Dienstag, 25. August 2015

Zur falschen Zeit am falschen Ort?


Heute widme ich mich in meinem neusten Blog-Eintrag leider wieder einmal einem ernsterem Thema ... der Jagd. Aber alles eins nach dem anderem ...

Am Samstag den 15.08.2015 hatten einige Fotofreunde in einem Gespräch geäußert, dass sie zum Abend hin einen super tollen Sonnenuntergang vermuten würden.
Diesen Tipp wollte ich wahrnehmen und entschied mich zusammen mit zwei weiteren Begleitern "den Sonnenuntergang entgegen zu reiten" ... Da die Sonne schon bald untergehn würde blieb nicht viel Zeit eine besondere Stelle anzufahren, also ging es raus aufs Feld wo ich wusste, dass man die Sonne noch recht lange sehen würde und man eine freie Sicht hatte ...


Als wir zu diesem Platz hinfuhren kam uns ein Auto entgegen, dass ich, sowohl vom Fahrzeugtyp als auch vom Kennzeichen her, sehr verdächtig fand ... Als wir uns den besprochenen Platz nährten verstärkte sich die Vermutung ... Zwei geländetaugliche Fahrzeuge, die am Feldrand standen ...
Mir war schon mulmig, aber ich dachte mir, ok - vielleicht sind das wieder irgendwelche Flieger ...

Als wir ausstiegen widmete ich mich dem Sonnenuntergang und bat meine zwei Begleitern zu den Autos zu gehen und zu schauen ob meine Vermutung, dass es wieder Jäger sind, richtig ist.

Natürlich war mir bekannt, dass in dem Gebiet Jäger unterwegs sind, darüber hatte ich auch schon berichtet, ABER das waren andere Fahrzeuge und vor allem kamen sie aus einer ganz anderen Richtung. Zwar wieder einmal aus NRW (und ca. 80km Anfahrt), aber es waren nicht die gleichen ...


Die beiden zogen also los und ich baute schnell mein Stativ auf und widmete mich dem prophezeiten fantastischen Sonnenuntergang ... So ganz spektakulär war er nicht und ohne die RAW-Bearbeitung wären die Fotos im Papierkorb gelandet, aber nach einer kurzen Rückmeldung per SMS konnte ich mich eh nicht mehr auf das Fotografieren konzentrieren.



Ich bekam die Mitteilung, dass es Jäger waren und nach wenigen Minuten sah ich sie an mir vorbei fahren ... der erste Herr (nur an ihn kann ich mich erinnern) schaute mich sehr böse an und fuhr äußert langsam an mir vorbei, als wollte er sich mein Gesicht einprägen ... Gut, so habe ich mir seins auch eingeprägt ... das andere Fahrzeug und die Insassen habe ich aber nicht weiter wahrgenommen ...

Meine beiden Begleiter kamen dann kurz danach wieder zu mir und erzählten mir, was sie gesehen haben. 

"Als wir bei den Autos ankamen, waren die Jäger gerade am verladen ...
Eine Jägerin und zwei männliche Jäger ... mit Kindern, ein Kind trug sogar noch windeln ...
Sie haben eine Ricke geschossen ... wir konnten kein Geweih nichts dergleichen sehen ...
Ich weiß nicht mal ob das Reh schon tot war, denn es hatte noch die Augen offen ... Du kannst noch auf der Straße das Blut sehen... Gut, dass du nicht mit da runter gekommen bist!"


Japp ,....
das muss man erstmal sacken lassen. Viel Zeit um zu trauern blieb mir dabei nicht. Ich hatte nur Ricke gehört und war schon auf 180 gewesen. Ricken sind aktuell in der Schonzeit und dürfen gesetzlich nicht geschossen werden. Was sollte also der Mist? Aber wie so oft gibt es Gesetzeslücken ...
Es dürfen zwar aktuell keine weiblichen Rehe (Ricken) geschossen werden, aber das sogenannte "Schmalreh" (weibliches Reh, dass jünger als zwei Jahre ist) darf wiederum ganz legal geschossen werden ...

