Donnerstag, 24. September 2015

Velmerstot

Nachdem wir bereits einige "Geschichtsausflüge" hatten wie z.B. einen Ausflug nach Hirschhagen oder zum Edersee, ging es am 26.08.2015 weiter mit den Geschichtsausflügen.
Die "Externsteine" hatte ich schon seit längerer Zeit ins Auge gefasst, allerdings immer weiter nach hinten geschoben, da ich Anfangs nicht so sehr von der Steingruppe angetan war ...

Durch eine Dokumentationsreihe - "Die Germanen" - die ich einige Tage vor unserem Ausflug gesehen hatte, rückten aber die Externsteine wieder in den Vordergrund und wurde auch zu unserem Ziel. Allerdings ziehe ich es persönlich vor möglichst viel an einem Tag zu sehen und zu erleben...

Unser Tagesplan sah es vor, dass wir voller Energie zu der Lippischen und Preußischen Velmerstot gingen. Die Plätze sollten sehr hoch sein und eine tolle Aussicht bieten!

Der Weg dahin war allerdings nicht so angenehm wir anfangs angenommen hatten.
Zwei Kilometer sind wirklich nicht viel, so weit sollte man laufen, aber die Steigung sorgt dafür, dass es die längsten zwei Kilometer werden, die man sich vorstellen kann!
Trotz, dass wir keinen so langen Weg mehr zu den Aussichtspunkten hatten, da wir sehr nah geparkt hatten, dauerte der Aufstieg zur Velmerstot knapp über zwei Stunden!

Es ging tatsächlich sehr steil nach oben und ich habe auf dem ganzen Hinweg kaum Fotos gemacht (nur Privatefotos), da ich mich auf das Laufen konzentriert hatte und einfach viel zu geschafft war so dass ich auch keine Lust hatte zu fotografieren, denn Pausen gab es nicht! Unser Weg verlief lange Zeit über Wurzeln, bei denen man aufpassen musste nicht hängen zu bleiben ...  Es war tatsächlich kein angenehmer Aufstieg. Unsere Wanderung in Hirschhagen war ein Witz dagegen ...

 Letztendlich hätten wir uns den über zwei Stunden Weg sparen können und von Anfang an einen Weg wählen können, der zwar sehr steil aussah, aber auch ich innerhalb von einer halben Stunde bezwungen hätte .... Tja, nächstes mal! ;-)



Was ist aber die Velmerstot und was ist daran so besonders?!



Die Velmerstot ist der nördlichste und höchste Berg des Eggegebirges westlich vom Zentrum des Naturparks Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen.

Der Name Velmerstot entstand aus der Bezeichnung des nahen Orts Veldrom; Feldrom heißt Felder zu Drohme, und der Begriff Stot steht für Steilhang. Einer anderen Interpretation zufolge wird die Silbe „stot“ von „Stute“ abgeleitet, was darauf hinweist, dass in früheren Zeiten der lippische Graf seine Pferde hier weidete.


Sie besteht aus der Lippischen Velmerstot (Nordkuppe; 441,4 m) und aus der Preußischen Velmerstot (Südkuppe; 464 m. Auf der Preußischen Velmerstot steht der Eggeturm (Aussichtsturm); auf der Lippischen Velmerstot mit Heidelandschaft befinden sich zerklüftete Sandsteinfelsen.

Die Gipfel der Lippischen und Preußischen Vemlerstot sind etwa 650 m voneinander entfernt und durch einen schmalen Gebirgskamm miteinander verbunden sind. Über diesen Kamm verläuft von Süden kommend und westlich am Gipfel der Preußischen Velmerstot (Südkuppe) vorbeilaufend die Grenze zwischen dem Kreis Lippe und dem Kreis Höxter; etwa in der Mitte zwischen Preußischer und Lippischer Velmerstot biegt die Kreisgrenze dann nach Osten ab.

Früher trennte diese Grenze das Fürstentum Lippe und das Fürstbistum Paderborn, das seit 1803 zu Preußen gehörte. Die Velmerstot erhebt sich südlich von Horn-Bad Meinberg, südwestlich von Leopoldstal, nordwestlich von Sandebeck, nordnordwestlich von Grevenhagen und nordöstlich von Veldrom.

Das nahe Silberbachtal, das nordwestlich von Veldrom in Richtung Leopoldstal verläuft, bildet geomorphologisch betrachtet die Grenze des sich von dort nach Süden erstreckenden Eggegebirges und des von dort nordwestwärts gerichteten Teutoburger Waldes; naturräumlich zugeordnet jedoch, reicht das Egge-Gebiet noch etwas weiter in Richtung Nordwesten über das Bachtal hinaus.


Geologisch betrachtet ist der Berg ein Teil der östlichen Randstufe der Münsterländer Kreidemulde. Die Schichten der Unteren Kreide, die nicht nur in hiesigen Steinbrüchen offen sichtbar sind, bestehen vor allem aus Sandsteinen wie Neokom und Gault. Sie werden von Tonmineralien und Mergeln unterlagert.

Vom 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg brachen Bergarbeiter die Sandsteine an den Klippen „Silberort“ unterhalb der Velmerstot in Quader. Sie dienten zum Bau des Kölner Domes, des Berliner Reichstagsgebäudes, der Brückenpfeiler der Reichsautobahnen und für Ausbesserungsarbeiten an der Lambertikirche in Münster.

