objektiv an die Kamera ... das wollte ich genauer wissen!
Wenn es das gleiche Auto war, was wollten sie da? Was wollen "die" überhaupt hier?
Für einen kurzen Augenblick dachte ich, dass es vielleicht jemand sein könnte, der sich um den Rehbock, das ich bei einer Organisation gemeldet hatte, kümmern würde. Im gleichen Augenblick fragte ich mich, warum sie mich aber nicht kontaktiert hatten ... Nein, das konnte nicht sein.
Was wollten sie hier?
Ich hatte ein flaues Gefühl im Bauch und konnte nicht abwarten, genaueres zu erfahren ...
 
Die ersten Fotos waren nicht eindeutig genug. sodass ich nichts schlimmes erkennen konnte. Doch dann sah ich das viel zu viel aus dem Auto herausgeholt wurde. Eine normale Wanderung hatten sie nicht vor ... Picknicken? Jetzt? Hier? Nein ...
Und dann konnte ich eindeutig ein Gewehr erkennen ...
 
 
 ^ Aufgrund des Rechts am persönlichen Bild habe ich die Fotos so stark verfremdet, dass man niemanden eindeutigen wiederkennen kann. Zwar kann man das bei diesen Fotos auch bei der Originalfotoqaulität auch nicht, aber so erkennt man noch weniger. Aber aussreichend genug damit ihr euch ein Bild von der Situation machen könnt. Ich weiß selbst, dass einiges was ich berichten werde schwer zu glauben ist, weswegen es mir wichtig ist, die Situationen detaillierterer zu beschreiben und "Beweise" vorzulegen damit keiner denkt ich würde euch Blödsinn erzählen ;-) 
 
 
 
Ich sah das Gewähr ... und rannte mehr oder weniger gleich los ohne weiter darüber nachzudenken. Die Kinder die mit ausgestiegen waren und die Tatsache, dass ich auf meinen Fotos erkennen konnte, dass einer der Männer mit einem Jungen Händchenhaltend in den Wald lief und der andere weitere Sachen aus dem Auto ausräumte und mit den anderen beim Auto blieb nahm ich selbst erst wesentlich später bewusst wahr...
 
Mein erster Instinkt war hinterher zu gehen ...
Ich musste rauskriegen wohin sie gingen und was sie vor hatten (was sollten Jäger schon vorhaben ...) ... Während ich zügig den Weg zurücklief klatschte ich instinktiv in die Hände, wodurch auf einmal der Feldhase aus den Büschen kam ... aber das interessierte mich nicht.
 
 
Als ich näher am Auto war machte ich wieder aus der Ferne einige Fotos und suchte die gesamte Umgebung ab ... Ich konnte sie nirgends sehen ... Egal, weit konnten sie noch nicht sein. Mit dem Gepäck dürften sie nicht so viel schneller sein, als ich nun gelaufen war ...
Ich schaute ins Auto rein konnte aber hinten nichts sehen (man ist ja doch etwas neugierig)  ... betrachtete dann das Auto genauer und erkannte es wieder ... das war das gleiche Auto wie vor einigen Tagen ... Hmmmm ...Ich schaute nach vorne und da war es ... Als sei die Waffe nicht schon für mich selbst ein eindeutiger Beweis gewesen ...
 
Scheiße! Scheiße, scheiße! - Viel mehr habe ich nicht gedacht.
 
 
^ Dieses Schild hat so in der Form keinerlei Bedeutung und  ist so erstmal "wertlos". Ein solches Schildchen kann sich jeder am Auto dran machen. Zwar gibt es einen "Jagdschutz". Die Mitglieder des Jagschutzes müssen (und sei es im Auto) das offizielle Schreiben der Jagdschutz-Behörde bei sich tragen um unter diesen "Titel" überhaupt wirken zu dürfen.
 