War es also ein Schmalreh????
Wie unterscheidet man eine Ricke und ein Schmalreh?!
Im Internet findet man die kuriosesten Aussagen wie man das Alter ermitteln kann. 
Jäger, die noch etwas ehrlicher sind, sagen aber ganz klar und deutlich (dass ist auch biologisch handfest!) dass man ein Schmalreh von einer Ricke NUR anhand des Gebiss erkennen kann!
Nicht wie gerne vermutet wird, an der Größe oder wie gut es ernährt ist ...
Auch die andere Theorie, dass aus den Zitzen Milch herauskommt ist absoluter Schwachsinn. 
In jedem Fall kann KEIN Jäger, egal für wie gut er sich hält, das Schmalreh von der Ricke (ab März) auseinanderhallten und ab einer gewissen Distanz, in der nämlich geschossen wird, sowieso nicht! Hier könnte also ein Jagdvergehen vorliegen!

Da wir die Fahrzeuge noch ca. 300m von uns stehen sahen, überlegten wir zu handeln und das überprüfen zu lassen. Aber von wem? Revierförster und andere Kontakte wären an dem Samstag zu der Tageszeit nicht mehr erreichbar gewesen, also entschieden wir uns die Polizei anzurufen.

Manche mögen diese Entscheidung vielleicht als übertrieben ansehen, aber wir sprechen im schlimmsten Fall hier von Wilderei! Ja, sowas gibt es auch in Deutschland ... nicht nur in Afrika. 
Das Töten von Wildtieren in der Schonzeit wird auch hier bestraft. 

Es ist uns bekannt, dass in derartigen Fällen, wo Jäger vermuten, dass sie Schwierigkeiten bekommen könnten, das erlegte Tier einfach wegschmeißen ... Auf dem Feldrand oder es verschwindet einfach. Zwar müssen Jäger angeben was und wie viel sie erlegt haben, aber ... Wie heißt es so schön, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wer aber kontrolliert das?
Genau, Jagdaufseher, was machen sie, jagen ...
Eine richtige Kontrolle kann im Grunde also nur direkt vor Ort gemacht werden, daher war ein schnelles Handeln von uns nötig ...

Nur war leider unser Freund und Helfer nicht ganz so schnell, wie wir es uns erhofft hatten.
Dies soll aber kein Vorwurf sein, wir wissen selbst, dass in vielen Ortschaften immer mehr Polizeistationen abgebaut werden und so ist auch unsere Station wirklich unterbesetzt ...
Wir mussten also warten und in der Zeit waren die Jäger dann auch leider weg ...

Während des Wartens entschied ich mich zu der Stelle hinzulaufen wo sie das Reh verladen hatten...
Auf dem Weg dorthin habe ich schon mit dem schlimmsten gerechnet ... 
Eigentlich hatte ich auch mehr Blut erwartet ...
Aber meine Begleiter wussten nicht von wo aus die Jäger gekommen waren, so dass das Blut wahrscheinlich nur so wenig von der Schusswunde war ...






Als die Polizei da war, war es teilweise schon dunkel gewesen ...
Die Personalien wurden erneut aufgenommen bzw. abgeglichen, das Geschehen wurde nochmal notiert und es wurde etwas über die Unterschiede gesprochen ... 
Der Beamte hatte sich vorher ebenfalls über die Unterschiede zwischen Ricken und Schmalreh informiert, was wir alle wirklich sehr positiv empfunden hatten, auch wenn (wie so oft) die herkömmlichen Unterschiede genannt wurden, die eben leider nicht eindeutig sind. 
Der Beamte wollte nochmal das Gebiet abfahren und für den nächsten Tag eine Streife informieren mal in diesem Gebiet ausschau zu halten ...

Wir selbst, das hatten wir auch dem Beamten geäußert, wollten am Sonntag, den nächsten Tag auch wieder in dieses Gebiet ziehen, da wir vermuteten, dass die Jäger noch einen weiteren Tag (war ja Wochenende) sich in unserem Landkreis aufhalten würden.

Tjaaaaa....
Leider hatte es am Sonntag den ganzen Tag geregnet! Ohne eine nennenswerte Pause ... So dass wir nicht das Gebiet aufgesucht hatten ... Das war zwar sehr schade, aber im nachhinein brauchte ich doch etwas Abstand von der Situation auch wenn ich die tote Ricke nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hatte, ging es mir doch sehr nah ... 