Quelle: Wikipedia






Die nördliche Lippische Velmerstot. Auf ihrer Gipfelregion liegen zahlreiche Sandsteinquader frei. Von dort sind nicht nur das Hermannsdenkmal im Nordwesten, der Köterberg im Osten und das Warburger Land mit dem 343,6 m hohen Desenberg im Südosten zu sehen. Bei guter Fernsicht ist darüber hinaus auch der Fernmeldeturm Habichtswald auf dem 597,5 m hohen Essigberg bei Kassel mit bloßem Auge erkennbar.

Auf dem Gipfel steht ein 1,6 m hoher Obelisk aus Sandstein, der neben der Jahreszahl „1916“ unter anderem auch die Inschrift „Komm gern zu mir, doch schone mich, denn alles hier geschah für Dich“ trägt. Darüber hinaus bildet der Obelisk einen trigonometrischen Punkt. Während des Zweiten Weltkriegs unterhielt die Wehrmacht hier eine Station zur Flugüberwachung. Auf der Westflanke steht oberhalb dem Silberbach das Naturfreundehaus Schnat.


^ Lippische Vemerstot ; Leider nur der zweit schönste Aussichtsblick da andere Plätze besetzt waren.


Da die Lippische Velmerstot an diesem schön sonnigen Tag stark besucht war und keine angenehme Plätze frei waren und wir keine schöne Aussicht im sitzen gehabt hätten entschieden wir uns nicht zu pausieren sondern direkt zur Preußischen Velmerstot zu gehen. Den Aussichtspunkt hatten wir bereits gesehen, weit konnte es nicht sein ... Es war auch nicht weit, aber nachdem es über größere Steine einen Stück nach unten ging, ging es wieder ziemlich steil nach oben ...




Kurzzeitig verloren wir den Turm aus den Augen und als wir ihn wieder sahen, war er zum greifen nah ... Oben auf dem Gipfel wirkte er doch recht klein.


Je näher man kam umso größer erschien er einen.



Ohne zu zögern machten wir uns nach oben!
Und recht schnell bemerkte ich, dass ich den Turm unterschätzt hatte.

Wie ihr vielleicht wisst habe ich "Höhenangst". Meine Höhenangst ist so enorm, dass ich nicht auf Leitern steigen kann, bei der dritten Sprosse ist definitiv Schluss. Meine Angst gilt wahrscheinlich nicht nur der Höhe selbst, sondern der Kombination von der Höhe, das worauf ich selbst stehe und wie viel ich von der Höhe sehe und spüre(!). Ich ziehe feste stabile Gebäude vor. So kann ich vergleichsweise problemlos oben auf der Kugelsburg stehen, aber die letzte Leiter nach oben kostet mehr Überwindung ... Ebenso bereitet es mir keine Angst auf einem festen Balkon zu stehen, eins wo nur Gitter dran sind dagegen sicherlich schon! Alles was wackelt, frei ist und irgendwie umkippen kann... ist nichts für mich!

Der Turm wirkte unten recht stabil und sicher und auf dem Weg zur obersten Plattform hatte ich ein Geländer zum festhalten, allerdings konnte ich durch die Holzstufen nach unten sehen und zu den Seiten war es offen ... Egal wohin ich schaute ich sah immer wieder die Höhe ... Hinzu kam noch ein leichter Wind und meine Knie waren weich. Jede Stufe kostete etwas Überwindung.

Trotz meiner Höhenangst wollte ich aber nach oben. Der ganze Weg sollte nicht umsonst gewesen sein ... Oben auf der Plattform angekommen fühlte ich mich anfangs sicherer, aber dann trat ich wirklich aus dem Treppengeländer hervor und spürte den Wind stärker um mich herum und ich bekam wieder schiss! Ich konnte gar nicht den rundum blick genießen und eigentlich wollte ich zügig wieder runter gehen ... Ich fühlte mich auf den "wackligen" Holzturm alles andere als sicher, aber ich konzentrierte mich noch einmal und machte zügig meine Fotos.

Die ersten Aufnahmen waren komplett schief und ich hatte das Gelände mit drauf, weswegen ich mich nochmal zusammenriss und ganz nach vorne zum Außengeländer ging. Ich machte jeweils zwei Fotos - von der Aussicht und von dem Schild. Aufgrund meiner Höhenangst habe ich nicht großartig auf Bildschnitt o.Ä. geachtet. Im Grunde habe ich nur rumgeknippst und schnell zu gesehen, dass ich wieder nach unten gehen konnte!

Mein Abstieg dauerte übrigens länger.. Naja, wie auch immer, das ist die Hintergrundgeschichte zu den Bildern, seit also bitte etwas nachsichtig mit mir, wenn sie euch nicht so vom Hocker reißen ;-)


















Auch wenn der "Spaß" oben auf dem Turm schnell vorbei war, hat sich dennoch der Weg zur Velmerstot gelohnt. Definitiv eine schöne Landschaft wo man eigentlich mehr als ein paar Stunden wandern sollte! Kann ich nur empfehlen!

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