Verpflichtet zum und zuständig für den Jagdschutz sind neben der Polizei auch die von der zuständigen Jagdbehörde bestätigten Jagdaufseher und die Jagdausübungsberechtigten selbst, sofern sie einen gültigen Jagdschein besitzen. Die bestätigten Jagdaufseher, die Berufsjäger oder forstlich ausgebildet sind, haben in Angelegenheiten des Jagdschutzes die Befugnisse von Polizeibeamten und sind somit Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft. Quelle: Wikipedia
 
Diese Schilder (so Jägerforen) werden allerdings gerne (missbräuchlich) in Gebieten verwendet wo die Jäger selbst nicht zu Hause sind, damit sie "wichtig" wirken und ihre Handlungen (insbesondere von normalen Passanten und Landwirten) nicht weiter in Frage gestellt werden. Das habe ich allerdings auch erst nachträglich recherchiert! Unbewusst habe ich mir vor Ort (vielleicht sogar zu Recht) nichts aus diesem wichtig klingen Schild gemacht ...
 
 
 
 
 
Wo sind sie?! Ich schaute mich über all um und konnte doch nichts erkennen ... ich wusste nicht wo lang ich laufen sollte ... drei Wege standen mir zur Wahl ... Etwas verzweifelt entschied ich mich dann für den logischsten Weg ...
 
 
 
Und dann sah ich einen ....
Er saß da auf seinem Hochsitz, ganz in der Nähe wo ich den Fuchs im Löwenzahnfeld fotografiert hatte ... Sein Blick war sturr zum Wald gerichtet ... Auch konnte ich bei der Auswertung der Fotos erkennen, dass da irgendwas anderes noch mit auf dem Hochsitz war (die Kinder hatte ich ja ausgeblendet) ...
 
Ratlos lief ich ein wenig hin und her ... begab mich auch teilweise selbst in Sichtbereich (nur dass ich nicht bemerkt wurde) ... Hockte mich auf dem Boden und musste irgendwie versuchen wieder klar zu denken ... Hinter einem Busch hockte ich mich hin ... Holte mein Handy heraus und informierte jemanden wo ich mich befand und wenn ich bis zu der genannten Uhrzeit noch nicht an einem verabredeten Platz sei diesen Weg zu gehen und mir entgegen zu kommen ... Heute staune ich doch sehr über diese recht klare Reaktion ;-)
 
Worum es ging verriet ich meiner Kontaktperson allerdings nicht ... Panik wollte ich nun auch nicht verbreiten ... Einige Momente vergingen ... ich saß noch immer hinter meinem Busch und hatte eine gute Sicht auf den Jäger der auf dem Hochsitz saß, und auf den Wald ....
 
Aber ich fragte mich auch, was ich hier machte ... Drehte mich um und sah direkt auf das Auto zu ... Ich saß so offensichtlich auf dem Boden ... Nein, so konnte ich unmöglich bleiben ... Und dann hörte ich den ersten Schuss aus dem Wald.
Erstaunlich gefasst dachte ich mir: Ok, jetzt weißt du wirklich zu 100% wie ein Schuss klingt.
Ich beschloss vorsichtshalber hinter dem Busch wegzugehen ... an dem Tag war ich selbst in Erdtönen (Braunes Sweatshirt und Beige Hose) gekleidet und dachte mir, dass ich so aus der Ferne auch wie ein Tier aussehen könnte ... Wie eine Wildsau *grunz* ... Also ging ich zügig von meinem Platz und überzeugte mich, dass ich von dem Mann auf dem Hochsitz nicht bemerkt wurde (dass er ja nicht alleine war, sondern der Junge bei ihm war und ihn dieser wahrscheinlich selbst ablenkte hatte ich noch immer verdrängt).
 
 
Ich lief also weiter ... Noch immer aufgekratz und wütend wie schon lange nicht mehr ...
Ich hatte mir vorgenommen aus der Ferne zu schauen mit was sie aus dem Wald herauskommen würden ... Was hatten sie nun erschossen ... Den "Scheiß" muss ich festhalten, dachte ich ... Am Ende treiben sie die Tiere aus dem Wald und der Jäger am Hochsitzt knallt sie dann ab ... Irgendwas in die Richtung dachte ich ... Die Zeit wollte einfach nicht vergehen und nichts und niemand kam aus dem Wald ... Meine Gedanken gingen auch in eine Richtung die nicht so schön sind ... Ich war so wütend und musste gegen mich selbst kämpfen nichts unüberlegtes zu machen, dass für mich gefährlich sein könnte oder eine Straftat darstellt. Wirklich ...
 