...




Erst am Donnerstag den 20.08.2015 konnten wir wieder los ziehen denn alleine alleine wollte ich ja nicht gehen ...

Wir gingen erstmal durch mein Lieblingsrevier und versuchten die Rehe aus dem Gebiet zu entdecken. Es ging bei der Tour nicht darum"tolle" Fotos zu machen, auch wenn ich meine Kamera mitgenommen hatte, sondern quasi nur um eine Überprüfung ... Was hat sich im Revier seit dem letzten Mal, als ich dort war, geändert?! 

Hier einige Schnappschüsse, die unterwegs entstanden sind...







Wie in vielen Ortschaften wurde natürlich auch dort vieles schon geerntet, so dass die Rehe - aber auch andere Wildtiere - aktuell wieder weniger Versteckmöglichkeiten haben ...

Im Wald herrschte mehr oder weniger eine totenstille ...
Ohne zu übertreiben - nicht mal einen Vogel haben wir dort zwitschern gehört ...



Ich hatte mir aber an den Tag vorgenommen mindestens ein Reh sehen zu wollen ...
Ich wollte unbedingt eins sehen! 

Also ging es weiter und weiter ... Wir verließen "mein" Revier und gingen in das andere Revier wo wir schon mal eine andere Gruppe von Rehen gesehen hatten ...

Aber vorher mussten wir an den EINEN Hochsitz vorbei ...

Man könnte meinen, dass ich mich über die Sonnenblumen die dort wuchsen gleich sofort gefreut hatte, vor allem weil in einer Fotogruppe nun so viele schöne Sonnenblumenfotos gezeigt wurden und ich nun auch die Möglichkeit hätte derartige Fotos zu machen, aber ich konnte mich so gar nicht darüber freuen ...

Das Feld, unterhalb des Hochsitz (ihr kennt es schon aus anderen Blog-Einträgen) liegt seit fünf Jahren, in dem ich das Gebiet regelmäßig aufsuche, Brach. Einzig hohes Gras und Unkraut wuchs dort ...


Und nun auf einmal hier und da Sonnenblumen? Warum????
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Sonnenblumen natürlich dort wachsen ... Es sind auch noch andere Blumen dazwischen auch stand hier und da noch etwas Raps herum ...


Meine persönliche Theorie ist, da auch erst seit diesem Jahr das Gebiet an einem Jagdpächter verpachtet wurde (ja, das weiß ich ganz sicher!), dass er auch die Blumen gesät hat...

Denn was machen derartige Blumen? Sie locken nicht nur Bienen und Vögel an ... Sie locken Mäuse an und wer wird durch Mäuse angelockt? Füchse. Je nachdem finden aber auch andere Tiere die Wurzeln oder aber auch die Kerne schmackhaft ... 





Einige Spuren konnten wir schon sehen, aber aufgrund der "Qualität" nicht zuordnen ...
Die Reh Spuren dagegen waren unterhalb der "Sonnenblumen-Wiese" ganz klar zu erkennen ...



Es ging weiter ins Revier ...

Meine Begleitung machte mich auf die Hochspannungsmasten aufmerksam ... 
Ich dachte, dass es dabei um die vielen Vögel ging ... 



Aber obwohl er deutlich größer war, sah ich den Mäusebussard, der unterhalb der kleineren Vögel saß, nicht ...erst beim Auffliegen nahm ich ihn war ...


So auch die restlichen Vögel ... und schwupps waren sie alle weg ...




Wir liefen weiter und weiter und irgendwann erreichten wir das Gebiet wo wir die Rehe mal gesichtet hatten ... Ich ging leise vor und hörte immer mal wieder Vögel aus den Büschen raus kommen. Meine Begleitung kam mit einem deutlichen Abstand nach. 

Nachdem ich grob das Tal überblickt hatte, drehte ich mich um uns sah die Handzeichen meiner Begleitung. Zwei Rehe seien hinter mir herausgekommen und in die andere Richtung geflüchtet.

...

Mich freute es, dass meine Begleitung die Rehe gesehen hatte, aber irgendwie war es komisch ...
Ich hatte sonst nahezu jedes Mal die Rehe gesehen ... meine Ohren sind in den letzten Jahren, was tierische Geräusche angeht, so gut geworden, wieso hatte ich sie nicht gehört? Wieso hatte ich sie nicht gesehen? ... Sie sind nun also (endlich) vorsichtiger geworden!?
...
Zwei Stück 
...
Hier hätten mindestens drei sein müssen ...

Naja, nun wussten wir, dass hier noch welche sind.
Wir liefen also ganz normal weiter und unterhielten uns auch in einer normalen Lautstärke ... Eigentlich viel zu laut! :-D Aber unsere Mission war erfolgreich, auch wenn ich selbst die Rehe nicht gesehen hatte ... Die würde ich auch heute nicht mehr sehen, dachte ich mir.

Wir unterhielten uns über irgendwas anderes und dann aus dem Nichts, drei Meter vor mir sprang ein Reh aus den Büschen und rannte über ein Stück Wiese und blieb unterhalb der Büsche kurz stehen ... Ich wollte gerade zur Kamera zucken, da schaute es mich nochmal an und war dann wieder weg!

Hier ist das dritte Reh!

Ich war in doppelter Hinsicht froh ...

Zu einem hatte ich nun selbst endlich wieder ein Reh gesehen und zum anderen passte die die Zählung so wie beim letzten Mal in diesem Revier. Puuuuuh!

Bis man dieses Gebiet komplett verlässt ist es ein langer Weg ... der Weg zieht sich echt gewaltig ... Also liefen wir langsam und glücklich weiter ... Ich schaute mich nochmal um, einfach so um die schöne Umgebung zu genießen und dann ... Huch?

Wer beobachtet uns denn da?!

Zwei Fotos konnte ich aus der Ferne machen und dann verschwand es rasch in den Büschen ... da es bergauf ging, dauerte es einen kleines bisschen bis es verschwunden war, war aber dennoch zügig weg.  



Auch wenn es bereits nach 20 Uhr war und ich aufgrund des Wetters schon auf ISO 1600 fotografieren musste, wollte ich noch einen kleinen Moment warten und ein kleines Päuschchen schadet nie ...

Nach ca. 15 Minuten, wir hatten nicht mehr mit den Rehen gerechnet, bemerkte ich die Rehe viel weiter oben auf dem Berg. Sie waren mit bloßen Augen kaum zu erkennen und auch bei 300mm wurde es knapp. 

Kaum dass ich ein Foto gemacht hatte löste sich ein Reh von der Gruppe und floh über die ganze Wiese! Ich habe wirklich schon oft Rehe rennen/springen sehen, aber wirklich, ich übertreibe nicht - so schnell wie dieses Reh gerannt ist, habe ich noch nie in meinem Leben eins davon rennen sehen!
Ich war so schockiert und entsetzt über das Tempo ... nein, das hätte ich niemals fotografieren wollen.

Dieses Reh hatte Angst. Eindeutig panische Todesangst!
Bei dem Tempo wäre ein falsches Auftreten für das Reh lebensgefährlich gewesen....
Es war ruck zuck im Wald verschwunden.



Und die anderen Beiden?!

Sie standen ganz nah beieinander und schauten sich um.
Wir dachten, dass sie auch jeden Moment rennen würden, aber sie schienen nicht ganz so panisch zu sein ... Daher vermuten wir, dass es die beiden waren, die hinter mir aus ihrem Versteck kamen und nun wussten, dass wir ihnen nichts Böses wollen.

Als ich durch den Sucher erkannte, dass sie zu uns schauten gab ich mich den Rehen mit meinem typischen Bewegungen zu erkennen ...

Nach einem Augenblick wurden die Rehe wieder entspannter und begannen wieder zu fressen ... wir hatten uns in der Zeit auch hingesetzt. 