Also lenkte ich meine Gedanken ab in dem ich "live" vom Feldrand auf meiner Facebook Seite berichtete was passiert war ... Die Sonne ging langsam unter und ich machte sogar ein Sonnenuntergangsfoto und merkte mir, dass es hier auch dafür ganz schön ist ...
 
Weitere Minuten vergingen und nichts passierte ...
Ich wurde auch etwas ruhiger ... Zwar war ich noch immer wütend, aber "klarer".
Also fragte ich mich ... was mache ich hier? Was willst du machen? Du kannst nichts dagegen machen ... willst du ernsthaft Menschen mit Waffen anpöbeln, aus der Ferne? Die können noch ewig im Wald bleiben und sind dafür ausgerüstet, du hast deine Taschenlampe vergessen (hatte ich aber doch dabei) ... das Licht zum Fotografieren ist gleich weg ... Es ist blödsinnig hier zu warten ... Machs nicht ... So in etwa waren meine Gedanken.
 
Einen Augenblick später raffte ich mich auf, stand auf und entschloss mich zu gehen um nicht von denen bemerkt zu werden. Ich konnte nur langsam laufen, weil mein Bein eingeschlafen war und so eklig kribbelte, dass ich es nur schwer aushalten konnte und mich beinahe wieder auf den Boden gesetzt hätte ...
 
Ich war nicht so weit gelaufen und dann sah ich durch die Büsche ein Reh. NEIN!
 
In voller Panik, habe ich auch "Nein" und "Scheiße" ausgerufen, bestimmt mehrmals.... Und dennoch reflexartig Fotos gemacht, was ich selbst ziemlich daneben finde, aber gut so war das ... Die Kamera auf sich bewegende oder auffällige Objekte (und sei es wieder einen Erdhaufen) in der Natur drauf zu halten ist inzwischen bei mir zu einem Reflex geworden ...  
 

Während ich meinen Finger und Kopf nicht von der Kamera bekam rief ich dem Reh zu ...
"Heeee ... du da ... mach dich weg hier ... na los komm ... geh schon ... auf ..."
Ich wollte das Reh vertreiben, aber ich wollte es nicht extrem verschrecken und womöglich in die falsche Richtung treiben ...
 

Sie hatte mich gehört ... das wusste ich, sie schien aber nicht zuordnen zu können woher die Stimme kam und wollte nicht wirklich weg ...  ... Dann machte ich mich noch deutlicher bemerkbar und hob noch stärker meine Stimme ... dann drehte sie sich um und schaute mich durch die Büsche an ...
 

Ich dachte ich spinne! Das waren keine 10 Meter! Jetzt erst begann ich zu realisieren wie nah wir uns waren ... Es freute mich zu einem, aber zum anderen fragte ich mich, was sie da machte ... 
So oft ich mir eine Situation herbeigesehnt hatte, so eine Nähe und so eine Zutraulichkeit ... das konnte doch unmöglich jetzt passieren! Ich sprach wieder zu ihr ... und sagte ihr, sie soll nun gehen ... Leise (aber für sie hörbar) klatsche ich in die Hände ...
 

Zögerlich sprang sie davon ... Ich konnte gerade so noch sehen, wohin sie lief und war froh, dass sie wie ich gehofft hatte nach vorne flüchtete ... So würde sie bald zu den anderen Sicheren Platz gehen ... gaaaanz weit weg von den Jägern, dachte und hoffte ich!
Die Ricke war gerade weg, jedenfalls sah ich sie nicht mehr, dann hörte ich hinter mir ein Reh Rufen und dann ein Schuss.
 