Ich habe zwar von den beiden viele Fotos gemacht, aber aufgrund der Lichtsituation und der hohen ISO sind nicht so viele schöne Fotos übrig geblieben. Auf einem Foto konnte ich aber ganz klar erkennen, dass es sich bei den Rehen um eine Ricke und ein Jungtier handelt. 
Sie standen auf einem Foto ganz nah beieinander so dass man den Größenunterschied ganz klar erkennen konnte. Dies ist aber auch bei dem Foto unten möglich ...

Links das Adulte Reh - rechts das jüngere Reh.
Ich vermute, bin aber dabei natürlich nicht sicher, dass diese beiden aus meinem eigentlichen Lieblingsrevier sind ... Wie ganz oben erwähnt, ist das Revier wo es dieses Jahr auch ein Nachwuchs gab aktuell "nackt" - keine Versteckmöglichkeiten auf den Feldern und sehr viel Betrieb dort ... Die Vermutung liegt daher sehr nahe, dass sie einfach abgewandert sind ...



Es wurde recht schnell dunkler und wir hatten noch ein ganzes Stück nach Hause, also ging es dann endlich weiter ... 

Irgendwann hatten wir von einer Seite keine Sicht mehr auf das Gebiet, aber von einer anderen und siehe da, wer war dann auf einmal im Feld?

Die Vermutung liegt nahe, dass es "Speed Runner" war :-) 
Es schaute uns aufmerksam zu, wie wir den Weg entlangliefen ... nur mit Mühe konnten wir es ohne Hilfsmittel ebenfalls beobachten - auch das zweite Reh im Feld ...
Ich wollte aber nicht so viele Fotos machen um es nicht weiter zu erschrecken ... Zudem hörten wir in der Ferne einen Trecker ...



Von der anderen Seite des Feldes sahen wir, dass dieses Feld in dem sich die zwei Rehe aufhielten angemäht wurden ... Hier war also wieder ein Landwirt vorsichtig und nett und gab den Rehen die Chance die Felder vor der eigentlichen Mahd zu verlassen ... Wie ihr wisst misstraue ich dieser Methode und auch an diesem Tag sahen wir es ja, so lange das Feld steht, wird es genutzt - angemäht oder nicht ... Ich hoffe sehr, dass es bis zum Wochenende, dann wenn wieder die Jäger erwartet werden, noch steht ...


Etwas weiter ... wieder von einer anderen Seite konnte ich die drei Rehe dann zusammen sichten ... Fast im Dunkeln (die Fotos entstanden bei ISO 3200 und sind aufgehellt) waren sie nun noch schwieriger zu erkennen und so fühlten sie sich auch gleich viel wohler ... Alle drei am fressen, dennoch wachsam ...




Wie gehabt bleibe ich aber dabei, dass ich wenn überhaupt die Gebiete noch seltener aufsuchen werde, nur hin und wieder zur Kontrolle und am Wochenende, wenn die Jäger wieder unterwegs sind, nicht mehr allein ... Viel zu gefährlich und nervlich würde ich das nicht aushalten.
Daher weiß ich nicht wann ich euch wieder etwas neues aus dem Revier berichten werde ...

Dieser Bericht entstand ja nun auch durch ganz andere Umstände ...
Ohne den Sonnenuntergangs-Tipp wären wir am 15. nicht hingefahren und am 20. August hätten wir auch keine Kontrollrunde gelaufen ... Daher auch die Überschrift ...
"Zur falschen Zeit am falschen Ort?"
Oder war es doch zur richtigen Zeit am richtigen Ort?
Darüber könnte man nun philosophieren....

Lasst es euch gut gehen und bis bald!




Unsortiertes XVIII

Im heutigen Blog-Eintrag zeige ich euch wieder ein paar unsortierte Schnappschüsse ...
Die Fotos entstanden alle spontan aus den Situationen heraus. Eigentlich nichts Besonderes, aber ich möchte sie euch dennoch zeigen :-)


^ 29.07.2015
Sonnenuntergang von "Balkonien" :-)
Immer wieder sehr schön zu sehen, auch wenn die Aussicht vom Balkon aus nicht ganz so spektakulär ist :-) 



^ 04.07.2015 Bachstelze (Motacilla alba)








Die folgenden Fotos entstanden am 10.07.2015
Im Garten der Eltern meiner besten Freundin :-)


^ Den Boxer Achilles kenne ich selbst noch als kleinen Welpen und ist ein gaaaaanz lieber knuddeliger Hund :-) 




Da es durch die Hühner immer viel Fressen gibt und die Mutter meiner Freundin Vogelzüchterin ist, kommen sehr viele Vögel in ihren Garten und lassen sich auch mal etwas näher beobachten/fotografieren ... An diesem Tag kamen mal keine Stieglitze, dafür aber etliche Haussperlinge (Passer domesticus).






 Die letzten Aufnahmen die ich euch zeigen möchten entstanden auf eine etwas lustige Art und Weise ... Auf der Fahrt nach Volkmarsen (wir waren vorher am Kassel Airport) mussten wir unfreiwillig eine Weile auf der Straße halten ... Das freute uns alle nicht so richtig, da wir es ja eigentlich eilig hatten und schnell ankommen wollten, da ich unbedingt den Sonnenuntergang fotografieren wollte...
Wir konnten eine Zeit lang nicht sehen, warum es nicht voran ging ... Nach einer gefühlten Ewigkeit, ging es dann endlich weiter und wir sahen den Grund für die kleine Unterbrechung ...
Ein Schäfer brachte zusammen mit einem Hund voran gefolgt von einem Pick-Up seine Schafe auf die Wiese und musste die Straße überqueren ...
Ich fand die Situation so toll und die Anzahl der Schafe auch beeindruckend, so dass ich beim vorbeifahren versuchte ein paar Fotos zu machen ...

Wie ihr vielleicht wisst, mache ich gerne während der Fahrt Fotos ... Manchmal wird es was, manchmal nicht ... Ich hatte nicht bemerkt, dass die Sonne schon so schön am Himmel stand und ein goldenes Licht warf .... Es hat einfach alles ganz ungeplant gepasst.









Donnerstag, 20. August 2015

Blitzfotografie

 
Bei der Naturfotografie, dass sollte jeder wissen, unterscheidet sich ein "gutes" Foto von einem "schlechten" Foto oftmals nicht nur von der eingesetzten Technik wie Kamera oder Objektive, sondern von der richtigen Zeit und dem richtige Ort.
 
Wann ist die richtige Zeit?
Natürlich, da sind sich die meisten Naturfotografen einig, in den Morgen und in den Abend Stunden.
Wo ist der richtige Ort?
Dort wo es "schön" ist.
 
ABER - letztendlich ist die richtige Zeit und der richtige Ort immer dort, wo man gerade ist.
Ebenso wie die beste Kamera die ist, die man dabei hat.
 
 
 
Ich "beneide" manche Fotofreunde, die im Bereich der Naturfotografie mehr oder weniger jedes kleinste Details planen, von der Aufnahmezeit, Ort, Lichtstimmung, (am besten noch wann die Sonne durch die Bäume scheint oder ähnliches)....
 
Wie ihr aus meinem Blog-Einträgen bereits mitbekommen habt, plane ich nicht so viel.
Die meisten meiner Fotos entstehen bei meinen Wanderungen oder halbwegs geplanten Ausflügen. Ich finde mich mit den gegebenen Situationen ab und versuche daraus das Beste zu machen. Wenn ich in einer schönen Stadt nur zur knallenden Mittagssonne sein kann, dann ist das so. Es hindert mich aber nicht daran zu fotografieren auch wenn ich weiß, dass es zur blauen Stunde, Sonnenauf- und untergang, in der Nacht oder wann auch immer "besser" gewesen wäre.
Ganz nach dem Motto: "Lieber ein Foto, statt kein Foto."
 
 
Ein eindrucksvolles Naturfoto hängt also von der Zeit und vom Ort ab.
Aber so ganz einfach ist das nicht ... Es hängt auch davon ab, welche Technik man nutzt (mit einer Handykamera und einer kleinen DigiCam kann man nun nicht super tolle Fotos machen, da muss man sich nichts vormachen) ebenso aber auch von der Aufnahmeart, Kameraeinstellungen, Filter usw. und natürlich dann auch wie das Foto am Ende bearbeitet wird.
 All diese Faktoren sind wichtig.
 