Auch wenn ich schon oft das Rufen eines Rehs gehört habe, und eigentlich wusste, dass dieses Rufen nichts schlimmes zu bedeuten hat, sondern den anderen signalisieren soll wo sie sind, klang der Ruf für mich noch trauriger als sonst. Der Ruf erinnert schon etwas an ein heißeres bellen, aber nicht wie bei Hunden, es klang irgendwie gequält ... wahrscheinlich klingt es so, weil Rehe sonst nicht so viele Laute von sich geben und die Stimmorgane nicht so sehr darauf ausgelegt sind ... Deswegen finde ich prinzipiell ihren Ruf etwas traurig ... in der Situation war der Ruf für mich kaum auszuhalten ... Mag für einige blöd klingen, aber es schmerzte mich den Ruf zu hören.
 
All das passierte so kurz hintereinander und der Schuss war so laut!
So laut war der erste nicht! Ich hatte mich nicht nur erschreckt ... nein, ich brach sofort in Tränen aus und war für einen Augenblick wie gelähmt. Ich wollte mich fallen lassen ... mich auf den Boden legen und heulen ... Die Emotionen, die mich überkamen waren so intensiv und kann ich kaum in Worte beschreiben.
 
Das Bild der Ricke aus so einer Nähe war noch so frisch in meinem Kopf gespeichert, dann der Ruf ... Und dann der Schuss ... all das wurde in meinem Kopf miteinander verbunden, so dass ich für einen kurzen Augenblick in meinem Kopf das Bild der Ricke vor Augen hatte, die abgeschossen wurde. Obwohl es nicht so war und ich NICHTS gesehen hatte ...
 
Nein, es ist mir nicht peinlich das so offen zu beschreiben ... Absolut nicht.
...
 
Mir liefen die Tränen über das Gesicht und nur mit Mühe konnte ich mich aufrecht halten denn sofort kamen die Vorwürfe ... was hatte ich gemacht?! Ich hatte die Gruppe getrennt, das andere Reh hatte gerufen ... aus welcher Richtung kam es? Wieso war der Schuss so laut? Wohin ist dieses Reh geflüchtet? Oh Gott, was wenn das Reh nun in den Wald geht?!
 
Ich war verzweifelt, voller Vorwürfe, fassungslos und einfach nur zu tiefst traurig.
 
Die Traurigkeit die mich überkam war so intensiv wie bisher, zum Glück, nur wenige Male in meinem Leben. Weil diese Gefühle so intensiv waren und bei mir nicht "alltäglich" sind, fühlte ich mich ... irgendwie leer an.
 
Einige Minuten musste ich mit meinem Gefühlschaos alleine zurecht kommen, aber dann erreichte ich die Person, die ich angerufen hatte und ich telefonierte so lange bis ich die Person traf.
Nachdem ich alles geschildert war, was passiert war gingen wir zusammen den Weg noch mal zurück. Meine Begleitung sagte mir, das Ricken und Kitze aktuell Schonzeit genießen und nicht abgeschossen werden dürfen ... Aber naja, wer weiß schon was die abschießen, hm?
Als wir ankamen konnten wir nur noch sehen wie sie ins Auto stiegen uns an uns vorbeigefahren sind ....
 
Später am Abend werte ich die Fotos aus ... und ich blieb auch sehr lange wach. Zu groß waren die Vorwürfe und die Sorgen. Bis heute, hat mich die Situation noch nicht wirklich kalt gelassen und ich denke auch, dass es noch lange dauern wird, bis ich nicht mehr so intensiv fühle.
Und dieses Erlebnis wird wahrscheinlich einiges weiter beeinflussen, dazu aber später mehr.
 
 
 
Am nächsten Tag, Donnerstag 14.05.2015, wollten wir gemeinsam nach Spuren Ausschau halten.
 
Bevor wir los gingen hatten wir uns darüber informiert was wir alles machen durften um den Jägern evtl. die Freude am Jagen in "unserem Revier" zu verderben. Gerne hätten wir ein Megafon genutzt, aber derartige Verhalten - also das bewusste Aufscheuchen von Wild stellt leider, auch wenn man es gut mein,t ein Vergehen dar. Weswegen wir uns dann für die erlaubte laute Unterhaltungen entschieden ;-) Wir hatten uns auch darüber informiert welche Bedeutung ein "Jagdschutz"-Schild hat und ob man aus einem Wald vertrieben werden darf und wer was bestimmen dürfte oder androhen dürfte ...
 
Ich hatte zu große Sorgen gehabt, dass eines der Rehe die ich unmittelbar vor dem ersten Schuss gesehen hatte getroffen worden waren. Wir wollten schauen ob man irgendwelche Spuren finden könnten, die mich aufatmen lassen könnten oder eben eine Bestätigung gaben wovor ich mich am meisten fürchtete.
 
Ich wollte Rehe sehen ... die Hoffnung noch mal Füchse zu sehen hatte ich nicht mehr ...
Zu wenigen konnte ich in diesem Jahr sehen und bis zu dem Tag auch noch immer keine Fuchswelpen ... und nachdem ich am Vortag Jäger sehen konnte, glaubte ich auch zu wissen, dass es wegen ihnen war  ...
 
 Umso erfreuter war ich, dass wir auf dem Weg dann doch noch einen Fuchs sahen!
Mindestens zwei Füchse, gab es in dem Gesamten Gebiet. Hier im ersten Teil wo wir uns noch befanden war immerhin nun einer zu sehen ...
 
  


Wir beobachteten uns einen Augenblick gegenseitig ... vielleicht hätte ich länger ruhig an der Stelle stehen bleiben sollen, aber ich wollte auch weiter ziehen ... Und so verschwand der Fuchs nachdem ich ein paar Schritte gemacht hatte (nicht auf ihn zu, sondern auf meinem Weg) über den Hügel ...
Gut so, Hauptsache hier und nicht "dort" dachte ich mir ...


 
Wir gingen unseren Weg weiter. Auf dem Weg zu den Platz wo ich die Jäger gesehen hatte trafen wir auch sonst auf keine weiteren Tiere. Wir liefen auch nicht leise und wollten es auch nicht mehr sein... Alle Tiere sollten, wenn sie in der Nähe waren, von uns Notiz nehmen können und weit weg flüchten ...
 
Dann kamen wir an der Stelle an, von der man aus das Gebiet, wo die Jäger am Vortag anzutreffen waren,  besser sehen konnten. Wir hielten uns noch etwas zurück um, bevor wir evtl. hätten gesehen werden können, uns selbst ein Bild von der Gegend machen zu können und alles abzusuchen ... Und das war auch gut so.
 
Sie waren, wie erwartet, wieder da, aber nun an einem anderen Hochsitz.
Durch Kamera und Fernglas konnten wir sie eindeutig erkennen. Mit einer Motorsäge sägten sie einige Bäume und Sträucher rund um den Hochsitz ab ... Super ...
 
Nachdem wir uns zu erkennen gaben (keine fünf Minuten waren vergangen) fuhren sie weg.
Juhu! Sieg für uns ... aber wieso?!
 
 
^ Vor diesem Hochsitz auf dem Feld hatte ich 2013 eine Kirrung gefunden und fotografisch festgehalten. Meinen neusten Informationen zufolge wäre die Form der Fütterung (also in dem Umfang und die Tatsache dass das Futter für jedes Tier zugänglich war) so nicht zulässig gewesen. Das nur als Info am Rande.
 
Da ich mich so enorm darüber gewundert hatte, dass die Jäger so schnell weg waren, hatte ich den beschnitt der Bäume und Stäucher vorsichtshalber ebenfalls fotografiert. Heute weiß ich, dass sie eine Ordnungswidrigkeit begangen hatten. Das Beschneiden und Roden von Bäumen und Sträuchern ist außerhalb des gesetzlich erlaubten Zeitraumes auch einem Jäger nicht erlaubt. Dies ist übrigens dem Revierförster gemeldet, ob sie nun ermahnt werden oder ein Bußgeld zahlen müssen wissen wir nicht. Aber das ist wohl der tatsächliche Grund warum sie so schnell weg waren ...
 