Da auch die Blitzfotografie unter die Naturfotografie fällt, ist es auch in diesem Bereich sehr wichtig.
 Aber hier kommen weitere Faktoren dazu.
Man muss sich für ein schönes Blitzfoto nicht nur am besten einen ansprechenden Standort aussuchen, nein, er sollte Best möglichst auch sicher sein. Aber auch die Intensität des Gewitters spielt eine Rolle ob ein Blitzfoto phänomenal wird, oder eher den Effekt erzeugt wie "netter Blitz" ;-)
 
 
 
 
 
Meine Blitzfotos wurden und werden voraussichtlich immer bei mir zu Hause auf dem heimischen Balkon entstehen, aus dem einfach Grund, weil ich Gewitter eigentlich nicht mag. Am liebsten bin ich bei Gewitter (kommt auf die Intensität und Nähe an) zu Hause wo ich mich, wenn es mir zu extrem wird, einfach verkriechen kann ;-)
 
Und auch wenn ich in den letzten Gewittersituationen mehr oder weniger unter gleichen Bedingungen fotografiert habe, könnten meine Aufnahmen nicht unterschiedlicher sein!
 
Das erste Blitzfoto oben entstand noch mit meinem alten Wissen.
Bei Blitzfotografie die ISO runter stellen, evtl. eine hohe Blendzahl (f/8 oder höher) und je nach Tageszeit evtl. sogar noch ein ND Filter einsetzen, fotografiert wird natürlich in "Bulb" (Langzeitbelichtung), denn wie wir ja alle Wissen, erhellt ein starker Blitz die gesamte Umgebung, wodurch man bei anderen Vorgehensweisen eine Überbelichtung riskieren würde.
 
 So in etwa entstand auch das obere Foto, bei einer ISO 100.
Weitere Exif-Daten sind jetzt nicht weiter relevant zu erwähnen.
 
Aber es geht auch anders!
Durch einen neuen Fotografen-Kontakt habe ich mich nun des besseren Belehren lassen.
Wobei das keine Belehrung war, sondern ich einfach interessiert hinterfragt habe wie er zu seinen eindrucksvollem Blitzfoto gekommen ist. - Vielen Dank auch an dieser Stelle an Alexander L. -
 
 
Es hatte sehr lange gedauert bis ich die Vorgehensweise für mich verstanden habe und sicherlich funktioniert der Tipp, die ISO doch zu erhöhen um auch die Wolkenstruktur in der Nachbearbeitung besser herausarbeiten zu können nicht wenn man am Gewitter ganz "nah" ist. Aber wenn man weiter weg ist funktioniert es!
 
So habe ich bei dem letzten Gewitter, das ich vom Balkon aus beobachten konnte, gleich mein Stativ aufgebaut und das neu gelernte angewandt und bei ISO 800 fotografiert.
Höher wollte ich mit der ISO nicht gehen zudem die nächste Stufe bei mir ISO 1600 gewesen wäre ...
 Und siehe da, die Ergebnisse sind auf einmal doch ganz anders!
 
Natürlich hängt das auch etwas davon ab, wie nah und wie stark das Gewitter an beiden Tagen bzw. Abenden war, aber im Prinzip hat es funktioniert.
 
Ich konnte in der Nachbearbeitung doch mehr Details herausholen bzw. einiges war auch in der RAW-Version schon gegeben, aber bei einer geringen ISO wären die Aufnahmen sicherlich nicht so geworden.
 
Das Gewitter habe ich mehr oder weniger von Anfang an fotografiert, als man nur leichtes "Wetterleuchten" in den Wolken sah. Aufgehört zu fotografieren habe ich, als ich aufgrund meiner Müdigkeit (Sternschnuppennacht) nicht mehr im Stande war mich damit zu beschäftigen und nachdem ich das Gefühl hatte nun endlich mal ein gutes Blitzfoto "im Kasten" gehabt zu haben.
 
Ich weiß nicht wie ihr es seht, aber ich finden es liegen Welten zwischen meinem ersten Blitzfoto hier in diesem Blog-Eintrag und dem letzten Foto ...
 