 
 
 
Trotz, dass die Jäger weg waren konnte ich mich nicht so richtig darüber freuen. Ich hatte recherchiert gehabt, ob NRW Schulferien hatte und da dies nicht der Fall war vermutete ich, dass die Kinder nicht schulpflichtig waren und die Jäger wohl einen Familienurlaub hier machen würden. Natürlich kann man auch die Strecke jeden Tag hin und wieder zurück fahren, was ich aber bei dem vermuteten Alter der Kinder für unwahrscheinlich halte weil sie (vor allem am Vortag) spät erst ankommen würden ... und dieses hin und her fahren, nein, das macht doch keiner freiwillig ... Bis Sonntag glaubte ich, müsste man mit ihnen nun hier rechnen ... Und wenn sie heute am Tag den Hochsitz vom Gebüsch befreit haben und nun weg sind, legen sie sich sicherlich früh zu Bett um Morgen in der Frühe zu jagen ... Heute an dem Feiertag rechnen Jäger mit Spaziergängern und Wanderern, da macht das Jagen nicht so viel Sinn. Aber Morgen, so denkt man, liegen sie alle im Bett und schlafen ihren Rausch aus ...
 
 
Wir liefen wieder zum Mäuschen und waren etwas lockerer mit dem Wissen, dass die Jäger das Gebiet verlassen hatten ... immerhin hatten die Tiere für heute - so lange wir hier waren - nichts zu befürchten.
 
Die Mäuse waren an diesem Tag nicht zu sehen, also versuchten wir an diesem Tag wieder den Weg, den wir noch immer nicht vollkommen erkundet hatten, zu erkunden.
Wir liefen wieder nicht weit :-D Begeistert von der Natur an diesem Platz schauten wir uns die Gegend an und sahen in der Ferne doch allerhand!
 
Fotografisch war es jetzt nicht so schön festzuhalten, aber die Sicht (insbesondere) durch das Fernglas war wunderbar.
 
 
Ein Fuchs lief einen Hang herunter und jagte auf einer Wiese auf die wir gut blicken konnten. Aufgrund der weiten Entfernung konnten wir den Fuchs beobachten ohne leise zu sein oder auf unsere Bewegungen zu achten.
 
 

Auf dem Nachbarfeld tummelten sich einige Vögel herum...
Dohlen, Elster und Rotmilane.
 

Es waren drei Rotmilane auf dem Feld zu sehen, zwei schienen irgendetwas zu fressen. An dieses Fressen versuchte die Elster dran zu kommen. Jeder versuchte den anderen irgendwie zu vertreiben.
 
 


 
 
Nach einer Weile entdeckten wir wieder einige Rehe. Da wir noch immer nicht sicher waren was aus dem Rehbock geworden war, der an seinem Geweih noch die Reste eines Weidenzauns hatte, wollte ich natürlich einige Fotos der Rehe machen um besser erkennen zu können, ob er bei dieser Gruppe Rehe mit dabei war. Um das machen zu können, musste ich den Weg wieder zurück gehen und mich den Rehen nähern.
Natürlich hätte ich Fotos der Landschaft machen können um euch die Gegend nicht so kompliziert und unverständlich beschreiben zu müssen, aber wie ihr wisst - das mache ich das prinzipiell nicht, auch wenn meine Gründe (damit keine Jäger auf die Reviere aufmerksam werden) im Grunde genommen nun hinfällig sind.
 
 Daher die Beschreibung ... Die Rehe befanden sich zwei Wiesen oberhalb des Weges auf dem ich lief, zwischen uns waren mehrere Gebüsch-Reihen ... Wenn ich es schaffen würde mich ihnen Anzunähern, hätte ich aufgrund der Lage nicht so viel davon gehabt, da ich nicht immer und überall eine Sicht auf sie hätte ... Weder könnten sie mich, noch ich sie sehen ... Aufgrund der Umstände bestand aber die Gefahr, dass sie mich hörten oder meine Witterung aufnahmen und die Flucht ergreifen würde ... Es war also ein kleines Risiko. Aber auf den Fotos von meinem Platz konnte ich nicht erkennen ob es Ricken oder Böcke waren ... 
 
 
Meine Begleitung beobachtet aus der Ferne die Tiere, so auch wie eine Elster und einige Dohlen es geschafft hatten die Rotmilane zu vertreiben und der Fuchs die Elster und Dohlen vertrieb woraufhin die Rotmilane den Fuchs vertrieben ... Was allgemein wohl eine sehr amüsante Beobachtung zu sein schien ;-)    
 
 
Ganz langsam lief ich den Weg zurück und nutze jede Möglichkeit die Tiere zu fotografieren.
So konnte ich den Fuchs auch wieder etwas näher fotografieren, auch wenn diese Nähe nicht sonderlich auf dem Foto auffällt.
 


Irgendwann war der Fuchs für mich nicht mehr sichtbar (für meine wartende Begleitung allerdings schon) aber die Rehe konnte ich besser sehen. Und anhand der Fotos bedauerlich feststellen, dass es alles Ricken (also weibliche Rehe) waren.
 
 







 
Natürlich kann es sein, dass die Böcke in einem anderen Gebiet waren. Sicherlich, die Möglichkeit besteht. Wenn man allerdings berücksichtig, dass in dem Revier Jäger unterwegs sind und die Rehböcke aktuell geschossen werden dürfen, sollte man auch realistisch in Erwägung ziehen, dass diese den Jägern bereits vor die Flinte gekommen sein könnten.  
 
Es ist für mich ziemlich erstaunlich, dass ich am Vortag zwei Böcke und eine Ricke sichten und fotografieren konnte und nun am gleichen Platz nur drei Ricken.
Wobei ich natürlich nicht weiß wie der Bestand der Rehe in diesem Gebiet ist. In meinem eigentlich Lieblingsrevier sind es in diesem Jahr bisher zwei Böcke und zwei Ricken. Wobei ja ein Bock aktuell von mir vermisst wird ...
 
 


 
Die Rehe verschwanden in den Büschen ohne von uns Notiz genommen zu haben und als keiner von uns sie sehen konnten beendeten wir unsere Tour.
 
 
Heute - Sonntag 17.05.2015 - weiß ich nun, dass das Revier tatsächlich an Jägern von außerhalb verpachtet ist. Diese Jäger werden wohl anders als erhofft nicht nur einmalig in diesem Revier jagen gehen sondern werden wohl öfters dort anzutreffen sein.
 
Aus diesem Grund werde ich meine Wanderungen in dieses Gebiet leider wieder einschränken. Eigentlich wollte ich dieses Jahr so oft es mir möglich war wieder in dieses Gebiet gehen, weil ich es die Jahre davor so vernachlässigt hatte und das Jahr hatte auch gut begonnen... Aber ich möchte es nicht mehr, nicht mehr um die Wildtiere zu fotografieren. Natürlich werde ich sie fotografieren, wenn ich sie sehe. Aber ich werde mein Verhalten in der Natur in dem Gebiet ändern. Hauptsächlich möchte ich in dem Gebiet (und in anderen Gebieten) die mir bereits bekannten Jagdvergehen dokumentieren und an den jeweiligen Behörden melden. In dieses Gebiet möchte ich so gut es geht nur noch seltener hin gehen um quasi Stichprobenartig zu schauen wie viel Wild dort noch zu sehen ist ...
Mit dem Wissen das in dem Nachbargebiet Jäger aktiv sind und wie nah "ihr" Revier an "meinem" Revier dran ist kann ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren die Tiere zu fotografieren und sie mit meiner Art so zutraulich zu machen ... Ich möchte, so schwer es mir fallen wird, dass sie auch vor mir wieder richtig flüchten ... mich nicht "fragend" anschauen ... stehen bleiben und interessiert sind oder was auch immer. Ich kenne noch andere Gebiete wo ich hingehen kann wo sich auch Wild herumtreibt. Wo evtl. keine Jäger aktiv sind ... oder konzentriere mich auch Naturschutzgebiete. Und ich hoffe so sehr, stark zu bleiben.
Ich weiß, dass es nicht leicht werden wird ... naja ... wie auch immer, drückt mir bei dem Vorhaben die Daumen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Da ich bis heute keine Antwort von der Organisation erhalten hatte, an die ich mich ursprünglich gewendet hatte, hatte ich Gestern (Samstag 16.05.2015) weitere Organisationen kontaktiert.
Viele Organisationen sind sehr gut darin Spenden und Hilfe für ihre Projekte zu sammeln, jede Organisation betont, dass ihnen der Natur- und Tierschutz wichtig ist und ich wollte herausfinden, wie wichtig es ihnen ist. Welche Ratschläge, welche Tipps und welches Interesse würde ich erhalten ... Bei einem Tier, das vermutlich schon abgeschossen wurde, sich selbst weiter oder wieder in eine missliche Lage gebracht hat ...
 