Gerne könnt ihr mir auch eure Erfahrungen in Sachen Blitzfotografie mitteilen!
 
Liebe Grüße und bis demnächst,
eure Stephanie
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Sonntag, 16. August 2015

Wie fotografiert man einen Sonnenuntergang?


Noch in Calden am Flughafen konnte ich erkennen, dass es an diesem Tag (02.08.2015) einen schönen Sonnenuntergang geben würde. Weswegen sich mir sehr schnell die Frage stellte, wo wollte ich ihn fotografieren? Wollte ich wirklich die Landebahn als Motiv wählen?

Nein, ich wollte endlich die Kugelsburg beim Sonnenuntergang fotografieren.
Das ist zwar sehr schön, dass ich das wollte, leider hatte ich mir vorher nie die Mühe gemacht zu schauen wo die Sonne tatsächlich in Volkmarsen untergeht, weswegen diese tolle Bildidee so nicht umzusetzen war. Die Sonne begann langsam (für mich aber viel zu schnell!) unterzugehen und ich musste mir eine neue Location überlegen. Ich musste diese Farben die man so nach und nach zu sehen bekam endlich richtig festhalten!

Viel zu oft hatte ich in Volkmarsen so schön die Sonne untergehen sehen, sodass ich für mich sagen kann, dass wenn ich jedes Mal in Volkmarsen war ich einen tollen Sonnenuntergang sehen konnte ... Jetzt endlich wollte ich auch wirklich ein richtiges Foto machen. Das Stativ war zum Glück mit dabei ...

Aber wo?!
Zum Glück kenne ich mich noch immer relativ gut in Volkmarsen aus, sodass ich dann doch eine Stelle finden konnte, wo ich die untergehende Sonne fotografieren konnte, eine freie Sicht hatte und noch dazu ein "schönes" "Nebenmotiv" dabei hatte.

Aber wie fotografiert man einen Sonnenuntergang?!
Ich hatte schon so lange nicht mehr einen Sonnenuntergang fotografiert und war aus anderen Gründen etwas verunsichert, dass ich den Druck hatte dieses Moment wirklich "gut" festzuhalten ... Tja, und wie es bei mir manchmal so ist, wusste ich es nicht mehr.
Also hieß es probieren ... Ich habe mich einfach an die für mich richtigen Einstellungen herangetastet und mich auch wieder an eine HDR-Aufnahme (meine 13. HDR Aufnahme!) herangewagt.

Die HDR Aufnahme allerdings überzeugt mich so gar nicht.
Hauptsächlich stört es mich, wie die Sonne aussieht, wobei mich das bei manch anderen "normalen" Aufnahmen auch etwas stört.

Aus diesem Grund wäre ich über eine kleine Rückmeldung zu der HDR Aufnahme, die nur aus drei Aufnahmen besteht, dankbar. Ist es normal das die Sonne so überstrahlt ist? Der Kern so Weiß und dieses kräftige künstlich aussehende Gelb? Ich bin auf eure Meinungen gespannt!


 
Aufgrund meiner mangelnden Erfahrungen im Bereich der HDR-Fotografie habe ich mich aber natürlich nicht auf meine Belichtungsreihen verlassen, sondern habe auch "normale" Fotos gemacht.
 
Wie erwähnt, an den Einstellungen musste ich mich herantasten.
Auch habe ich etwas mit der Perspektive gearbeitet um selber zu schauen was schöner aussieht ... Zum Schluss kann ich mich aber selbst nicht wirklich darauf festlegen, was wirklich schöner aussieht ... Daher ist auch hier wieder eure Meinung gefragt.
Was wirkt auf euch schöner? Welcher Bildaufbau ist für euch harmonischer?
 
Ich möchte dabei nichts über den "Goldenen Schnitt" und die "Drittel Regel" hören, sondern wirklich nur wissen was euch tatsächlich anspricht. Gerne auch mit einer kurzen Erklärung warum :-)
 
Bin gespannt auf eure Meinungen und bedanke mich jetzt schon mal bei euch für die Rückmeldungen!
 
 
Wünsch euch einen guten Start in die neue Woche!