Allen Organisation habe ich das gleiche geschrieben: meine Bedenken über die Meldung beim Revierförster, die potenziellen Gefahren für ihn die ich sah, aber auch, dass es ihm sonst gut ging.
 
Bisher habe ich nur eine Antwort von einer Organisation erhalten, die sich den Wildtieren widmet, das sogar noch am gleichen Tag.
 
 
Hallo Stephanie,
ich befürchte, dem Rehbock kann keiner helfen. Man wird ihn nämlich nicht fangen können und es wird sich niemand finden, der das Tier lediglich betäubt. Wenn akute Verletzungsgefahr besteht (ohne das Tier gesehen zu haben, kann man das kaum beurteilen), ist es möglicherweise in diesem Fall besser, den Jagdpächter zu informieren, der das Tier sucht und - wenn es ihm vor die Büchse kommt - tötet. Seit Mai werden Rehböcke bundesweit wieder bejagt.
 
 
Die Antwort hatte ich natürlich erwartet. Allerdings, wie heißt es so schön: die Hoffnung stirbt zu Letzt. Mich ärgerte an der Antwort aber, dass das Angebot nicht wahrgenommen die Fotos, die ich vom Rehbock machen konnte zu sichten. Es ist mir klar, dass man den Bock sehen muss ... aber man kann sich von den Fotos die ich machen konnte schon einen Eindruck darüber machen wie gefährlich (oder eben nicht) seine Lage war. Ich wollte eine fachmännische Einschätzung darüber. Also schickte ich (unaufgefordert) einige Fotos zu und bat um eine Einschätzung. Die ich auch zum Glück bekam!
 
 
Die Litze ist ziemlich lang - aber das Risiko, dass er sich dadurch verletzt, halte ich eher für gering. Im Oktober/November fallen die Hörnchen ab, dann ist das spätestens gegessen.
 
 
 
Dass sie ihr Geweih im Herbst verlieren wusste ich bereits. Mich erfreute die Einschätzung der weiteren Verletzungsgefahr! Und ich denke, dass einige von euch nun auch etwas erfreut sind, dass nun zu wissen.
 
Auch wenn ich nun eine fachkündige Einschätzung erhalten habe und all meine anderen Fragen die ich gestellt habe beantwortet wurden, bin ich gespannt auf die Rückmeldungen der anderen Organisationen.
 
Ich bin gespannt an welche von dieser Organisationen ich mich tatsächlich im Zweifelsfall wenden kann. Da aber alle Organisationen nicht desto trotz gute Arbeiten für den Natur- und Tierschutz leisten (wenn auch meiner Meinung nach einige Tierarten wohl einen höheren Schutz genießen, als andere) möchte ich keine der Organisationen bei Namen nennen und ihnen etwas negatives nachsagen.
 
 
 
 
So, nach so viel Text bedanke ich mich bei jedem, der es bis hierhin geschafft hat.
Auch wenn die Themen nicht für jeden erfreulich waren und letztendlich nichts positiv endete (abgesehen von "schönen" Fotos), hoffe ich, dass ihr es dennoch irgendwie schön fandet, bei meinen Ausflügen quasi dabei gewesen zu sein ...
 
 
Und ich freue mich euch bald die Fotos der süßen Maus zu zeigen ;-)
 
Bis dahin, lasst es euch gut gehen!
 
Eure Stephanie.